Nach seinem Ausstieg bei Emerica Shoes ist der Schwede Pontus Alv nun im Schuhwerk von Converse unterwegs. Obwohl er als Skater, Künstler und Filmemacher bereits seit vielen Jahren in Europas Skateszene bekannt ist, entwickelt Pontus sich stets weiter, um neue Ausrucksformen der facettenreichen Skateboardkultur zu vermitteln. Converse stellt das folgende Interview zur Verfügung, in dem man mehr über den heißesten Sponsorenwechsel des anstehendedn Frühlings erfährt.

Pontus, wie kam es dazu, dass deine Wahl auf Converse gefallen ist?

Converse zählt ganz klar zu den Klassikern in diesem Bereich, es ist eine Marke mit viel Tradition und Geschichte. Ich war schon immer ein Fan von allem, was zeitlos ist, also nie wirklich aus der Mode kommt. Vor kurzem habe ich dann das Verhältnis mit meinem früheren Schuhsponsor beendet und angefangen, mich nach einem neuen Partner umzuschauen. Da ich generell aber nur für Firmen fahre bzw. nur diejenigen Companys repräsentieren will, die mir auch wirklich zusagen und an die ich wirklich glaube, war die Liste der Kandidaten ehrlich gesagt ziemlich kurz. Die Wahl fiel schließlich auf Converse, weil sich da einfach viele Ideen und Ansätze mit meinen eigenen decken. Schließlich geht es beim Sponsoring ja im Idealfall darum, ein gutes Verhältnis aufzubauen, eine Art Fundament, auf dem man kreative Ideen und Visionen verwirklichen kann. Seit zehn Jahren lautet meine Mission, der Skateboardwelt etwas zurückzugeben, andere Skater zu inspirieren und verschiedene Möglichkeiten und Sichtweisen aufzuzeigen, was Skateboarding alles sein kann. Nach wie vor gebe ich Vollgas in dieser Sache, und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass sich daran in naher Zukunft etwas ändern wird. Ich bin mir sicher, dass ich gemeinsam mit Converse eine Reihe von unglaublich spannenden und inspirierenden Dingen auf die Beine stellen und extrem viel für die Szene tun kann. Der jüngeren Generation etwas zurückzugeben, wird für mich immer ganz oben auf der Prioritätenliste stehen; für mich ist das der wichtigste Antrieb überhaupt.

Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie ich Converse zum ersten Mal in diesem Kontext gesehen habe, und das war gleich beim ersten Trick in Guy Marianos Part im legendären „Mouse“-Video. Er macht einen Switch Bigspin Flip in dunkelblauen One Stars, und auch während der ersten Line an den Bänken in Venice trägt er sie – spätestens da war ich angefixt. Im selben Part trägt er später auch noch dunkelblaue Dr. Js, und dieses Bild geht mir seither nicht mehr aus dem Kopf. Dieser klassische Neunziger-Look ist einfach unfassbar lässig, auch heute noch. Mein damaliger Shop-Sponsor versorgte mich sogar mit einem Paar One Stars, aber die waren in so einem fiesen Grün! Seit diesem Tag wollte ich immer ein Paar in Dunkelblau haben.

Deine eigene Firma Polar Skateboards geht gerade ziemlich durch die Decke, der letzte Promo-Clip ist wie eine Bombe eingeschlagen. Ist Polar, und besonders die Videoclips, für dich also gewissermaßen die logische Fortsetzung von dem, was du mit deinen Filmen „The Strongest Of The Strange“ und „In Search Of The Miraculous“ gemacht hast? Oder hast du mit Polar noch ganz andere Pläne?

