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alex mizurov

Um den folgenden Part von Alex Mizurov ranken sich bereits Mythen und irgendwie hat man beinahe geglaubt, diese Footage würde es nie mehr offiziell zu sehen geben. Hierbei dreht es sich um den Zeitraum 2009 – 2011, in dem Alex für Plan B unterwegs gewesen ist und für eben diese Boardcompany sollte 2012 sein Part erscheinen. Doch es kam anders, Mizze wechselte den Sponsor und der Release wurde erstmal auf Eis gelegt. Nun ist es aber soweit und Bones Wheels präsentiert den beinahe verloren gegangenen Lost Part.

Foto: Roger Ferrero, ca. 2009

Auf seinem Besuch in Berlin hat David Gravette uns einen Einblick gegeben, wie er an die Sache mit den schwierigen Tricks heran geht. Selbst Galle spuckend und mit äußerstem Reizmagen hat er während der Bones Tour noch ein bisher ungefahrenes Handrail geklärt. Und dass Skateboarding manchmal hart und undankbar sein kann, ist auch kein Geheimnis. Aus dem Bones Video “New Ground” ein paar Eindrücke, welch beschwerlichen Weg manches Ziel doch hat.

Auf ihrem diesjährigen Weg zu einer Polen-Tour stattete uns das Bones Team um David Gravette, Jake Duncombe, Moose, Ben Raybourn, Sierra Fellers, TM Jared Lucas und Thrasher Fotograf Rhino einen Kurzbesuch in Berlin ab. Es ging für drei Tage auf Mission wobei die interessantesten Dinge eigentlich nicht die Tricks und die Mission an sich gewesen sind, vielmehr aber die Konstellation der doch recht unterschiedlichen Charaktere mit ihren Besonderheiten. Vor allen Dingen die ganzen lustigen Geschichten und Ereignisse abseits der Skaterei, die vermeintlich jeder kennt, der schon mal auf einer Tour gewesen ist, waren die Highlights. Was das Bones Team in den drei Tagen produziert hat, ist allerdings nur schwer zu toppen.



Pics: Biemer
Text: Benni Markstein

Gravette in Tegel
Nachdem endlich alle Beteiligten in Tegel angekommen waren, wurden die Vans vorgefahren, der Stuff eingeladen und es ging los mit lustigen Geschichten von Duncombe über seinen 30-stündigen Flug aus Australien. Tenor: „Ich war fünfmal besoffen und wieder nüchtern, voll anstrengend!“ Nach einer halbstündigen Fahrt durch den Stadtverkehr wurde das Ziel erreicht. Doch irgendwas fehlte, besser noch: Einer fehlte. Ein alter Klassiker lebte wieder auf und nach einem kurzen „wir dachten, er wäre bei euch im Wagen!?“ stellte der Mob fest, dass Gravette am Flughafen vergessen wurde. Das Gelächter war groß, während David stinksauer gewesen ist, er meinte sogar, er würde direkt wieder zurück fliegen. Er kam dann mit einem Taxi nach und war sichtlich pissed. Im weiteren Verlauf erwischte ihn nach einem richtig räudigen Dönerfrühstück sein Magen, so dass er zwei Stunden vor seinem 5-0 Grind Galle kotzend den Spot verlassen musste. Doch er rappelte sich auf und machte den Trick in amimäßig-unkonventioneller Sichtweise. Denn auf die Idee dieses Rail zu fahren ist bisher niemand gekommen. Props! Äh, Prost!


