The infamous crew of Stuttgart’s Arrow & Beast skate shop recently visited Berlin and also used this circumstance to stop by the Nike SB Shelter. The outcome of this is a very lively edit that depicts both the skating and the Shelter from some unknown perspectives. Featuring: Erik Müller, Kai Hillebrand, Patrick Zentgraf, Mark Metzner, Daniel Wagner & Kamil Krzesniak.
Tag: Daniel Wagner
Arrow & Beast at the Nike SB Shelter
Daniel Wagner – Bad Ideas Pt. 50
Hallo Benni,
Erstmal danke für deine Mail und Gratulationen zur fünfzigsten Ausgabe! Ich wäre sehr gerne Teil davon gewesen und hätte mir etwas gutes für eine Doppelseite überlegt und und dafür ein paar schöne Bilder gemacht, jedoch stecke ich gerade allerdings am andern Ende der Welt fest und habe gerade leider keinen Kopf, mich um so etwas zu kümmern.
Dieses Jahr habe ich mir einfach ein Ticket nach Neuseeland gebucht um dem deutschen Winter zu entfliehen und mir dort einen Campervan gemietet um damit auf eigene Faust das Land zu erkunden. Dieser Campervan hat auch eine Mikrowelle eingebaut und ich hielt es für eine ziemlich schlaue Idee, all meine wichtigen Dokumente wie meine Flugtickets, meinen Reisepass, all meine Kreditkarten und mein komplettes Bargeld dadrin zu verstecken.
Doch blöderweise war es das nicht (siehe Bild.) Irgendwie hat sich die verdammte Mikrowelle selbstständig angeschlagen und ich habe es erst nach ca 10 Minuten auf 600 Watt bemerkt. Ich hatte jede Menge Münzen und Metall dabei und dementsprechend ist nichtmehr viel von irgendwas übrig.
Jetzt sitze ich hier 6 Autostunden von der nächsten größeren Stadt entfernt mit 6$ in der Tasche und muss mir jetzt erstmal überlegen wie ich das ganze anstelle, um irgendwann mal wieder nach Deutschland zu kommen… Sorry also, dass das wohl nichts wird. Bei der #100 bin ich dann wieder dabei, versprochen!
PS: Die Mikrowelle übrigens funktioniert noch bestens.
Dieser Beitrag von Daniel Wagner findet sich in unserer Jubiläumsausgabe, die du hier bestellen kannst.
Das 1. Mal – Lem Villemin
Die Freude war groß als verkündet wurde, dass Lem Villemin in die Proränge bei Clichè Skateboards befördert wird! Und so wurde im April sein erstes Proboard gebührend auf der Arrow & Beast-Party in Stuttgarts legendärem Mata Hari gefeiert, zu der sich etliche Freunde, Familie und Weggefährten eingefunden hatten. Als sich dann der Rauch einer rauschenden Nacht verzogen hatte, haben wir Lem um erste Statements als frischgebackener Pro-Skater gebeten…
Die erste Reaktion auf die Erkenntnis, dass du nun Pro bist?
Ich konnte es gar nicht glauben, das hat ein paar Tage gedauert. Ich bin total happy!
Die erste Person, die dir gratuliert hat?
Senol, Torsten, Oli, Jascha, Kamil, Jeremia und viele mehr.
Der erste Drink zur Feier?
Gin Tonic!
Der erste Song, den du als Pro gehört hast?
„Money Trees“ von Kendrick mit Phil Anderson.
Die erste Tat nach der Beförderung?
Ich hab erst mal alle Leute umarmt.
Die erste Mahlzeit als Pro?
Thai Food at Tiffany, bester Thai in Stuggi.
Der erste Morgen nach der Arrow & Beast-Party?
Da ging es mir wegen des Trinkens nicht so gut.
Erster Kuss als professioneller Skateboarder?
Von meiner Freundin Julia, ich liebe dich, mein Baby!
Der erste Trick mit dem eigenen Namen auf dem Board?
FS Pop Shove it!
Der erste Pro-Skater, dem du je begegnet bist?
Flo Mirtain.
Das erste Pro-Board, das du je gefahren bist?
Chad Muska, Shorty’s Skateboards.
Die erste Demo, die du je besucht hast?
