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Bastien Duverdier ist den meisten bekannt als französischer Skater mit kreativen Adern. Sein Künstlername KEPA lebt aber ein anderes Leben – nämlich das eines Blues-Musikers. Element Brand stellte dem jungen Liedermacher ein paar Fragen zur neuen Platte und zu persönlichen Inspirations-Quellen. Sein Album wurde ausserdem für den Kurzfilm “Road To Wolfeboro” benutzt.

Das Interview:

So Kepa, tell us a bit about your inspiration and your take on the blues.

My music is inspired by solo blues musicians, i fell in love with the tone, the hypnotic effect they could make with just an simple instrument. I guess I loved the blues for a long time but it was hidden within more modern types of music (like rock). I then discovered Bukka White, Fred McDowell and understood why I heard their songs 1000 times before: Everything comes from the blues!

Well, I soon realised that I was not from Mississippi, there was no social or racial segregation at home, my life was not a piece of shit, so it wouldn’t sound right if i tried to imitate those guys! So I just tried to do it myself, as they did I guess, I don’t feel any more a musician than you, I don’t know any notes, have had no teacher… But couldn’t be happier!

And the space theme for the album?

This album is my 3rd one, I have been influenced by the recordings of Blind Willie Johnson sent in space by NASA. I really loved that idea and I wanted to make all the artwork of the album around cosmos. I dedicated this disc to Robert Crumb and used some of his characters on the album booklet. Everything is DIY, no effect on the guitars, recorded one shot, all instrument played at the same time, all visuals are done by myself without any computer… Whatever i’m so bad with computers!

Via Element Brand.

Sein neues Album könnt ihr euch direkt hier anhören:

Wir sind große Bastien Duverdier Fans uns hatten den jungen Musiker KéPA auch schon auf dem Cover und vor kurzem in unserer Musik Kritik vertreten. Bastien ist immer für eine Überraschung gut und zeigt, dass man manchmal auch einfach einen Fuß absetzen kann, weil es geht. Full Part mit so einigen Wow! Momenten. Selbstverständlich hat er den Song auch selbst eingesungen, ein reiner Macher.

Skateboarding und Musik gehören einfach zusammen: Der richtige Song zum gestandenen Trick (oder auch zum harten Slam), die passende Band bzw. der passende Act zur gelebten Attitude und dem gewünschten Style – erst dann ist das Bild, das Gefühl, der komplette Lifestyle absolut stimmig. Kein Wunder eigentlich, dass es schon immer Skater gab, die sich auch selbst irgendwelche Instrumente geschnappt und einfach mal losgelegt haben. Auf den folgenden Seiten stellen wir euch ein paar ausgewählte Songs von Leuten vor, die in jüngster Zeit in die musikalischen Fußstapfen von Caballero, Barbee, Guerrero, Muska und Co. getreten sind. Turn up the Volume!

Bastien Duverdier:
KéPA“No Goat Cheese”
Digital Album – 5€

Der Lo-Fi-Sound von KéPA würde an irgendeinem sumpfigen Ufer des Mississippi genauso wenig fehl am Platz wirken wie auf einem südeuropäischen Marktplatz voller Kids, Katzen und Kopftuch-Omas mit Warzen im Gesicht: Wie fernab der Straße aufgenommene Straßenmusik, singt und jodelt, schrammelt und stampft, heult und jault Herr Bastien Duverdier auf unserem ausgewählten Stück „No Goat Cheese“, bläst in seine Mundharmonika und macht gleich noch eine Runde weiter. Irgendwie passend, dieser handgemachte, improvisierte, aus Blues- und Folk-Wurzeln gezüchtete Lebens-Soundtrack: Schließlich ist es Hobo-Musik, staubige Straßenrand-Musik, DIY-Musik fürs Unterwegssein, und das ist der Franzose mit seiner Klampfe bekanntermaßen oft – mal in Ordos, mal in Detroit, mal in Burma, mal auf den Philippinen. Der ultimative Lebemann und Weltenbummler klingt auf seiner Anti-Ziegenkäse-Hymne dabei älter, als seine 25 Lenze es erwarten lassen, was auch daran liegen mag, dass seine Musik stets im Geiste seiner Großeltern entsteht: Kepa hieß auch sein Opa; die Oma hat ihm einst die Musik nahegebracht.
Da Bastien angeblich neben seiner aus den USA importierten Resonatorgitarre auch eine Sitar und ein Banjo besitzt, empfehlen wir ihm an dieser Stelle, den Banjo-Hype der letzten Jahre doch als Rückenwind zu nutzen und damit bei irgendeiner durchgestylten Talentshow mitzumachen: Wenn dann die Karriere erst mal richtig rollt, kann man Konzertverpflichtungen und Skate-Trips in entlegene Regionen bestens miteinander kombinieren – und Hippie-Jumps mit Weste und umgeschnalltem Banjo machen. Und wenn’s doch nicht klappt, dann sollte für einen waschechten Basken ja immer noch ungewaschenes Busking drin sein!

Text: Renko Heuer
Foto: Kevin Metallier