5-0 Pop out

Prost!
Gravette und Duncombe hatten eigentlich immer irgendwas an Booze zur Hand. Gerade am Hotel angekommen, besorgte Jake sich direkt ein Bier, eine Flasche Rotwein und einen nicht gerade kleinen Jägermeister. Es mag sein, dass es an Deutschlands liberaler Haltung zu alkoholischem Konsum auf der Straße lag und er dementsprechend die Freiheit des Trinkens genoss, aber er ist auf jeden Fall nicht nur Profi auf dem Board, sondern auch an der Flasche. Mit seinem „Wegproviant“ machten wir uns an den Bank-to-über-die-Dreierstufen-Spot auf, da es regnete. Und auch der Australier sah den Spot anders, baute sich ein Fahrrad auf, dessen eigentliche Funktion das Angeschlossen-im-Weg zu stehen gewesen ist. Er poppte einen sagenhaft hohen Ollie in die kleine Mistbank. Stoked? Die eigentliche Faszination dabei war, dass er ziemlich lange für den Stunt brauchte und dabei eine Flasche Rotwein abgepumpt hat. Also jeweils nach ein paar Versuchen einen ordentlichen Schluck. Und geraucht hat er auch dabei.


Ollie

Rauchen
Kommen wir zum nächsten Laster der Menschen. Oder doch eher Lust? Das mag jeder für sich selbst entscheiden, denn Mosse und Ben Raybourn bereitet Rauchen auf jeden Fall großes Vergnügen. Nachdem wir ihnen am ersten Tag für 50 € Rauchware besorgt hatten, fragten sich bereits am nächsten Tag nach Nachschub für 80 €. What? „Naja, wir rauchen halt pur…“ … okay. Fakt war auf jeden Fall, dass die Jungs eigentlich zur keiner Zeit unbenebelt skaten waren. Doch es war schön, zu beobachten mit welcher Leichtigkeit und welcher Freude die Jungs unterwegs waren. Da Raybourn ein Transitiontalent besitzt, das seinesgleichen sucht, machten wir uns auf zum Metall-Vert-Snakerun nach Marienfelde. Das Teil ist so steil und der geschätzt 1,50 m große Ex-Slave Pro ist durch das Ding geheizt, wie es wohl nur Amis können. Aber auch von denen kann kaum jemand so einen BS overturned Nosegrind unseres Covers machen. DAS ist unmöglich. Wirklich.

Wirklich …
… gechillt war Sierra Fellers, der bei seinem Noseblunt leider Pech hatte, aber die freie Zeit einfach mit seinem Instagram verbracht hat. Ist auch besser, als die ganze Zeit zu Trinken und zu rauchen, außerdem ist Sierra auch schon verheiratet und mehr der Ruhepol im Team. Moose wiederum hat die alte, garstige Steinledge wirklich zugesagt, denkt man doch immer, dass Amis nur die perfekten Spots skaten. Ganz easy machte er einen FS Boardslide, 50-50, 5-0 und Nosegrind, bevor er den FS Bluntslide eintütete. Ein schöner Grund, abends mit diesem Erfolg im Gepäck in seinen Geburtstag rein zu feiern und wo geht das besser an einem Montagabend als in Kreuzbergs Franken Bar. Der Schnaps floss in rauen Mengen und es wurde zu einem unvergesslichen Finale, als TM Jared einen namhaften, in Berlin lebenden Skater K.O. schlug. Manchmal gerät man eben mal in eine Schlägerei. Nach nun drei interessanten und ereignisreichen Tagen inklusive einem amtlichen Kater wurde sich dann verabschiedet und auch weiterhin eine tolle Zeit gewünscht. Natürlich in Tegel.


Frontblunt

Fazit
Die Jungs haben ihren Job gut erledigt, harte Tricks gemacht und aus meiner persönlichen Sicht für Sensationen gesorgt, deswegen: fahrt Bones Wheels! Wahrscheinlich gibt es in keinem denkbaren „Berufsfeld“ solche Freiheiten das leichte Leben einfach zu genießen und so sorgenfrei die Welt zu bereisen. Allerdings sei auch jedem gesagt, dass man alles nur in Maßen geniessen sollte, denn aus Spaß wird auch schneller ernst, als man denkt. Es war aber auf jeden Fall mal wieder faszinierend.