Tag: skateboarding

Sean Slobodan, ein Filmemacher aus Utah hat ziemliches Glück, denn er hat a) gutes Equipment, b) ein hervorragendes Auge und c) ziemlich talentierte Freunde. Das Ergebnis: ein wunderschöner Clip, wobei Clip bei einer solchen Qualität vielleicht nicht ganz das richtige Wort ist. Vimeo jedenfalls ist der gleichen Meinung und hat diese drei Minuten direkt mal mit einem Staff Pick Button versehen – völlig zu Recht. Diese Aufnahme vom Mond….

In einer neuen Folge #Mondays feuern Farid Ulrich, Denny Pham, Danny Sommerfeld, Giorgi Balkhamishvili und viele weitere Akteure durch den Nike SB Shelter. Besonders freut uns der Auftritt von Alex Siegfried, der sicherlich einer der most underrated Skater in der Republik ist. Auch Martin Gregor aka Monkey gibt ordentlich Gas, wie sollte es auch anders sein. Clip ab.

Willy Crank aus Belgien hat seinen Plan, ein Independent Full Length Video zu produzieren über Board geworfen und stattdessen particlelife.com ins Leben gerufen um die bisher gesammelte Footage zu verwerten. “Periodical One” ist der erste Clip, der satte 8 Minuten Footage von unter anderem Fries Tallieu, PJ Claeys, Phil Zwijsen und Axel Cruysberghs preisgibt. Wir sind gespannt was auf particlelife.com in Zukunft so passieren wird…

Das Skateboard Mag hat Chris Joslin kürzlich zum besten AM 2014 gekürt – irgendwie nicht wirklich überraschend, wenn man sich seinen Videopart aus Plan B’s “True” ansieht, den es jetzt gerade übrigens für 24 Stunden auf The Berrics zu sehen gibt. Venture Trucks haben gerade einen neuen Clip mit Chris online gestellt, in dem der junge Mann genau das tut, was er am besten kann: Große Spots zerstören – wir sind gespannt wann wir die ersten Curbtricks von Joslin zu sehen bekommen. So oder so – der Typ gibt es sich aufs allerhärteste:

Foto: Plan B

SOVRN ist eine brandneue Company aus Los Angeles, die man in Zukunft im Auge behalten sollte. Im Fokus stehen limitierte Produkte mit einem hohen ästhetischen Anspruch und einer deutlichen visuellen Sprache. Der erste Kurzfilm strotzt vor epischen schwarz-weiß Aufnahmen und rückt kalifornische Wasserabläufe in ein spannendes Licht. Alles rund um SOVRN sieht durchdacht aus und ist mit Liebe zum Detail und einem Sinn für Skateboardkultur versehen. Unseren Segen gibt es an dieser Stelle, bitte bald mehr davon.

The brand was created as a medium to incorporate high quality design and skateboarding. We want to introduce new ideas by working with talented artists and illustrators to lend a fresh perspective. Artists are given the freedom to shape each individual product. Because of this, each piece of art serves its own part in building this culture.

It is simply the evolution of skateboarding through the introduction of new ideas.

Jason Dill hat sich auf eine Zeitreise in seine Vergangenheit begeben und seine Erinnerungen als Scribbles verarbeitet, die jetzt auf einen Vans OG Authentic “S” gedruckt werden. Neben den Scribbles auf dem Canvas Upper sind die Zungen besondere Hingucker: Hier findet man das berühmte Kinderfoto von Jason, welches auch schon sein Fuckin Awesome Pro Model zierte. Ab Samstag, den 21. Februar werden die Schuhe bei Vans Syndicate Dealern erhältlich sein – vorab schonmal die ersten Eindrücke:

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RVCA hat sich mit den Advocates Curren Caples, Greyson Fletcher, Kalani David und Shane Borland auf einen Roadtrip entlang des 101 Highways gemacht. Dass auf diesem Trip nicht nur geskatet, sondern auch eine Menge Zeit auf dem Surfboard verbracht wurde, ist nicht besonders verwunderlich, aber schön anzusehen. Sommer, bitte jetzt:

PS. Gute Songauswahl.