2001 Stuttgart, Gaskammer, C1rca-Tour.
Die erste Sache, die du dir vom ersten Paycheck leisten wirst?
Ich kriege mein Gehalt überwiesen, das geht alles straight auf das Konto, haha.
FS Feeble by Daniel Wagner
Snapshots by Torsten Frank
Ride by: Daniel Wagner
Wie du mir, so ich dir – wie ich in Marokko zum Besitzer eines Esels wurde.
Am letzten Tag unseres Marokko-Trips wollten Julius und ich noch in die Wüste, um ein paar letzte Sideshots einzufangen. Wir hatten gehört, dass es dort Ziegen gibt, die auf Bäumen leben, und konnten uns das nicht wirklich vorstellen. Per Handy haben wir uns dann schlaugemacht und mit den Bildern auf dem Telefon versucht, einen Taxifahrer zu finden, der uns dorthin bringt – die meisten haben abgewimmelt, weil es zu weit sei. Irgendwann hatten wir aber doch noch Glück und haben einen gefunden, der uns dorthin bringen wollte, wenn wir ihn den ganzen Tag buchen. Gesagt, getan, wir haben also Danny und Mizze eingesammelt und sind um die 80 Kilometer weit gefahren, bis wir irgendwann eine Ziegenherde im Baum entdeckt haben.
Bei den Ziegen war noch ein junger Hirte, der anscheinend mit seiner Herde, einem Esel und einem Hund in der Wüste gelebt hat. Wir legten unseren Stuff an die Seite, weil wir dem Taxifahrer nicht unser komplettes Hab und Gut anvertrauen wollten – in meinem Rucksack befanden sich neben dem Kameraequipment auch mein Reisepass, mein Macbook und die komplette Footage der letzten zwei Wochen. Mitten in der Wüste macht man sich nicht allzu viele Gedanken darum und fühlt sich ziemlich sicher, weil ja weit und breit kein Mensch zu sehen ist, trotzdem hatten wir eigentlich die ganze Zeit ein Auge auf dem Stuff…
Danny fing irgendwann an, auf der Wüstenstraße zu pushen und ein paar Tricks zu machen, was ich als Motiv ziemlich spannend fand. Ich bin also hin und habe mit Julius ein paar Aufnahmen gemacht, bis mir der Gedanke kam, wir sollten unsere Rucksäcke da vielleicht nicht unbeaufsichtigt rumstehen lassen, man weiß ja nie. Als ich dann beim Baum ankam, war mein Rucksack weg. Ich habe überhaupt nicht verstanden, wie das passieren konnte und bin völlig ausgeflippt. Mir wurde ziemlich schnell klar, dass der kleine Ziegenhirte es geschafft hatte, sich unbemerkt vom Acker zu machen – mein kompletter Stuff, die ganze Footage, alles weg. Vollkatastrophe. Ich hab dann versucht, mich zu beruhigen und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich nur eine minimale Chance habe, aber unbedingt versuchen muss, den Jungen zu finden, der mit Sicherheit nicht an der Straße entlangläuft: Zwei verbleibende Himmelsrichtungen also.
