Vintage clothing, a Styles P song, classic tricks and a Josh Kalis co-sign that is enough to convince us this kid is on to something.
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Baker – Promo Video
Let’s start at the end and work our way to the start. Young Rowan is turning pro and rightfully so! He has been ripping quite hard for quite some time now and if he is able to bring back that late nineties Slash hat Vans needs to give him a shoe! The rest of the team is edited together in a montage. some have more some have less footage but most of them come through. Most notably Dustin Dollin who has been skating like he is a danger to his own health, comes through with a Boulala-escque power move! All in all the Baker promo does what it promises and it does it all to a soundtrack that goes well with your morning coffee and that is a very good thing.
Tief im Westen – Marcel Kühnemund Interview
Ein alter Mann im Körper eines 22 Jährigen. Marcel ist ziemlich altmodisch, kritisch und direkt. Auf den ersten Blick vermutet man einen grimmigen Typen, der alles scheiße findet. Er ist kein Partyanimal, nicht weil er keinen Alkohol verträgt, denn Trinken kann er ganz gut, sondern weil es ihm wichtiger ist, fit zu sein und auf Mission zu gehen. Familie und Freunde sind ihm sehr wichtig. Er hat guten Kontakt zu seinen Eltern und kümmert sich um seine Homies. Den Hund seiner Freundin nimmt er mit zum Skaten und manchmal sogar mit zur Arbeit. Wenn ihm etwas nicht passt gibt er es gerne kund, nicht weil er jemanden anpissen will, sonder weil er hohe Ansprüche an sich und seine Umwelt hat. Habgier ist im fremd. Das einzige wofür er wirklich Geld ausgibt sind Mützen, davon hat er eine amtliche Sammlung und hochwertige Gadgets wie Jagedmesser, Thermoskannen oder Dartpfeile. Man kann sagen er hat einen kleinen Faible für Handarbeit und Qualitätsprodukte. Das Minimum ist für ihn schon mehr als genug. Solange er seine Freunde um sich hat und Skaten kann, ist er zufrieden.
– Aladin Cabart
P: Yo, Marcel, was geht gerade bei dir?
MK: Ich sitz hier grad im Rebel Rockers Laden in Düsseldorf rum.
P: Arbeitest du da?
MK: Ne, ich arbeite im Vibes Skateshop, aber hier haben sonst alle Geschäfte zu. Heute ist Weiberfastnacht. Da hat alles dicht.
P: Wie sieht denn ein normaler Tagesablauf aus bei dir?
MK: Kommt ganz drauf an. Drei Tage die Woche stehe ich früh auf und muss um 10:30 auf der Arbeit stehen. Je nachdem, wie das Wetter ist und wie viele Aushilfen noch kommen, gehe ich am Nachmittag skaten. Und wenn ich frei habe, bin ich sowieso die ganze Zeit skaten.
P: Sag mal, wer ist eigentlich auf deinen Spitznamen „Monty“ gekommen?
MK: Das war der Yannick (Schall). Er meinte ich hätte eine gewisse Ähnlichkeit mit Monty Burns von den Simpsons. Es gibt Schöneres, aber auch Schlimmeres. Und dann hat sich der Name bis in den Ruhrpott durchgesetzt, wobei viele es am Anfang gar nicht gecheckt haben.
P: Wie lange skatest du jetzt schon?
MK: Oh, ich glaube etwas über 10 Jahre.
Nollie Nosegrind, Pic Nothers
P: Hast du dann noch die Ruhrpottzeit mit der „Macht“ (legendäre Crew aus den 90ern, bestehend aus den Najras Brüdern, Flo Marfaing und Mehmet Aydin) mitbekommen?
MK: Ne, da habe ich gerade angefangen. Da habe ich nur Geschichten gehört von Florentin und den Mühlheimer Jungs.
P: Wer hat dich denn damals so aus dem Pott beeinflusst?
MK: Das waren viele. Eigentlich alle, die in Wuppertal in der Wicked Woods Halle zu Besuch waren. Mark Frölich war auf jeden Fall eine große Inspiration.
P: Und deine All Time Favorite Skater?
MK: Auf jeden Fall Penny, Arto und Rowley. Und jeder meiner Freunde, mit denen ich skate.
P: Zur „Wuppertal fickt alle“ Zeit warst du dann aber schon am Start, oder?
MK: Ja, da bin ich schon drei oder vier Jahre geskatet. Das war eine geile Zeit. Wir waren eine Riesenposse.
P: Wie hat sich die Szene in Wuppertal verändert seit der Schließung der Wicked Woods Halle?