In diesem Jahr rückt adidas den Klassiker Superstar wieder stärker in den Fokus – klar, dass auch der langjährige Teamfahrer und Künstler Mark Gonzales da Hand anlegen durfte. Wir zeigen euch den Superstar 80s by Gonz, der komplett in Weiss gehalten ist: Ein Schuh als Leinwand – jede Spur zählt. Schöne Details sind das Heeltap, die geprägte Gonz Signatur auf der Zunge und an den Seiten des Schuhs. Hier seht ihr das passende Video zum Release:

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Felix Löchel hatten wir vor gar nicht allzu langer Zeit schon einmal bei uns auf der Seite – damals waren wir glücklicherweise über seinen Clip “CLIFF” gestolpert, der schon sehr vielversprechend aussah. Für Red Bull hat Felix jetzt ein Videofolio zusammengeschnitten, das sich ebenfalls mehr als sehen lassen kann. Mit dabei sind unter anderem: Helder Lima, Sandro Trovato, Markus Blessing, Patrick Zentgraf und Phil Anderson – So hast du Stuttgart noch nie gesehen:

Hallo Benni,

Erstmal danke für deine Mail und Gratulationen zur fünfzigsten Ausgabe! Ich wäre sehr gerne Teil davon gewesen und hätte mir etwas gutes für eine Doppelseite überlegt und und dafür ein paar schöne Bilder gemacht, jedoch stecke ich gerade allerdings am andern Ende der Welt fest und habe gerade leider keinen Kopf, mich um so etwas zu kümmern.

Dieses Jahr habe ich mir einfach ein Ticket nach Neuseeland gebucht um dem deutschen Winter zu entfliehen und mir dort einen Campervan gemietet um damit auf eigene Faust das Land zu erkunden. Dieser Campervan hat auch eine Mikrowelle eingebaut und ich hielt es für eine ziemlich schlaue Idee, all meine wichtigen Dokumente wie meine Flugtickets, meinen Reisepass, all meine Kreditkarten und mein komplettes Bargeld dadrin zu verstecken.

Doch blöderweise war es das nicht (siehe Bild.) Irgendwie hat sich die verdammte Mikrowelle selbstständig angeschlagen und ich habe es erst nach ca 10 Minuten auf 600 Watt bemerkt. Ich hatte jede Menge Münzen und Metall dabei und dementsprechend ist nichtmehr viel von irgendwas übrig.

Jetzt sitze ich hier 6 Autostunden von der nächsten größeren Stadt entfernt mit 6$ in der Tasche und muss mir jetzt erstmal überlegen wie ich das ganze anstelle, um irgendwann mal wieder nach Deutschland zu kommen… Sorry also, dass das wohl nichts wird. Bei der #100 bin ich dann wieder dabei, versprochen!

PS: Die Mikrowelle übrigens funktioniert noch bestens.

Dieser Beitrag von Daniel Wagner findet sich in unserer Jubiläumsausgabe, die du hier bestellen kannst.

Alles begann im Jahr 2009. Nach meinem zweiten Frühling im Skateboarding mit Anfang 30, einem Jahr der Arbeitslosigkeit, das ich komplett dem Skateboarding gewidmet hatte, fand ich mich mit meinem zweiten Mittelfußbruch zu Hause im Bett wieder. Natürlich war die Stimmung im Keller und über meine Zukunft habe ich mir auch hin und wieder mal Gedanken gemacht.

Das Glück im Unglück kam mit dem Anruf von Benni, der mich fragte, ob ich down wäre, mit ihm zusammen das PLACE Magazine redaktionell zu übernehmen. Die Antwort war ein klares Ja. Allein schon, weil ich die Position als Underdog-Magazin in der deutschen Skateszene für cool befand und mich in einer ähnlichen Rolle sah.

In einem Nebenraum beim «Style & The Family Tunes» Magazin gestalteten wir unser erstes gemeinsames Heft. Redaktionell völlig uns überlassen, mit ein wenig Hilfe von Holger von Krosigk aus Köln, unserem damaligen Verleger. Ein gelungenes Produkt, wenn man bedenkt, dass wir den Sprung ins kalte Wasser wagten.

Aber es war der erste Schritt in jene Richtung, die das heutige PLACE Magazine auszeichnet. Es folgten Deadlines, in denen wir nach einem Cover rangen, kleine Unstimmigkeiten mit der Grafik, zwei Vaterschaften (Barnabas und meine eigene) und Office-Umzüge, umgekippte Festplatten (bring niemals einen Säugling mit ins Office) und ein neuer Mann an unserer Seite – Pille Popstar, den Benni aus Köln geholt hat, um uns redaktionell und grafisch zu unterstützen.

Wir alle kannten uns schon lange zuvor, doch jetzt war die Situation eben anders: Wir mussten und wollten mit-
einander arbeiten.

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Narrenfreiheit war das Stichwort.