Julius und ich haben uns aufgeteilt und sind in jeweils eine Richtung losgerannt, obwohl wir uns kaum Hoffnungen gemacht haben: Wir sind schließlich immer noch mitten in der Wüste, weit und breit niemand zu sehen. Jedenfalls war ich immer noch auf 180 und wollte wenigstens probiert haben, den Bengel zu finden. Ich bin gerannt, gerannt, gerannt, mutterseelenallein in die Wüste rein, es war superheiß, die Sonne hat gebrannt, und ich bin gelaufen, so schnell ich konnte, bis ich irgendwann echt nicht mehr konnte. An diesem Punkt war ich komplett fertig mit der Welt – psychisch und physisch, ich stand da allein in der Wüste und konnte nichts mehr. Irgendwie habe ich mich aber noch ein letztes Mal gezwungen weiterzugehen und erblickte dann tatsächlich am Horizont eine Ziege. So viele Ziegen wird’s hier in der Wüste wohl nicht geben, dachte ich mir, habe einen Stein aufgehoben und bin schreiend wie ein Wilder in die Richtung gerannt. Ich hatte richtig Glück, denn das war tatsächlich die Ziegenherde von diesem Typen, der mich dann auch entdeckte, kreidebleich wurde, den Rucksack ablegte und vor mir wegrannte, als sei der Leibhaftige hinter ihm her. Ich habe dann erst mal meinen Rucksack gecheckt, und zum Glück war tatsächlich noch alles drin. Mal ehrlich: Der Typ hätte den Rucksack nur unter einen Stein legen müssen irgendwo…
Als ich mich dann kurz erholt hatte und zwischen all den Ziegen stand, fasste ich den Entschluss, es dem Typen irgendwie heimzuzahlen – also hab ich mir kurzerhand seinen Esel geschnappt und hab den dann ohne groß nachzudenken hinter mir hergezogen, als ich mich auf den Rückweg machte. Unterwegs blieb ich alle zehn Meter stehen und habe mich verfolgt gefühlt, weil ich mir dachte, dass der Typ von meiner Idee bestimmt nicht besonders angetan war und jetzt eventuell mit seinen Freunden hinter mir her ist. Jedenfalls bin ich da herumgeirrt und konnte mich aber zum Glück an einem Gebirge orientieren. Schließlich bin ich mit dem Esel und einem Hund, der einfach hinter uns her lief, an die Straße gekommen, die ich dann noch mal ein paar Kilometer entlanggehen musste, bis ich irgendwann beim Taxi und den anderen Jungs ankam. Da stand ich dann also mit meiner Ausrüstung, einem Esel und einem Hund – die anderen konnten es nicht fassen. Der Taxifahrer wollte den Esel nicht im Auto mitnehmen und meinte, wir sollten ihn in der nächsten Stadt verkaufen, was uns allerdings auch zu blöd war. Wir warteten also auf Julius, der noch immer nicht zurück war. Wir hatten alle höllischen Durst und hielten einen Typen auf einem Mofa an, der gerade vom Wasserholen kam und tauschten den Esel kurzerhand gegen Getränke ein. Das war auf jeden Fall ein guter Deal für ihn – so ein Esel bringt auf einem marokkanischen Markt um die 250 Euro, wovon man in Marokko eine ganze Weile ziemlich gut leben kann…
Text: Daniel Wagner
Foto: Danny Sommerfeld
PLACE 44 – “The Photographer Issue” out now
Neues Jahr, neues Heft, neues Glück! “The Photographer Issue” ist der Titel unserer ersten Ausgabe in 2014 und markiert zugleich eine Hommage an die Fotografen, die uns in den all den Jahren begleitet und begeistert haben. In dieser Woche findet ihr unsere neueste Perspektive auf die Skateboard-Welt im Skateshop, Bahnhofskiosk, oder Zeitschriftenhandel eures Vertrauens. Die Ausgabe enthält unter anderem folgende Fotostrecken:
Kevin Metallier – Alone In Ordos
Phil Boyd – The Hothouse Chronicles
Sarah Meurle – Extended Grey Tuesdays
Brian Kelley – A Friendship Formed Throughout The Years
Davy van Laere – Silhouettes Gallery
Außerdem gibt es ein Special Feature zum CONS Space 002 BLN mit eigenem Backcover featuring Roberto Cuellar.
Wir wünschen viel Lesevergnügen und angenehme Entschleunigung!
Skatersatlas Stuttgart
Die ersten drei Segmente der Stuttgart Ausgabe von Skatersatlas sind jetzt live und featuren, aus einem interessanten Blickwinkel des amerikanischen Filmers Matt Phips, folgende Rubriken:
City Montage:
Featured Photographer: Daniel Wagner
Skater’s Cookbook – How To Cook Käsespätzle:
10 Jahre Nike SB I MADE FOR SKATE – Recap
Noch bis zum 26. Januar feiert Nike SB im Rahmen der MADE FOR SKATE Ausstellung “Delivered From The Future In A Cardboard Box” sein 10 jähriges Jubiläum. Bereits am Mittwoch fand die Eröffnung in der Upperorange Gallery in Berlin Mitte statt, bei der die Sammlung von Jürgen Blümlein und Daniel Schmid bestaunt werden konnte. Wir haben ein paar Eindrücke mitgebracht.