MK: Viele haben aufgehört zu skaten, nachdem die Halle zugemacht hat. Es wurde zwar ein neuer Indoorpark gebaut, aber der ist eher Rollerblade- und BMX-lastig. Das war auf jeden Fall ein Grund, warum viele nicht mehr fahren. Ich habe auch leider nicht mehr so den Kontakt zu den Leuten in Wu-Tal, da ich jetzt schon einige Zeit in Düsseldorf wohne.
P: Warum bist du eigentlich nach Düsseldorf gezogen?
MK: Ich habe im Vibes Skateshop angefangen zu arbeiten und bin das erste Jahr immer hin- und hergependelt. Und da ich hier immer mehr zu tun hatte, hat sich auch mein Freundeskreis in Düsseldorf aufgebaut. Deshalb bin ich auch wohnungstechnisch hierhin gezogen. In Wuppertal habe ich zudem noch bei meinen Eltern gewohnt, wo ich sowieso mal raus wollte.
P: Ist die Szene in Düsseldorf besser?
MK: Mir gefällt es hier definitiv besser. Die Szene ist aber schon ein bisschen gespalten. Es gibt die Peek Jungs vom Bowl, mit denen habe ich nicht so viel zu tun, und dann halt die Streetskater.
P: Du hast ja auch ne Crew – Team Intus. Erzähl mal, wer da alles mit von der Partie ist?
MK: Die Idee kam uns im Suff. Und so hat sich das dann entwickelt. Mittlerweile sind wir recht groß. Es sind so knapp 15 Leute, die damit zu tun haben. Ein paar aus Düsseldorf, ein paar aus Remscheid, in Finnland haben wir einen und auch in Holland. Wir sehen uns alle regelmäßig und man hat immer einen Platz zum Schlafen, wenn man sich besucht. Was wir so machen, kann man auf teamintus.blogspot.com sehen.
P: Du warst auch viel mit einem finnischen Kollegen unterwegs…
MK: Kennengelernt habe ich den Johani in Berlin. Dann haben wir uns in Helsinki getroffen, wo er wohnt, und seither kommt er auch immer wieder zu mir. Da ist jetzt eine echt gute Freundschaft entstanden über die Jahre.
P: Du siehst aus wie ein Hippie. Aber wie viel Hippie steckt wirklich in dir? Ernährst du dich gesund?
MK: Wie meinste jetzt? Ob ich Freilandeier kaufe, oder was?
P: Ne, so generell…
MK: Naja, ich esse kein Fleisch.
P: Schon mal nicht schlecht. Spielst du Gitarre?
MK: Ne, ich bin leider total unmusikalisch. Auf diesen Zug bin ich nie aufgesprungen.
P: Kein guter Hippie. Was bereitet dir die größte Freude im Leben?
MK: Dass ich mir die Freiheit gönne, keine Festanstellung zu haben und eigentlich das machen kann, worauf ich Lust habe.
P: Was sind deine größten Ängste?
MK: Eigentlich versuche ich den Tag zu leben und mir nicht zu viele Sorgen über die Zukunft zu machen. Man weiß ja sowieso nicht, was passiert. Deshalb mache ich mir da kaum Gedanken.
P: Gehst du viel feiern?
MK: Im Moment versuche ich mich da im Zaum zu halten. Aber ab und zu feiern lässt sich nicht vermeiden. Besonders nicht, wenn die Intus Jungs in der Nähe sind.
P: Willst du mit deinem Skating was erreichen oder steht der Spaß ganz vorne?
MK: Na klar steht der Spaß ganz vorne, aber ich habe halt Lust mehr daraus zu machen. Es ist schon geil, sich ein paar Reisen finanzieren zu können oder ein kleines Taschengeld zu bekommen. Anders würde es auch nicht funktionieren, dass ich noch Teilzeitjobs machen könnte.
P: Was sind denn deine Lieblingsreiseziele?
MK: Barcelona finde ich geil. Finnland ist auch schön, aber mir ist am wichtigsten, dass ich mit meinen Freunden unterwegs bin. Wenn ich mit einer gestellten Crew auf Tour bin und dann Fotos machen soll, fällt es mir schwerer, als wenn ich meine Gang dabei habe. Da fühle ich mich schon wohler. Wo wir dann sind, ist schon fast egal.
P: In Berlin warst du ja auch schon öfters, und ein Bekannter von dir hat mir erzählt, dass du dort das eine oder andere Fahrrad hast mitgehen lassen.
MK: Äh, nicht dass ich wüsste. Das ist einfach in meiner Kiddiezeit passiert. Ob ich so etwas jetzt noch mal machen würde, ist fraglich. Mittlerweile kauf ich mir lieber ein geklautes Fahrrad auf dem Flohmarkt. Da gibt es die so billig. In der Beziehung bin ich jedenfalls reifer geworden, hehe.
P: Sehr gut. Und wo willst du unbedingt mal hin?
MK: Australien oder Amerika würde ich mir gerne mal anschauen, aber da muss ich erstmal meine Flugangst bekämpfen.
