Für Severin Strauss gibt es kein Gemüse oder Obst. Man könnte auch sagen: Schokolade ist sein Gemüse. Falls das der Grund ist, wieso er solch talentiertes Händchen bei der Kamera-Führung zeigt, soll es für ihn weiterhin Süßigkeiten regnen. Der Düsseldrofer ist zur Zeit unterwegs wie kaum ein Anderer und bereist den gesamten Globus, ausgestattet mit einem Rucksack voller Equipment. Wir haben Severin über sein neues Show-Reel ausgefragt:
Beschreibe unseren Lesern doch einmal dein Set-up und, wieso du dich dafür entschieden hast.
Mein Setup besteht zur Zeit aus der Sony A7s mit Movcam Cage und dem K1M für die interne Audio Aufnahme. An Optiken führe ich nur das Canon 24-70mm 2.8 USM 1, Tokina 11-16mm 2.8 und das Rokinon 8mm 3,5 mit mir. Zusätzlich besitze ich noch den Zoom H5 Audiorekorder für Atmoaufnahmen, diverse Filter für die Optiken, Akkus, ein Mini-Stativ von Induro mit Manfrotto Kopf und eine Steadycam von Glidecam. Werkzeug und Reinigungsutensilien dürfen natürlich auch nie fehlen. Um die Aufnahmen zu bearbeiten benutze ich ein Macbook Pro Retina 15“.
Das ist so mein kleines Setup, welches in meinem Cinebag Rucksack verstaut werden kann. Für größere Produktionen kommt noch mehr dazu. Für eine lange Zeit wollte ich nicht auf den DSRL/Sytemkamera Zug aufspringen, aber die A7s war eine der wenigen Kameras, die meinen Anforderungen gerecht wurden und der Preis stimmt natürlich auch. Ich bin recht wählerisch wenn es um Bildauflösung geht, deswegen habe ich auch lange überlegen müssen. Jede Kamera hat ja ihre Stärken und Schwächen, es kommt halt darauf an, womit man leben kann. Sowas muss halt jeder für sich selber rausfinden. Ich bin halt ein kleiner „Techniknerd“.
Wie bist du zum Filmen gekommen?
Dadurch, dass ich früher selber viel Skateboard gefahren bin, wollte ich irgendwann alles auch auf Video festhalten können. Daher kam die Entscheidung eine kleine Mini DV Kamera zu kaufen. So richtig auf den Geschmack gekommen bin ich erst nach meinem Unfall an einem Handrail. Ich hab seitdem einen Knochenbluterguss im rechten Fuss und kann deswegen nicht mehr richtig Skateboard fahren. Um weiterhin ein Teil von Skateboarding zu sein, bin ich dann auf die andere Seite gewandert. Irgendwann habe ich Gerrit Piechwoskis Chillfootage Seite entdeckt, die mich ziemlich stark motiviert hat. Das war einer der Gründe zur VX Kamera zu greifen.
Wer sind deine Helden und wo lässt man sich am besten inspirieren?
Helden ist ein starker Begriff. Ich würde eher sagen, dass es Filmemacher gibt, die mich inspirieren und motivieren. Roger Deakins, Patrik Wallner, Lukas Tielke, die Jungs von BWGTBLD, Gerrit Piechowski und Kamil Krzesniak sind so in meiner Top 10.
Mit manchen von denen habe ich ja auch schon zusammen gearbeitet und es ist immer wieder gut sich auszutauschen bzw. von ihnen zu lernen und zu sehen, wie andere Filmemacher an ihre Projekte gehen. Inspiration kann man sich überall herholen, draußen auf der Straße, über Filme, bis hin zum Internet. Die Welt ist so stark vernetzt, dass man förmlich erschlagen wird von neuen Ideen. Man sollte einfach ausprobieren und soviel Erfahrungen sammeln wie es nur geht, schließlich wird man dadurch ja nur besser. Ich finde auch auf Vimeo immer ganz gute Sachen, das ist so meine Plattform auf der ich mich gerne herum treibe, um Ideen zu sammeln.
Wie lange hast du an deinem Show Reel gearbeitet und wie viele Länder wurden dabei bereist?
Für mein Showreel hab ich nur drei Tage gebraucht, ich hatte schon eine Vorauswahl getroffen welche Shots mir gefallen und welche nicht. Es wurden zwar ein paar ausgetauscht, aber im Großen und Ganzen passten die für mich.
Ich hab mir auch ein paar Meinungen eingeholt – einige kannten sich mit Film aus aber auch Leute, die damit nichts zu tun haben. So sieht man den Film am Ende aus beiden Blickwinkeln.
Allerdings bekomme ich selbst recht wenig Feedback, deshalb bin ich selbst mein größter Kritiker. Für dieses Showreel sind nur Valencia, Mallorca und die Umgebung von Bologna in Italien bereist worden, natürlich neben Deutschland.
Man sagt dir eine hohe Motivator-Kraft nach. Spricht da die Leidenschaft?
Spricht man mir eine hohe Motivator-Kraft zu? Wusste ich ehrlich gesagt gar nicht. (lacht) Aber ja, Filme machen ist meine Leidenschaft. Es ist schön Reaktionen zu beobachten, wenn ein Film gut funktioniert und man Menschen damit erreichen kann. Manchmal ist es schwer die Protagonisten zu motivieren, weil man selber den „fertigen“ Film im Kopf hat.
Mich freut es immer von anderen bekannten Filmemachern die Ergebnisse zu sehen. So was motiviert mich, um bei meinen eigenen Projekten noch mal eine Schippe draufzulegen. Auch wenn ich gestehen muss, dass es mich manchmal auch ein bisschen neidisch macht!
Erzähle uns von deinen Essgewohnheiten und beschreibe den besten Burger der Welt.
Meine tollen Essgewohnheiten. Ich bin glaub ich so das Gegenteil von gesund. Ich esse kein Gemüse oder Obst, bzw. sehr selten. Es liegt nicht am Geschmack, mehr an der Konsistenz. Suppen oder Säfte mag ich eigentlich sehr gerne, auch glaub ich, dass das meine einzige Vitaminquelle ist. Aber ich esse auch generell recht wenig, meistens reicht für mich eine Mahlzeit am Tag. Ich komm aber auch mit Wasser und Brot klar. Ich bin halt ein sparsamer Gast würde ich sagen. Aber irgendwie hab ich es ja bis jetzt überlebt, aber vielleicht kommt ja irgendwann der Punkt, an dem ich mit einer gesunden Ernährung anfange (hoffentlich). Den besten Burger gibts in Dubai beim Atlantis Wasserpark oder bei meiner Freundin. Bei beiden werden deine Geschmacksknospen eine Sensation erleben!
Mehr Smalltalks findest du HIER.