Pics: Daniel Wagner
Maxi Schaible Interview
Krass, clean und kreativ
„Sein Lebensstil spiegelt sich auch in seinem Skaten wieder. Krass, clean und kreativ im Umgang“ – mit diesen Worten wird der 21 – Jährige Neumannheimer Maxi Schaible von seinem besten Homie Daniel Trautwein beschrieben.
Nachdem wir das Interview mit ihm geführt haben, können wir dem auch nur zustimmen. Maxi ist ein Skater der neuen Generation in Deutschland, die mit dem Internet aufgewachsen ist, für die Partys bis zum Morgengrauen genau so dazugehören wie große Spots. Man kann sich ja nicht aussuchen, wann man geboren wird. Trotz der heutigen Möglichkeiten sich dauernd abzulenken und voll zu drönen, scheint es so, als ob Maxi das Beste aus seiner Zeit als Vollblutskater herausholt und trotzdem nicht dem Wahnsinn dieser schnelllebigen Jugend zum Opfer fällt. Er weiss eigentlich ziemlich genau, was er will. Dieses Interview war für ihn, als auch für uns, eine Überraschung, und wir freuen uns für den stets gut gekleideten Sunnyboy und Schwiegermamas Liebling eine verdiente Plattform bieten zu dürfen, denn wir versprechen euch: Maxi wird uns in den nächsten Jahren noch einiges an gutem Skateboarding abliefern und das hier ist er die Spitze des Eisbergs.
Interview: Sebi Vellrath
Hey Maxi, wo steckst du gerade?
Ich bin gerade bei meinen Eltern. Die wohnen hier ein bisschen auf dem Land.
Wo kommst du denn genau her?
Ich komme aus Pfalzgrafenweiler, das ist so ein kleines Dorf so ca. 70 Km von Stuttgart entfernt. Da geht echt nicht viel. Ich hatte das Glück, dass ich durchs Skaten ziemlich früh da rausgekommen bin und immer nach Stuttgart gefahren bin und da Leute kennengelernt habe.
Hast du irgendwas anderes vor dem Skaten gemacht?
Ja ich habe lange Fußball gespielt. Hätte ich nicht aufgehört, glaube ich sogar, wäre ich heute sogar richtig gut darin. Vielleicht kein Profi, aber schon obere Liga. Aber das Vereinsding hat mir irgendwann nicht mehr so Bock gemacht. Skaten ist einfach cooler.
Hast du auch mal in Stuttgart gewohnt?
Die letzten 1,5 Jahre habe ich in Stuttgart gewohnt und jetzt seit einem halben Jahr wohne ich in Mannheim.
Und in Stuttgart hast du in einer Skater WG gewohnt?
Ne, die Jungs sind nicht geskatet. Es war aber trotzdem eine coole Zeit.
Jetzt studierst du in Mannheim. Was machst du denn genau?
Handelsmanagement.
Na das hört sich ja an, als ob du damit schon einen Plan hast…
Ich weiß noch nicht genau, was ich später damit anfangen kann. Ich war vorher auf einem Wirtschaftsgymnasium und danach habe ich mich einfach mal für ein Wirtschaftsfach eingeschrieben. Ich bin gerade im ersten Semester und kann noch gar nicht sagen, ob ich das durchziehe oder ob es das ist, was ich schon immer machen wollte. Ich bekomme die ganze Zeit auf die Nase gedrückt, dass im Endeffekt nur die Kohle zählt. Kohle, Kohle, Kohle …
Kohle ist auf jeden Fall sehr wichtig. Mit Skateboarding in Deutschland wird man ja nicht so richtig reich …
Ein Ryan Sheckler vielleicht. Es ist ja der Traum von jedem Skater, davon leben zu können. Wenn du dir anguckst, was für krasse Skater in Deutschland oder generell in Europa nicht davon leben können, dann ist das schon sehr heftig. Ich für meinen Teil bin voll zufrieden, mit dem was ich von Skateboarding habe. Ich hätte jetzt auch nie gedacht, dass ich mit euch ein Interview mache. Ich bin sehr glücklich über meinen jetzigen Stand.
Wie bist du eigentlich an deine Sponsoren gekommen? Ich habe auf youtube so ein paar alte „The Rookie Project“ Videos von dir gesehen. Durch die Clips?