P: Ich habe gesehen, dass du nicht bei facebook bist. War das eine bewusste Entscheidung?
MK: Ja, ich bin halt krass paranoid … haha. Nein, ich habe mich nie damit befasst, auch schon als das mit Myspace losging. Ich gebe eigentlich nur gerne Leuten etwas preis von mir, die ich wirklich kenne. Mich interessiert es auch nicht, was andere Leute so machen und ich will auch keine Profile durchstöbern. Mein Leben spielt sich draußen ab, ich hänge nie vorm Computer. Ich krieg nur von anderen mit, über was die sich Gedanken machen und dann bin ich froh, da nicht so drin zu stecken.
P: Warum sieht man dich so selten auf Contests?
MK: Ich sage meinen Sponsoren, dass sie mich gerne zu Contests schicken können, aber sie dürfen da nichts erwarten. Es kommt drauf an. Wenn ich einen guten Tag habe, könnte was klappen, aber es gibt keine Garantie dafür. Hier gibt es halt keine Halle und wenn, dann skate ich viel Betonparks. Aber mich auf einen neuen Parcours einzufahren, dafür brauch ich immer einen Tag.
P: Du bist neu auf DC. Wie kam es dazu?
MK: Das ist eine längere Geschichte, die auch mit dem Shop, in dem ich arbeite, zu tun hat. Der wird bald zumachen, aber eigentlich sollte es ein DC Crew Laden werden. Die Idee von DC war, lokale Skater über den Shop zu sponsern. Aber Ingo Bremmes (DC Teammanager) hat mich dann gefragt, ob ich nicht direkt ins deutsche Team will. Und das konnte ich nicht abschlagen, nachdem es bei Adio letztes Jahr den Bach runter ging. Ich bin sehr glücklich darüber.
P: Pusht dich das, härter zu skaten?
MK: Wenn man immer neuen Stuff unter den Füßen hat, mit dem man zufrieden sein kann, pusht das auf jeden Fall.
P: Das merkt man. Der Nollie Heelflip in Leverkusen war ja nicht ohne, gerade wenn man bedenkt, dass du nicht so ein Stufenmoscher bist…
MK: Im Moment springe ich schon öfters Stufen runter. Mir macht es einfach Spaß. Das ist auf jeden Fall eine Entwicklung, denn früher bin ich mehr Curb gefahren.
P: Siehst du dich gerne in Magazinen?
MK: Ich mache das ja schon relativ lange und die erste Zeitungspräsenz ist auch schon etwas her. Ich mache mir da nicht mehr so viel Gedanken drüber wie am Anfang. Ich bin nicht mehr so selbstkritisch wie früher. Wenn man mal schief guckt auf einem Bild, kann man da im Nachhinein auch nicht mehr viel dran ändern. Es gibt ja Leute, die regen sich darüber auf. Damit habe ich schon längst aufgehört.
Nollie Heelflip, Pic Korbmacher
MK: Was geht bei dir neben Skateboarding?
P: Ich habe gerade angefangen, mit meinem Mitbewohner eine Boardcompany zu gründen. Almaros Skateboards heißt das Projekt. Da ich mit meinen letzten Boardsponsoren immer Pech hatte, starten wir jetzt unser eigenes Ding. Wenn das Interview erscheint, gibt es auch den ersten Promoclip und die Website. Wir machen auch keine gedruckten Grafiken im üblichen Sinn, sondern wir brandmarken die Designs. Im Moment sitzen wir immer bei uns in der Küche und tüfteln an unseren Ideen.
P: Gibt es auch schon ein Team?
MK: Aladin Cabart, mein Mitbewohner, ich selbst, Patrick Zentgraf aus Krefeld, Markus Skobwron und noch ein paar Homies hier aus der Ecke, die das Ding supporten. Am Anfang ist es ja auch wichtig, dass die lokalen Skater die Company pushen. Gerade wenn man, wie wir, kein großes Budget zur Verfügung hat. Beziehungsweise überhaupt keins.
P: Wir drücken euch die Daumen. Was steht bei dir noch an 2012?
MK: Am Samstag geht es mit dem DC Team nach Cadiz an die spanische Küste. Ich bin sehr gespannt, da ich keinen aus dem Team richtig kenne bisher. Natürlich habe ich den ein oder anderen mal auf einem Contest getroffen, aber noch nie in Ruhe geredet und abgehangen.
P: Da wünschen wir dir viel Spaß. Willst du noch Grüße loswerden?
MK: Ich grüße alle Leute, die mich mögen und die ich auch mag. Und meine Sponsoren.
P: Dann bedanke ich mich bei dir für’s Interview.
MK: Kein Problem.
Interview: Sebi Vellrath
Marcel fährt für Almaros Skateboards und DC Shoes.