Vor kurzem sind wir auf den Kurzfilm “Menace Beach” aufmerksam geworden. Ein ziemlich beeindruckendes Projekt, das nach einer ganzen Menge Arbeit aussieht. Wir haben mit Frederic von Editude Pictures gesprochen und ihm ein paar Fragen zum Clip gestellt, doch erstmal Film ab:
Hi Frederic, wer bist du und wer war alles an “Menace Beach” beteiligt?
Ich bin Frederic Leitzke, Filmemacher und Co-Gründer der Produktionsfirma “Editude Pictures”. Menace Beach ist ein Gemeinschaftsprojekt des Künstlerduos Low Bros (zwei Brüder, aus Hamburg, die mittlerweile in Berlin wohnen), der Filmproduktionsfirma Editude Pictures und des 3D-Artists Tobias Wüstefeld. Die Low Bros haben die drei Charaktere entwickelt und gezeichnet, sowie die Decks verziert, Editude war für Film und Schnitt zuständig. Unsere drei Skater Bemo Lundgren (Schweden), Joseph Loughborough (UK) und Conrad Bauer (Radio Crew) hatten während des Drehs Wollmützen mit mehreren Buttons als Referenzpunkten auf, sodass 3D-Artist Tobias Wüstefeld die von ihm in den 3D-Raum übertragenen Köpfe der Low Bros “einfacher” auf die echten Köpfe tracken konnte.
Was ist die Idee hinter “Menace Beach”?
Die Idee hinter “Menace Beach” war eine gewisse Sehnsucht der Skateboard-Enthusiasten “Low Bros” nach der “unbeschwerten” Anfangszeit der Skateboardkultur um Stacy Peralta und dessen “Bones Brigade”, ohne gnadenlose Vermarktung, seelenlose Wettkämpfe, Kommerzialisierung etc.. Sie erschufen drei fiktive Charaktere (Brian, Ringo und Nemo), durch welche sie anhand dieses multimedialen Kurzfilmes das Lebensgefühl und die “Attitude” dieser frühen Skateboard-Pioniere wieder aufleben lassen – und der Anfangszeit der Skateboardkultur Tribut zollen wollten. Der Film feierte seine Premiere im Rahmen der diesjährigen Pictoplasma, die Ausstellung “Menace Beach” im Letters Are My Friends Studio in Neukölln war Teil des von der Pictoplasma organisierten “Character Walks”.
Wie lange habt ihr für den Edit gebraucht?
Insgesamt hat sich der Schnitt über ca. zwei Wochen erstreckt, da viel Kommunikation mit Tobias nötig war, welche Szenen zu realisieren sind und bei welchen es schwieriger werden könnte… Insgesamt wurde der Clip mit der Zeit immer kürzer, bis am Ende nur noch zwei knackige Minuten übrig blieben.
Was das schwierigste am ganzen Clip?
Das gesamte Projekt war für alle Beteiligten eine Herausforderung. Die Low Bros arbeiteten sorgfältig an den Charakteren und versuchten diesen “besonderen” Venice Beach Oldschool Flair in ihren Figuren und den Decks wieder aufleben zu lassen. Da wir mit alten, schweren Decks arbeiteten, war es für die Skater eine Herausforderung, mit den ungewohnten Decks umzugehen und zu performen.
Die größte Schwierigkeit war sicherlich die Planung mit Tobias Wüstefeld, wie man am besten die im 3D-Raum angelegten Masken ins Realfilm-Material integriert. Dass er hier ziemlich gute Arbeit leistete zeigt sich dadurch, dass viele Leute dachten, die Skater hätten während des Drehs Pappmasken aufgehabt. Da wir mitten im tiefsten Berliner Winter drehten, mussten wir einige Locations erst stundenlang von Eis und Schnee befreien. Am mühsamsten war dies auf dem Dach der alten Eisfabrik in der Köpenicker Straße, wo wir fünf Stunden lang beschäftigt waren, bevor wir mit dem Dreh beginnen konnten.
Hat sich gelohnt! Danke Frederik!
Danke euch!