Oh Mann, die räudigen alten Clips … haha. Ja als Kids haben wir einfach viel gefilmt. Aber ein Sponsor-Me-Tape von mir gab es nie. Philipp Schmidt (DVS) hat mich schon recht früh mit Lakai Schuhen versorgt und als wir dann in Kontakt getreten sind, war ich ziemlich schnell auf DVS. Von Urban Supplies habe ich auch ziemlich schnell Unterstützung bekommen. Ich habe von Anfang an versucht, immer viel rumzukommen und meine Sponsoren so gut es gut zu representen.
Bist du eigentlich viel im Internet unterwegs?
Seit einem halben Jahr versuche ich Facebook zu vermeiden, da mir das irgendwann zu viel wurde mit dem ganzen „Liken“ und kommentieren von jedem Foto. Aber da ich damit aufgewachsen bin, bin ich es ja gewohnt sich Musik aus dem Netz zu laden oder auch jetzt Instagram und so Dinge. Ich muss nicht jeden Tag meine Mails checken, vielleicht mal, wenn ich auf Tour bin, aber ich dreh’ jetzt nicht durch, wenn ich mal eine Zeit lang offline bin.
Erzähl mal was zu deinem Cover. Der Bs Overcrooks ist ja einer deiner Tricks, aber für diesen musstest du ja schon richtig arbeiten …
Erstmal kann ich noch gar nicht glauben, dass das ein Cover wird. Erst wenn ich das wirklich sehe, werde ich das realisieren „Fuck, Alter, Cover!“. Wir waren letzte Woche noch richtig viel skaten und es lief richtig gut. Den Bs Overcrooks hatte ich Burny vorgeschlagen für das Interview und als wir dort ankamen war ein Café aufgebaut in der Anfahrt und ich dachte mir, wir können hier unmöglich skaten. Zudem wollte ich noch ein neues Brett anschrauben, da meins total schrott war, aber keiner hatte einen Tool dabei. Burny ist dann erstmal in das Café gegangen und kam nach ein paar Minuten mit der Kellnerin raus, um die Anfahrt frei zu machen. Es war alles voll hektisch, aber ich dachte mir dann halt „Fuck it!“ und bin mit meinem alten Board aufs Rail gegangen. Mit Lil Wayne auf dem Ohr ging das auch schon und nach ungefähr zehn Versuchen hatte ich den Trick dann im Kasten. Vorher habe ich aber auch gut kassiert. Vom Grind und Gefühl her war das der beste Bs Overcrooks, den ich je gemacht habe.
Bist du selbstkritisch mit dir und der Footage, die von dir rauskommt?
Es gibt so manche Sachen bei mir, die gehen einfach nicht klar. Zum Beispiel bunte Rollen, bemaltes Griptape oder auch megabunte Schuhe.
Gibt es eigentlich in Mannheim eine Skateszene?
Ich bin ja ziemlich verwöhnt dadurch, dass ich aus Stuttgart komme und immer mit den krassesten Leuten unterwegs war. Hier gibt es eigentlich nur einen Spot, an dem die Leute skaten. Ich kann mir noch gar kein richtiges Bild machen von der Szene hier, da ich am Wochenende immer unterwegs bin und in meinem Semesterferien war ich gerade mal vier Tage hier.
Du wohnst ja jetzt über einem Headshop, aber kiffen tust du ja gar nicht…
Hahaha, woher weißt du das denn jetzt schon wieder? Der Trautwein wahrscheinlich. Ja, das stimmt. Und da ich wirklich nicht barze, bringt mir der Headshop ziemlich wenig. Ich bekomme hier und da mal Sprüche gedrückt, aber ich habe einfach keinen Bock drauf. Ich höre total gern Wiz Khalifa, der ja nur übers Kiffen rappt, aber selber hat mich das nie gereizt. Vielleicht kommt das ja noch.
Bluntslide Bigspin out, Pic: Wagner
Ne, lass mal sein. Ist doch okay so. Feiern gehst du ja trotzdem, oder? Was ist denn das MW a.k.a Das Männerwohnheim?
