Marlon Lange ist einer der motiviertesten, wenn nicht sogar der motivierteste Skateboardfahrer, den ich kenne. Es mag auf den ersten Blick vielleicht nicht so aussehen, da Marlon beim Skaten sehr gerne am Jammern ist, am liebsten, weil die Curbs mal wieder zu niedrig und zu stark gewachst sind oder irgendwelche Kiddies im Weg stehen. Auf einem Contest wird man ihn auch nicht unbedingt antreffen. Aber wenn es darum geht, in den Straßen unterwegs zu sein, ist er – solange er laufen kann – immer am Start. Marlon hat andauernd neue Trickideen und Spots auf Lager, er ist superproduktiv und kann auch einiges hinter der Kamera, egal ob Film oder Foto. Sein Skaten kann man sich beispielsweise im letzten „Bottomline Crew“- oder im „Ontime“-Video anschauen. Beide Parts hat er in beachtlich kurzer Zeit gefilmt und hat mittlerweile schon wieder einiges an Footage gesammelt. Marlons Markenzeichen ist auf jeden Fall sein Pop: Er ist schon so manches Gap hoch anstatt runter gesprungen und kommt easy switch oder auch per Impossible über eine Fullsize-Parkbank. Apropos Impossible: Obwohl er eine Zeit lang ein bisschen so aussah wie Dylan Rieder, hatte er den Trick schon lange bevor der Hype losging on lock. Auch S.K.A.T.E sollte man nicht unbedingt mit ihm spielen, weil dann gerne mal so etwas wie ein Triple-Flip oder Ähnliches kommt. Aber auch neben dem Skateboarding ist Marlon ein guter Junge: Er ist gerade auf dem Weg Architekt zu werden, ein großer Musik-Kenner und vor allem ein verdammt guter Freund.
Bevor ich’s vergesse, Marlon hat noch so einen lustigen Tick: Er mag es nicht, wenn jemand sein Skateboard für ihn aufhält, wenn es wegrollt, nachdem er gebailt hat. Jetzt wisst ihr Bescheid!
Text: Segio Grosu
Photo: Leo Preisinger