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Flo Westers Interview

„Den Flo kenne ich jetzt schon seit über zwei Wochen und ich muss sagen, dass er im S.K.A.T.E zocken echt der King ist. Jeder Hardflip sitzt bolts und das mit einer ordentlichen Portion Steez. In seiner Heimatstadt ist Flo ein echter Pro, was er an unserem Local-Spot immer wieder unter Beweis stellt. Einige behaupten sogar er wäre so gut wie Sean Malto. Bleib so wie du bist Flo. Grüße gehen raus an: Laura, Lara, Lisa, Kevin, die sk8ordie Crew aus Paderborn und natürlich seine beiden Hunde Jacky und Cinderella.“

Okay, Flo, fangen wir mal an: Was machst du gerade so?
Moin Gentsch, ich bin gerade bei meiner Freundin und habe auf dich gewartet.

Wohnt die auch in Emsdetten? Und, hat die einen Nasenring?
Nein und ja.

Findest du Piercings oder generell Körperschmuck cool?
Kommt immer darauf an, ihr steht es jedenfalls! Tattoos finde ich aber noch viel besser, ich habe ja selber mittlerweile das eine oder andere.

Aha, wie viele sind es denn inzwischen? Wird das schon langsam zur Sucht bei dir?
Ich wollte eigentlich nur ein Skateboard-Tattoo haben, aber mittlerweile sind zwei neue dazugekommen. Ja, man kann schon sagen, dass die Dinger süchtig machen. Neue Ideen habe ich auch schon, nur ist bei mir das Problem, dass ich überhaupt nicht zeichnen kann und immer erst jemanden finden muss, der viel Geduld hat, um mir Vorlagen zu skizzieren.

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Und was sagen deine Eltern dazu? Für Außenstehende wirkst du irgendwie immer wie der brave Abiturient von nebenan, der „Vorzeige-Schwiegersohn“, wie passt das zusammen?
Haha, ich habe meinen Eltern schon mit 17 gesagt, dass ich mir ein Skateboard stechen lassen will, das fanden die erst nicht so cool. Als ich mit 20 mit dem Tattoo nach Hause kam, hieß es nur: „Oh sieht ja besser aus als ich dachte!“ Mittlerweile haben sie sich damit abgefunden, wäre ja eh schon zu spät. Wie das zusammenpasst? Ich habe Bock drauf und ziehe mein Ding durch.

Okay, cool. Heißt das, irgendwann werden möglicherweise die Arme komplett zu sein?
Kann passieren, da muss mir aber noch einiges einfallen. Hinter jedem Tattoo sollte schon eine Bedeutung stehen. Warten wir es mal ab, was in den nächsten Jahren passiert.

Auch wenn Tattoos ja schon seit einiger Zeit nichts mehr über den Musikgeschmack aussagen, hörst du Heavy Metal?
Nein, höre ich nicht.

Ich habe gehört, du hörst gar nichts!?
Das ist richtig, also höchstens beim Autofahren und dann meistens Radio.

Geiler Typ, da sind wir beiden wahrscheinlich die einzigen Skater in Deutschland, die so drauf sind!
Das kann gut sein.

Hat sich das bei dir aus irgendeinem Grund so entwickelt?
Nö, ich war noch nie ein großer Musikfan. Gründe gibt es dafür nicht.

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Was passiert denn, wenn du heimkommst? Machst du dann anstatt Musik den Fernseher an?
Also wenn ich z.B. vom Skaten heimkomme, dann mache ich mir erst mal was zu essen und dann setze ich mich oft ans Macbook. Fernsehen schaue ich auch eher selten, ich versuche immer die meiste Zeit draußen zu verbringen, meistens eben durch Skaten. Das war schon immer so, als Kind war ich mehr draußen als im Haus vor dem Fernseher. Draußen fühle ich mich am wohlsten.

Ein richtiger Naturbursche quasi, haha. Hattest du mal ein Baumhaus?
Kann man so sagen, ein Baumhaus nicht, aber ich habe mir immer selber Holzhütten gebaut und immer viel mit Holz gebastelt, oft auch Rampen zum Skaten, die ich mir in die Sackgasse bei uns gestellt habe.

Ja, Sackgassen waren früher mal die Skateparks, bei mir war es nicht anders! Du könntest also easy auf eine Skatetour gehen, auf Hotels verzichten und nur mit Schlafsack und Zelt unterwegs sein?
Also in Holzhütten habe ich eigentlich nie übernachtet, aber gegen eine Camping-Tour habe ich nichts, würde ich gerne mal machen!

Sollten wir vielleicht mal machen im nächsten Jahr.
Ja, gern!

Hast Du schon mal eine Waffe abgefeuert?
Nein.

Hast du auch kein Interesse daran?
Ja doch, aber da hatte ich noch nie die Möglichkeit zu. Abgeneigt wäre ich auf keinen Fall. Das wäre mal eine Erfahrung wert.