Schon wieder ein Insider. Das ist in San Sebastian entstanden auf der Arrow & Beast Tour. Wir hatten halt ein Zimmer mit Daniel Wagner, Daniel Trautwein, Kamil, Stefan Brenner, Sandro Trovato und mir. Am dritten Tag sah unser Raum aus wie Sau, sprich alles lag auf dem Boden, die Drinks waren umgeschüttet und generell war es einfach dreckig. Wagner hatte seinen Fotoequipment auf San Miguel Dosen gelagert, teilweise waren Shirts voller Bier und Kamil meinte nur noch: „Ey hier sieht´s ja aus wie im Männerwohnheim“. Irgendwie mussten wir uns alle kaputt lachen. Nach sechs Tagen sah es noch schlimmer aus und es ist komplett ausgeartet.
Inwiefern?
Ach, da rede ich lieber nicht drüber. What happens on tour, stays on tour …
Ein Gentleman schweigt …
Es war eben ein Mittwochabend in San Sebastian und natürlich ging da nicht soviel, aber irgendwann standen wir alle in einem kleinen Kellerclub und haben gut abgetanzt. Das war auf jeden Fall richtig geil und wir sind mit mehr Leuten in unser Männerwohnheim zurückgekommen als vorher losgegangen, wenn du verstehst, was ich meine, hehe. Jedenfalls musste das Mobiliar in unserem Zimmer noch richtig dran glauben. Inzwischen hat sich aus dem Männerwohnheim so ein Instagram Ding entwickelt und alle Beteiligten posten fleissig Fotos mit Sachen, die so ein bisschen assi sind. Wenn es nach mir gehen würde, hätten wir schon eine Klamottenline gedropped.
BS 180 fakie Nosegrind, Pic: Wagner
Was geht eigentlich bei dir und Kickflips? Ihr seid nicht die besten Freunde, habe ich erfahren…
Da habe ich schon mit gerechnet, dass du mich das fragst. Keine Ahnung, Alter. Ich kann die schon und kriege die auch hin, aber wenn sich ein Trick nicht so gut anfühlt, habe ich auch keine Lust darauf den zu machen. Wenn ich jetzt trainieren würde, dann könnte ich die auch bestimmt mal irgendwo rein machen oder so. Aber ich vernachlässige meine Kickflips schon gerne mal und deshalb sieht man die nicht so oft von mir.
Du hast ja zwei Brüder. Können die auch Kickflips?
Mein kleiner Bruder skatet auch und hat voll Bock. Früher sind beide regelmäßig geskatet, aber mittlerweile ist nur noch der Kleinere am Start. Mit dem versuche ich, wenn es sich ergibt, möglichst oft zusammen zu skaten. Und ja, der hat richtig gute Kickflips am Start. Der macht Flip Fs Boardslides am Handrail. Das ist schon sick.
Also bekommen wir in Zukunft mal was zu sehen von Niklas Schaible?
Ja, wenn der mal Gas geben würde, dann könnte man mit dem sicher mal was machen. Ich kann ja mit ihm reden. Dann könnt ihr für 2018 schon mal was planen, hehe.
Hast du eigentlich irgendwelche Vorbilder oder Heroes, die du abfeierst?
Als Kid war ich total geflashed, als ich Louis Taubert das erste Mal auf einer DVS Tour getroffen habe. Aber ich habe jetzt keinen bestimmten Lieblingsskater. Mir ist einfach wichtig, dass wenn jemand stylish fährt, er auch cool drauf ist. Ich finde, das Gesamtbild muss stimmen. Das ist mir mit Madars Arpse so ergangen. Den haben wir in Spanien kennengelernt und ich kannte ihn nur von seinen Videoparts. Als wir mit dem dann unterwegs waren, hat sich herausgestellt, dass er ein supercooler Kerl ist. Das ist ein perfektes Zusammenspiel.
Ich habe eben mit der Mutter deiner Ex-Freundin gesprochen, als ich versucht habe, dich zu erreichen und die schwärmt ja total von dir. Du bist aber mittlerweile solo und lässt dir die Weibchen gerne mal nach Mannheim einfahren, habe ich gehört.
Oh, Mann, wer hat dir denn das schon wieder gesteckt? Es wäre schön, wenn mich da mal ein paar Mädels besuchen kommen würden. Aber jetzt echt mal, wer hat dir denn diese ganze Storys gesteckt?