Die PLACE war während der Ausgaben #19-#38 definitiv in einer Selbstfindungsphase mit vielen Ups & Downs, guten wie schlechten Ideen, stilweisenden, aber auch eher weniger schönen Grafiklayouts (trotzdem immer Liebe, Skism), Finanzkrise, persönlichen Krisen und allem, was man sich sonst so als Steine im Weg vorstellen kann. Dennoch sind wir unserer Linie treu geblieben: Letztendlich haben wir damals schon an dem Ansatz festgehalten, anders zu sein als die „Konkurrenz“ (obwohl ich es hasse, dieses Wort in Bezug auf Skateboarding zu verwenden).

Ein Konzept, was viele Leute anfangs nicht verstanden haben. Aber hey, wer hatte das erste Interview mit Haftbefehl in einem Skateboard-Mag, von Wiz Khalifa und K.I.Z ganz zu schweigen? Wer hat Gino Iannucci so lange genervt, dass selbst eine Legende wie er pünktlich zur Deadline seine Antworten ablieferte? Für wen hat Chet Childress den Pinsel geschwungen? Wer hat die Szene ein bisschen auf die Schippe genommen, als alle anderen „dead serious“ daherkamen und wer, wenn nicht wir, hat die Berliner Szene gefeatured, so dass manch einer sogar von einem Overkill sprach?

Das waren Benni und ich. In einer Zeit, in der viele nicht den Mut hatten, das zu tun, was wir getan haben – Grenzen zu sprengen und Experimente zu wagen. Und unser Grafikmeister Skism hat dabei auch eine große Rolle gespielt, no doubt. Genauso wie Renko und Pille, um auch alle zu erwähnen. Aber wir waren eben dieses kleine Team.

Oft haben wir unsere Hefte im Nachhinein angeguckt und Fehler entdeckt, aus denen wir gelernt haben. Aber auch Artikel, die bis heute zeitlos-stylisch bleiben und die den Weg geebnet haben für die „jetzige“ PLACE. Ich bin stolz auf meine Zeit und die Arbeit, die ich in das Magazin gesteckt habe: Drei Jahre, 19 Ausgaben und dazugehörige Deadlines, Schweiß und Tränen (meistens der Freude über bescheuerte Witze).

Es war eine prägende Zeit für Benni und mich. Wir haben viel voneinander gelernt. Wer jetzt mehr von wem hatte, ist dabei egal, denn wir sind beide reifer geworden. Ich könnte jetzt hier noch weit ausholen, aber das bleibt einfach unser „Betriebsgeheimnis“.

Dass Benni seinen Traum weiterlebt und ein cooles, kompetentes Team gefunden hat, Leute, die im Herzen genauso Skateratten sind, wie wir es damals waren (und immer noch sind), macht mich froh. Die PLACE ist der letzte Felsen in der Brandung einer langsam aussterbenden Printmedia, aber durch interessante Themen und Artikel ist sie immer noch relevant. Und das – meiner Meinung nach – mehr als je zuvor.

Keep on, brothers. I love you guys.
Auch die Neuen.

Dieser Beitrag von Sebi Vellrath findet sich in unserer Jubiläumsausgabe, die du hier bestellen kannst.

Nike SB Teamfahrer Ben Raybourn ist vor kurzer Zeit nach Portland, Oregon gezogen und führt euch in diesem Clip durch seine neue Heimat. Wir dürfen einen Blick ins Ben’s bescheidene Hütte werfen, sehen ein paar richtige Banger im Burnside Park und erfahren wieso Ben sich in Portland wohler fühlt als in Kalifornien. Eine Frage bleibt jedoch offen: Wieso trägt Bens Freundin ihr Board an der Achse durch die Gegend?

„Machet sie erschtamol. I komm hier net woider“, meint der alte Mann vor mir am Geldautomat, nimmt seine Karte und geht. Er sieht aus, als hätte er sein Leben lang hart für sein Geld gearbeitet – wahrscheinlich in der Landwirtschaft oder als Winzer –, als hätte er einen großen Bogen um Computer, Mobiltelefone und vierstellige Codes gemacht und sein Geld vorzugsweise unterm Kopfkissen gehortet.

Er ist weg, ich bin wieder allein und laufe auf den Automaten zu, der zu rappeln anfängt, als würde die Erde beben. „Entnehmen Sie Ihr Geld, Auf Wiedersehen!“, steht auf dem Display, und er spuckt gefühlte zwanzig 50-Euro-Scheine aus. Ich nehme die warmen Scheine heraus, frage mich, ob die Aktion auf meinem Karma-Konto oder als das Ende meiner finanziellen Misere verbucht werden soll.

