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“Wir suchen die besten “Skate-Homies” Deutschlands, schicken sie nach Paris und flowen danach ein Mega-Stuff Paket von adidas Skateboarding!” – So hallte es durch Skateboard Deutschland, als wir Anfang des Jahres zu unserem neuesten Skatevideo Contest “Go, Homies!” aufgerufen haben. Ihr habt uns eure Clips geschickt und wir haben die zehn besten ausgewählt, die auf der Webseite von Planet Sports zum Onlinevoting bereit standen. Über 19.000 mal habt ihr die Gewinner-Homies Marcel Wirkus und Björn Berchtenbreiter geliked, damit haben die beiden unsere versprochene Reise zum großen Finale nach Paris gewonnen. Hier ist nun der Clip dazu, außerdem haben wir noch eine Menge extra Material für euch. Enjoy!


Filmed and edited by Julio Sola

Es folgt ein Reisebericht von „La Grande Finale“ aus Paris, doch zuerst möchten wir euch die Homies erstmal kurz vorstellen:

Fotos: Kevin Metallier

Marcel Wirkus, 21, aus Büttgen bei Düsseldorf
. Skatet gerne an Mönchengladbachs Schillerplatz und ist Spezialist für Noseslide-Kombinationen, außerdem kennt er sich bestens in Skateboardings Videowelt aus. Er ist eine richtige Skateratte und steht mit auffallender Sicherheit auf dem Board. Kennt man ihn nicht, reicht bereits ein FS Shove-it im Flat, um zu erkennen, dass Marcel sein Board versteht.

Björn Berchtenbreiter, 25, stammt aus dem Schwarzwald, nun Student in Düsseldorf. Er ist der Mann mit den außergewöhnlichen Tricks, denn egal ob Forward-, Casper- oder Doubleflip, er hat einen besonderen Sack voller Tricks. Er ist sehr ehrgeizig und wenn ein Trick nicht schnell genug klappt, ohrfeigt er sich gerne auch mal selbst. Am Ende hat er dafür alles in den Kasten bekommen.

Das Hotel Concorde La Fayette

Als Media-Expertenteam wurden die Franzosen Kevin Metallier als Fotograf und Julio Sola als Filmer engagiert, schließlich kennen sich beide in Paris gut aus und sind Experten ihres Fachs. An Julio lag es dann auch, ein Hotel in guter Lage zu einem annehmbaren Preis zu finden und zu reservieren. Der Preis war soweit okay, doch als die Crew die Lobby des Hochhauses betrat, war sich erst mal niemand sicher, ob es sich um die richtige Herberge handeln würde. Wir befanden uns plötzlich in einem Nobelhotel unweit des Arc de Triomphe. Nach einigen freundlichen „Bonjours“ des Krawatten tragenden Personals, durften die Jungs ihr Zimmer im 12. Stock mit Panoramablick zum Finanzdistrikt „La Defense“ beziehen.

Dem noch nicht genug, stellte sich heraus, dass sich im obersten Stockwerk 33 die „Bar La Vue“ befindet, von dem man einen unglaublichen Ausblick auf ein Legoland-ähnliches Paris mit dem herausstechendem Eiffelturm hat. Nach Gang des offiziellen Wegs und Vorstellung bei der Pressefrau des Hauses, wurde es uns erlaubt, Fotos und Portraits zu machen, während die Bar noch geschlossen war. Bei Nacht, so sagte man uns, sei der Blick noch atemberaubender, doch der Preis von 15 Euro für ein kleines Carlsberg ließ uns die Idee, abends auf einen Drink in der Bar abzuhängen verwerfen. Wir hatten ja auch bereits den super exklusiven Fototermin und waren eh schon gestoked. Beim Auschecken stellte sich heraus, dass wir ein echtes Internetschnäppchen gelandet hatten, da ein Doppelzimmer regulär 700 Euro pro Nacht kostet.

