Hinter jedem guten Brand steckt meist ein großartiger Art Director, der die visuelle Identität der Company prägt. In unserer neuen Rubrik „Behind the Scene“ werfen wir einen Blick hinter die Kulissen von Leuten, die für die angesagten Brands den Ton angeben. Obwohl der Art Director meist die Person ist, von der man so gut wie gar nichts hört, sieht die Sache bei Mark „Fos“ Foster anders aus. Sein Name ist in den Skateboardkreisen Großbritanniens ein fester Begriff und durch seine Companies wie Heroin und Landscape hat er bereits viele Boards und T-Shirts gestaltet. Seit den Anfängen von Altamont ist Fos der Art Director und bringt seine dunklen und gruseligen, obgleich auch peppigen Illustrationen für die aus LA stammende Company zum Ausdruck. Viel zu tun, mag man da meinen, doch nebenher findet er außerdem Zeit, Grafiken für Baker und Deathwish zu designen. Ziemlich fleißig der Mann.

Was ist dein Background, wo und was hast du studiert?

Nach der Schule habe ich ein paar Kunstschulen besucht, bevor ich nach London gezogen bin und bei „Goldsmiths“ gelandet bin, das ist eine große und bekannte Kunst-Universität. Ich war schon immer sehr an Malerei und Grafik interessiert, Illustrationen haben mich schon immer fasziniert. Komischerweise habe ich dann einen Abschluss in Design gemacht. Ich weiß gar nicht genau wieso, aber es war gut, denn so konnte ich in London leben, ohne einen Job brauchen zu müssen und habe gelernt mit Computern umzugehen und Grafiken zu gestalten. Und mit Frauen zu reden.

Wann und wie bist du professionell mit der Skateboard-Welt in Kontakt gekommen?

Ich bin schon immer geskatet und das war natürlich ein starker Einfluss auf meine Kunst, als ich aufgewachsen bin. Richtig los ging es, als ich Ed Templeton ein paar Sketche für eine Boardserie geschickt habe, die ihm gefielen und die er dann benutzt hat. Zu dem Zeitpunkt habe ich bei einem Vertrieb gearbeitet und containerweise Schuhe abgeladen. Dann kam ich in den Verkauf und wurde so was wie der Verantwortliche bei Slam Warehouse in London. Ich ging, als es mit Landscape anfing. Und ich wollte mich auch auf meine andere Marke, Heroin, konzentrieren.

Wann und wie wurdest du in Altamont involviert?

Ich habe mit Heroin eine Kollabo für Emerica gemacht und dadurch Justin Regan kennengelernt, der die Marke Heroin und meine Arbeit sehr mochte. Zu dem Zeitpunkt wollten sie eine neue Klamottenfirma starten und so hat er Andrew Reynolds mein ganzes Zeug gezeigt, dem das ebenfalls gefiel. Also wollten sie mich das Logo machen lassen und ich wurde Art Director der ersten Stunde.

Wie würdest du denn die visuelle Philosophie von Altamont beschreiben?

Ich sehe jedes Bild des Brands als Kreation einer neuen Sprache, du musst etwas schaffen, das sofort identifizierbar ist. Ich wollte das Altamont Logo gerne rau halten, es ist inspiriert von Death Metal Graffitis aus Südamerikanischen Skateparks, trotzdem besitzt es eine Balance. Die visuelle Identität an sich soll aber keinen zu starken Bezug zu dem 1969er Altamont-Freeway-Konzert-hippy-stoner-style haben, denn dort hätte es hingehen können, wenn wir nicht aufgepasst hätten. Ich liebe es und bin sehr stolz auf meine Arbeit, die ich geleistet habe. Ich denke, es ist mit nichts zu vergleichen da draußen und es sind großartige Leute involviert. Altamont reflektiert sehr viele Dinge, die gerade passieren, es ist eine wichtige Marke.

Neben Altamont arbeitest du ja auch an anderen Brands, wie Heroin. Ist es nicht kompliziert, an verschiedenen Brands mit unterschiedlichen visuellen Identitäten gleichzeitig zu arbeiten?

Nicht wirklich, denn jeder Brand sollte eine unterschiedliche Grafiksprache besitzen, also versuche ich diese zu identifizieren und so daran zu arbeiten. Ich habe Arbeiten für Heroin und Altamont gemacht, die sich ähnlich sind, textlich zum Beispiel. Aber es gibt immer visuelle Unterschiede auf verschiedene Wege, in Farben und dem eigentlichen Gefühl der Company. Das versuche ich sicherzustellen, für jeden Brand, an dem ich gerade arbeite.

Wie viel freie Hand hast du, wenn es um Entscheidungen geht?

Vieles was ich mache, wird auch benutzt, manchmal fällt etwas hinten über. Einige Dinge, die ich gemacht habe, von denen ich ziemlich gestoked gewesen bin, haben es nicht geschafft, aber das passiert manchmal. Darüber mache ich mir aber nicht allzu viele Sorgen.

Hast du Kontakt zu den Teamfahrern und holst dir ihren Input oder schlägst du ihnen auch Sachen vor?

Nicht wirklich, ich mache eigentlich, was ich möchte. Manchmal habe ich für Fahrer auch Ideen im Kopf und manchmal mache ich einfach, was ich will.

Du bist gerade nach LA gezogen, um näher dran zu sein. Wie sieht ein gewöhnlicher Tag im Altamont Büro für dich aus?

Ich bin noch immer dabei, mich einzugewöhnen, bisher habe ich von zuhause in London gearbeitet. Heute zum Beispiel bin ich für ein Meeting um 10.00 Uhr ins Büro gekommen, danach ging es zu diesem krassen mexikanischen Restaurant die Straße runter. Danach hänge ich ein bisschen rum und arbeite vielleicht noch an ein paar Ideen für Shirtgrafiken, Anzeigenkampagnen oder so was in der Art. Danach trinke ich Kaffee, hänge mit ein paar Homies ab, bevor es nach LA zurück geht und meine Nacht beginnt.

Interview: Jeroen Smeets

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