Das ist es auf jeden Fall! Meinst du, du könntest ein Tier töten? Also, stell dir vor, du bist auf einer Camping-Tour, es gibt nichts zu Essen und der Wald ist voll von Wild.
Nein, also ich esse ja gerne Fleisch, aber töten, das muss wer anderes machen. Ich habe zwar noch nie geangelt, aber den Part würde ich übernehmen.

Also einen Fisch würdest du auch zerlegen?
Wenn es sein muss! Ich meine, man könnte auch mal einen Tag ohne etwas zu essen auskommen.
Man weiß ja nie, ich hätte damit keine Probleme, einen Fisch habe ich schon öfter mal zerlegt.

Denkst du, dass man als Vegetarier oder Veganer „besser“ lebt?
Da kann man wohl stundenlang drüber diskutieren, ich finde das muss jeder selber für sich entscheiden. Ich denke nicht, dass ein Vegetarier oder Veganer besser lebt, er fühlt sich vielleicht besser, da er keine Tiere auf dem Gewissen hat. Aber das muss einfach jeder für sich entscheiden, mit welchen Gefühlen er an die Sache rangeht. Ich akzeptiere die Menschen, aber ohne Fleisch könnte ich nicht.

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Und dein Gewissen ist demnach nicht belastet?
Nein, ich bin so aufgewachsen und hatte bisher noch nie das Gefühl, dass ich was falsch mache. Das einzige, was ich mache, ist, dass ich darauf achte, dass die Tiere vernünftig gehalten wurden.

Das ist sehr brav, Flo! Hast du eigentlich einen Lieblingstrick?
Im Flat ist es auf jeden Fall der Hardflip.

Wenn ich Hardflip schon höre… Was kannst du denn sonst noch so?
Haha, ich mache gerade supergerne Treflips. Und eigentlich alles Mögliche am Flatcurb.

Wow, Hardflips und Treflips und Sachen am Curb! Flo, ich glaube, du weißt selber gar nicht, was du so kannst!?
Haha, ja schon noch ein paar mehr Sachen. Aber ich kann dir ja schlecht alles aufzählen. Aber am allerliebsten fahre ich eben Curbs, da kannst du so viele Tricks kombinieren, Flip in oder out oder beides, das macht mir einfach am meisten Spaß.

Okay, wir fassen zusammen: Flo Westers mag Tattoos und Frauen, ist ein Naturbursche, der gerne mal eine Waffe benutzen würde, Fleisch isst, gerne Hardflips macht und am Besten das alles ohne Musik! Gar nicht so ein Streber, wie mancher manchmal denken mag!
Das ist richtig, so kann man es zusammenfassen.

Top, Flo, vielen Dank fürs Interview!
Gern, dank dir für die Fotos! Bis bald, Gentsch.

Dieser Beitrag von Thomas Gentsch findet sich in unserer Jubiläumsausgabe, die du hier bestellen kannst.

Aika Collective ist der neue Online Shop für Fotoprints, der von Floris Gierman und Eugene Lai aus der Taufe gehoben wurde. Käuflich zu erwerben sind Fotoprints bekannter Skatephotos mit all euren Lieblingsskatern, die von namhaften Fotografen aus aller Welt zur Verfügung gestellt werden, darunter Skin Philipps, Dave Swift, Anthony Acosta und zu unserer großen Freude auch Thomas Gentsch. Schaut euch die tollen Bilder an und wenn ihr Bock habt legt ihr euch sogar eins in den digitalen Einkaufswagen. Schönes Projekt!

“We Are The Music Makers, We Are The Dreamers Of The Dreams”

Skater sagen, was sie hören… Wir sagen, was wir darüber denken. Favorites Revisited mit Thomas Gentsch

by Renko Heuer

01: Pixies – „Where Is My Mind?“
Wir denken: Eigentlich hätten wir beim Gentsch jetzt eher eine der schönen deutschen Coverversionen von diesem Pixies- bzw. Fight-Club-Soundtrack-Klassiker erwartet, zum Beispiel „Wo Ist Mein Bier“ von den Drei Lustigen Beiden, denn Mr. Blitzlichtgewitter trinkt ja durchaus gerne mal ein solches, und das soll uns auch nicht weiter stören, schließlich klappen die Switch Noseslide Bigspin Out-Moves ja auch nach fünf Stück davon noch ganz gut, wie damals in Plauen mit viel Geschepper bewiesen. Nicht ohne Grund schrieb einst selbst ein Geoff Rowley über den durstigen Mann: „Gentschybaby ist der Beste – er trinkt morgens und abends Bier; seine Anwesenheit war für uns ein ständiger Motivator. Thanks, Thomas; Hölle auf Rädern.“ Während er diese Räder ja bekanntermaßen schon länger nicht mehr so häufig unter sich hat, aber dafür umso häufiger vor der Linse, transportieren wir den Film mal weiter – und bleiben trotzdem auch bei Platz #2 beim Rowley.