Ganz allgemein steht der Name Polar Skate Company für eine Plattform. Es ist unsere Plattform, auf der wir sämtliche Ideen und Visionen verwirklichen können. Die beiden von mir realisierten Filme haben den Grundstein dafür gelegt, und Polar ist gewissermaßen das nächste Kapitel dieser Geschichte. Eigentlich hat sich also nichts großartig verändert, außer, dass wir nun auch Produkte anbieten und unseren Ansatz eben auch in Graphics, Anzeigen oder z.B. auch mit einem Team zum Ausdruck bringen. Auch da geht es im Kern darum, andere Skater zu inspirieren, ja sie dazu zu motivieren, sich selbst zu motivieren. Ich will mit Polar zeigen, was eine Skate-Company heute alles sein kann. Und unsere Kreativität kommt da auf ganz unterschiedliche Art und Weise ins Spiel – beim Artwork, bei der Fotografie, in den gefilmten Parts und so weiter und so fort. Es fühlt sich super an, mit dieser Plattform endlich den geeigneten Kanal zu haben, um all diese Sachen einfach machen zu können. Ich treffe die Entscheidungen, und wir machen wirklich nur das, was uns gefällt bzw. woran wir glauben. Ich hoffe nur, dass unsere Ansätze etwas ins Rollen bringen und sie ein wenig die Richtung beeinflussen, in die sich Skateboarding weiterentwickelt. Und natürlich hoffe ich auch, dass wir zumindest irgendwann mal etwas Geld damit verdienen, um dann wiederum weitere coole Skateboard-Projekte finanzieren zu können.


Was genau treibt dich eigentlich an? Du machst andauernd neue Betonrampen, machst Kunst, Filme, hast deine eigene Company – warum das alles?

Angefangen habe ich damit wohl nur, weil ich frustriert war und angepisst über das, was im Skateboard-Bereich passierte, also wie sich die Dinge und das Business entwickelten. Aus dieser Frustration entstand dann „The Strongest Of The Strange“, was wiederum zum nächsten Film, „In Search Of The Miraculous“, führte. Erst die dunklere und dann die hellere Seite, aber unterm Strich ist es nun mal so, dass ich mit vielen Dingen, die in unserer Kultur und in diesem Business passieren, einfach nichts anfangen kann. Der Ansatz vieler Firmen geht mir gegen den Strich, und mir gefällt zum Teil absolut nicht, wie sie Skateboarding präsentieren. Und ich kann nun mal nicht einfach nur dasitzen und dabei zusehen, wie diese Kultur vor die Hunde geht. (Wobei natürlich auch immer wieder coole Sache passieren in dieser Kultur!) Mein wichtigster Antrieb ist also, alternative Wege aufzuzeigen, ein anderes Bild von dem zu präsentieren, was Skateboarding
bedeuten und sein kann – oder zumindest zu zeigen, was es für mich bedeutet. Das gilt gewissermaßen für alles im Leben, denn wenn man eine Sache liebt und wirklich an sie glaubt, dann muss man auch dazu bereit sein, für sie zu kämpfen, wenn sonst alles den Bach runter zu gehen scheint. Letzten Endes will ich einfach einen Beitrag leisten und Skateboarding fördern, die nächste Generation pushen und ihr vermitteln, wie ich diese Kultur verstehe.

Gibt es schon konkrete Pläne für die Zukunft – für dich, mit Polar und mit Converse?

Sowohl mit Polar als auch mit Converse gibt es jede Menge Pläne. Momentan warten wir jedoch noch darauf, dass es endlich Frühling wird; sobald die Sonne wieder da ist, kann das Leben wieder richtig beginnen. Natürlich werden wir weiterhin unser Ding machen: Betonrampen bauen, unsere Boards unter die Leute bringen, das alles mit der Kamera festhalten, viel reisen und die Locals in ganz Europa treffen und mit ihnen skaten gehen. Konkret sind in der Umgebung von Malmö weitere Rampen in Planung, und gemeinsam mit Converse haben wir die
Möglichkeit, neue Spots in ganz anderen Ecken Europas zu bauen. Das Wichtigste ist, dass wir einfach weiter krasse Sachen machen und diese ganze Skate-Kultur so lebendig und spannend und radikal wie möglich gestalten. Noch weniger schlafen also, und noch mehr daran arbeiten.

Bleibt hungrig und motiviert!

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