Der Pädophile unterm Eiffelturm

Im Sinne der Aktion kam uns die Idee, den Stufenspot direkt am Eiffelturm aufzusuchen, um dort einen Doppel-Ollie der Homies zu schießen. Aufgrund der Touristenströme und der Hitze erwies sich dieses Unterfangen schwieriger als erwartet. Unter Paris‘ höchster Sehenswürdigkeit, direkt am Brunnen, an dem bei 38° hunderte Touristen und Kinder eine Abkühlung suchten und plantschten, versuchte Marcel sich an einem Varial Heelflip über ein Streetgap. Während Kevin und Julio es sich mit ihren Fisheyes am Spot bequem machten, kam plötzlich ein graubehaarter Mann vorbei und warnte die beiden. „Passt auf, wenn ihr die kleinen Mädchen fotografiert, dort drüben steht die Polizei und die haben mich auch schon öfters verscheucht.“ Er dachte wohl, dass unsere Jungs aus der selben „Szene“ stammen würden. In Unglaube und mit einem kalten Schauer ließ er uns zurück. Sketchy Typ auf jeden Fall, bitte sperrt ihn weg.



Les Spots

Wir hatten sehr großes Glück, dass wir uns genau an DEM Wochenende in Paris befanden, an dem die Stadt so leer wie nie im Jahr ist. An den letzten Tagen der Ferien fuhren kaum Autos und die Straßen konnten ohne Staus und stockenden Verkehr befahren werden. Trotzdem versuchten wir uns am ersten Tag noch mit der Metro durch die Metropole zu schlagen, was bei über 30° und dem Media-Gepäck aber sehr viel Kraft kosten sollte. Nachdem wir am ersten Spot gebustet wurden, staunte die Crew nicht schlecht, als wir an einem Curbspot plötzlich und spontan auf Torsten Frank und Dennis Busenitz trafen, die gerade auf Filmmission waren. Es war also ein sehr schöner Nebeneffekt unserer eigenen Mission, dem Busenitz bei einer seiner Turbolines zuschauen zu können. Da Torsten und Dennis am anderen Ende der Stadt wohnten und bereits am nächsten Tag wieder abreisen sollten, wurde aus einem Feierabendbierchen nichts und wir verblieben mit einem „Bis bald!“. Doch wie es der Zufall so wollte, trafen wir am nächsten Tag, für den wir uns dann doch einen Mietwagen besorgt hatten, am berühmten „Ivry“ Wellenspot wieder auf die beiden und es gab noch eine Busenitz-Line zu bestaunen. Welch netter Zufall.

Ansonsten ging es nach Créteil, dem wohl bekanntesten Spot aus Paris mit dem vielleicht besten Untergrund für Skateboarding überhaupt. Motiviert und ohne Skrupel schmissen sich Marcel und Björn den ganzen Abend die Blöcke hinunter, während im Schatten des Plattenbaus dieses roughen Vororts eine Menge farbiger, nicht gerade unschuldig dreinblickender, Locals eine kleine Sommerparty veranstalteten. Doch alle waren friedlich und gut drauf, so konnte Björn seinen Doubleflip eintüten, während es für Marcel nur bei seinem Warm-Up-Treflip bleiben sollte. Der Double Varial Heelflip, den er bereits schon mal vor zwei Jahren an dem Spot gemacht hatte, wollte einfach nicht klappen und so fraß er leider zwei Stunden lang Staub.

Der letzte Abend

Julio bezog mit seiner Freundin kurzer Zeit vorher eine neue Wohnung und lud am letzten Abend zu einem amtlichen BBQ über den Dächern von Paris. Zu unserem Erstaunen hatte er nicht nur einen Balkon, sondern auch noch eine richtig große Dachterrasse und es war der perfekte Abschluss nach diesen heißen, ereignisreichen, aber auch anstrengenden Tourtagen. So aßen wir in bester französischer Gesellschaft, rauchten und tranken, bis das Dunkel über die Stadt lange hereingebrochen war. Da die Flüge bereits Sonntag in der Früh zurück nach Deutschland gingen, beließen wir es dabei, verzichteten auf das Pariser Nachtleben und beendeten die Tour als tollen Erfolg. Bleibt zu sagen, dass die Homies sich zu keiner Zeit über irgendetwas beschwerten. So macht eine Tour Spaß und wir fragen uns schon jetzt, wer wohl bei unserem nächsten Videocontest auf die Reise gehen wird. Vielen Dank an Kevin, Julio, Lola, Planet Sports, adidas Skateboarding, Sylvie Nuza vom Hotel Concorde La Fayette und Paris. Bis zum nächsten Mal!

Words: Benni Markstein