02: Xatar – „Interpol.com“
Wir denken: Rowley nämlich war im Sommer 1993 ebenfalls zugegen, als unser einstiger Danny-Way-Fan seine erste mediale Coverage in der Monster eingefahren hat: Schön Platz #10 im Dortmunder Keuning-Haus mit lässigen Weite-Hose-Stunts an der Quarter, noch vor David Suhari und Tom Derichs. Obgleich uns sein musikalischer Platz #2 weniger wegpustet als die New Yorker Band Interpol, deren Debüt jetzt auch schon wieder 10 Jahre alt wird, haben wir mal auf Xatars Rat gehört und bei Interpol.com nachgeschaut: Kein Eintrag zu Gentsch. Aber wie auch, wenn er selbst Polizisten in Bayern (!) davon überzeugen kann, stocknüchtern (!) unterwegs zu sein, wie vor 11 Jahren auf dem Rückweg vom Hof-Contest?! Genug Gras ist ja seither über die Sache gewachsen, dass der Schutzmann-Nichtsblicker von damals das nun ruhig durch unsere Rubrik hier erfahren kann, und genug Gras gab’s schließlich auch immer beim Carsten, schön mit Bong am Start, immer akkurat, im Wahn (oder in Porz) – aber zurück zum Schnaps, mit den Alkaholiks.

03: Tha Alkaholiks – „Next Level“
Wir denken: Klassischer „Next Level“-Shit wie dieser Track hier von den Liks war auch das Monster-Cover im guten alten DC-Look, der ja überhaupt recht früh und dafür umso länger angesagt war, nachdem Vision-Beret, wilde Neon-Pants und Chucks beim rasenden Bildreporter aus der Mode gekommen waren. Während man als Sohn von Homer Simpson, farblich ähnlich gelagert wie der Late-Eighties-Style, auch gut mal bei Moes Taverne anrufen und einen Herrn Gentsch verlangen könnte, verlangt es unser Mitglied der Facebook-Gruppe „Mein Humor ist so schwarz, ich könnte damit Baumwolle pflücken“ hin und wieder nach einer West Light, auch wenn irgendwelche Mädels auf der Autobahnraststätte nach einer Drive-By-Anmache mal ein Marlboro-Light-Männchen mit dicken Klötzen und Co. für ihn gebastelt haben sollen. War für 1999 auch sicher ganz schön „Next Level“, die Aktion, wenn man darüber nachdenkt.

04: The Clash – „London Calling“
Wir denken: Nicht nur London, sondern auch die Staaten oder Barca oder, um gleich mal beim A anzufangen, zentrale Orte wie Aurich, wo man mit Curren Caples und den Kühen aufsteht (Stichwort: „Warum up?“), rufen den ehemaligen Mann für die Köln-News immer dann, wenn Team-Trips oder Contests oder sonst was ansteht. Obwohl wir uns natürlich fragen, weshalb ein Track wie „Across the 110th Street“ hier fehlen kann, schließlich hat die Limited inzwischen 110 Issues hervorgebracht, hat unser Herr Bigspin-Profi (zuletzt vom Hunger abgelichtet und somit bewiesen) als einstmals einzig offizielle Gangster-Konkurrenz zum Tscharn so viel Qualitäts-Sequenzen am Start, dass selbst seine wöchentliche Bildresterampe aka „Gentsch’s Leftover Seq of the Week“ mit so fluffigem Material daherkommt wie sein Platz #5, mit dem wir unsere eigene Gedankenresterampe für heute ausklingen lassen.

05: Marek Hemmann feat. Fabian Reichelt – „Left“
Wir denken: Nun, was ist „left“ bzw. Leftover: Uns bleibt eigentlich nur noch zu sagen, dass man wohl besser mit den Armbrüchen sparsamer sein sollte, wenn man nicht auch als Fotograf und auf einem Clepto-Shirt mit Aal-Iro enden will; und weil wir soeben im Netz bei einem Quiz Punktabzug bekommen haben, weil wir Gentschs Schienbeine doch glatt mit denen von Sabrina Göggel verwechselt haben (Ist Cheers also das deutsche Rookie-Pendant jetzt, oder was?), gehen wir noch eine Runde zum Beat ab, holen unser eigenes Vision-Beret von damals raus und legen’s gleich mal an die Straße – schließlich haben auch wir hier ein Herz für Berber. Da wir das Fass, dass im Limited-Editorial aus der #69 vor sieben Jahren schon leicht angestochen wurde (Zitat: „Ich hab kein Bock mehr, mir 100 Mal durchzulesen, wie besoffen der Gentsch auf dem und dem Contest war“ oder „die besoffenen Contestberichte vom T. Gentsch nerven echt“), gar nicht erst richtig aufmachen wollen, ist für heute Schluss hier und wir wünschen weiterhin perfekte Dosenstechsequenzen mit rülpsfrei-langem „Ride away clean“-Part.