Wir haben unsere Leute überall …
Ihr seid schlimmer als die Mafia, Mann. Es ist jetzt nicht so, als ob ich tausend Frauen am Start hätte. Es hält sich alles noch im Rahmen. Das ist alles, was ich dazu sagen will.
Du bist ja jetzt solo. Wie sähe denn deine Traumperle aus?
Sie sollte einen guten Körper haben. Die Haare sind mir egal. Hauptsache die kommen darauf klar, dass ich durchs Skaten viel unterwegs bin.
Bist du mit deiner Ex Freundin auseinander, weil ihr genau das nicht passte?
Ne, die war richtig entspannt, was das angeht. Wir haben uns einfach auseinander gelebt.
Du hörst ja viel deutschen Hip Hop aus dem Frankfurter Bereich. Was findest du daran so geil?
Hörst du sowas nicht gerne? Ich höre sowieso viel Rap. Aber ich feiere eben Haftbefehl, Celo & Abdi und die ganzen Gangster richtig ab. Es gibt ja viele Leute, die sagen, dass das einfach nur asoziales Gelaber ist, was die Jungs da raushauen, aber für mich ist das nur Unterhaltung. Wenn du dir die Texte so anhörst und denkst: „Wie 100 Packs an den Eiern?“ Wie macht der das? Klar, da musst du einfach nur drüber lachen. Ich glaube das verstehen viele Leute falsch.
Ich habe erfahren, dass du hier in Berlin auch mal gangstermäßig in einen Club eingebrochen bist. Erzähl doch mal, was da los war.
Ja, ich habe die Story auch gehört, aber ich kann mich an den Abend gar nicht mehr erinnern.
Jaja, schon klar. Wie ist es denn bei dir, wenn du Party machen gehst? Hast du dich unter Kontrolle oder auch gerne mal einen Filmriss?
Ach das hält sich bei mir in Grenzen. Da gibt es ganz andere Kandidaten, die mehr Gas geben als ich. Ich bin jetzt 21, also habe ich ja auch noch genug Zeit, Party zu machen. Den einen oder anderen Filmriss gab es aber schon.
Irgendwie verbinde ich dich immer im Doppelpack mit Daniel Trautwein. Ihr seid schon die besten Freunde, oder? So Hanni-und-Nanni–mäßig.
Daniel ist auf jeden Fall einer meiner engsten Homies. Wir sind früher für den gleichen Skateshop gefahren und waren immer schon zusammen auf Touren. Er wohnt zwar in Stuttgart, aber ich kann dadurch immer bei ihm pennen, wenn ich am Wochenende da bin. Der ein cooler Typ und zudem hat er die besten Hardflips in Deutschland. Grüße an dieser Stelle.
Maxi, ich habe das Gefühl, dass du ein ziemlich relaxter Dude bist. Rastest du trotzdem mal aus beim Skaten?
Ich versuche schon die ganze Zeit zu chillen, aber wer kennt das nicht? Manchmal flippt man eben aus, wenn ein Trick nicht klappt. Besonders wenn man weiß, dass man den Trick schaffen kann. Das einzige Board, was ich durchgetreten habe, war nach dem Bs Overcrooks. Aber auch nur, weil ich froh war, den Trick gemacht zu haben und endlich mit dem Scheißboard abschließen wollte.
Was macht dich glücklich im Leben?
Gute Frage. Unterwegs zu sein und die Welt durch mein Skateboarding kennen zu lernen ist schon ein Privileg, was nicht jeder hat. Ich brauche jetzt nicht die große Kohle oder materielle Sachen. Ich finde es cool, neuen Leuten zu begegnen, aus denen sich sogar manchmal Freundschaften ergeben. Mit einer guten Crew in einem unbekannten Land zu sein, das macht mich glücklich.
Schöne Schlussworte. Willst du noch irgendwas loswerden?
Shout Outs gehen ans Männerwohnheim, meine Freunde, ihr wisst wer ihr seid, an Burny und D-Wag, Philipp von DVS, Christian Welther von LRG, Felix und Murat von Urban Supplies, Arrow & Beast und meine Familie.