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FS Flip

Ich setze auf Karma, laufe ihm hinterher und gebe ihm sein Geld. Er bedankt sich höflich, ich gehe zurück zum Automaten und bereue die Aktion schon beim Blick auf meinen Kontostand. Wäre ich letztes Wochenende viermal den gleichen Run gefahren – so, wie man das anscheinend macht – würde es jetzt wohl anders auf meinem Konto aussehen, denke ich mir. Aber Gangsta-Rap didn’t make me do it this time, und Taktik war noch nie mein Ding. Vernunft übrigens auch nicht, denn warum bin ich eigentlich in der Bank?

Also long story short: Ich arbeite bei Bernd Aufrecht. Bernd sitzt im Rollstuhl, das heißt, er kann seinen riesigen, fahrbaren 10.000-Euro-Smoker nicht selbst lackieren. Dazu braucht er mich – und hitzebeständigen Lack. Gestern gibt er mir seinen Geldbeutel mit, damit ich heute früh vor der Arbeit den Lack kaufen kann. So weit, so gut. Nun ist es aber so, dass es zwischen Gestern und Heute auch noch eine Nacht gibt und ich gestern Nacht mit Julia im Kottan war und Geld am liebsten dann ausgebe, wenn ich eh keins habe.

Also erst mal ’ne Karaffe Weißwein und dann noch eine. Bernds Geldbeutel übernimmt die Bezahlung, denn ich habe kein Geld dabei und kann ja auf dem Heimweg beim Geldautomaten vorbei und sein Portemonnaie wieder bestücken. Gesagt, nicht getan. Stattdessen habe ich voll Bock auf Downhill, denn Stuttgart ist ein Kessel und bergab geht’s eh for life!

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FS Bluntslide

Jedenfalls musste ich dann am nächsten Morgen Geld von Laras Konto auf meins überschreiben, um das Geld zurückzuzahlen. Lara ist das süße dreißigjährige Mädchen, das mich jeden Morgen daran erinnert, die Zähne zu putzen. Geld von ihrem Konto zu nehmen ist eine Aktion, die ich äußerst ungern mache, auch wenn ich derjenige bin, der jeden Monat darauf einzahlt. Aber sag niemals nie, auf Prinzipien ist eh geschissen und die Pointe der Geschichte ist: Leben ist das, was passiert, während du andere Pläne schmiedest. Also geht vor die Tür und genießt den Tag, er bringt mehr als 1000 Follower! And I’d rather be a dick than a swallower.

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Varial Heelflip

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By Robin Wulf
Photos: Danny Sommerfeld

Sam Partaix, Bastien Duverdier, Nassim Guammaz, Kris Vile, der Fotograf Davy Van Laere, Spotguide Malte Spitz und TM Danny Wainwright auf Streifzug durch die Straßen Berlins.

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Wer im Fremdwörterlexikon das Wort „Vagabund“ nachschlägt, erfährt dort, dass ein Vagabund ein Herumtreiber und Landstreicher ist. Ein Herumtreiber ist jemand, der herumkommt, weil es ihn treibt – so sollte man meinen; vom Wort her könnte es aber auch jemand sein, der irgendetwas oder irgendjemanden herumtreibt, wie zum Beispiel ein Hirte, der seine Kühe, Ziegen und Schafe in der Gegend umhertreibt. Aber vermutlich ist mit Herumtreiber eigentlich ein Herumgetriebener gemeint.

Vagabund kommt von vagare. Das kommt aus dem Lateinischen und heißt „herumstreifen“. Da kommt also eine Horde Skater, namentlich Sam Partaix, Bastien Duverdier, Nassim Guammaz und Kris Vile in unsere Hauptstadt, und treibt sich herum, beziehungsweise wird von dem Lokalmatador Malte Spitz herumgetrieben. Womit schon mal klar sein dürfte, dass das Leben als reisender Skater dem eines Vagabunden ähnelt – die Sache mit den Tieren lassen wir hier einfach mal außen vor.

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Bastien Duverdier – 50-50 to Wallride

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Dass wir, und damit meine ich das skatende Volk, eher selten in den nobelsten Straßen und Neubaugebieten unterwegs sind, ist ja keine Neuigkeit, denn so richtig urban und fotogen wird es erst in den dreckigen Nebenstraßen und/oder auf den unzähligen Umwegen dorthin. Was man dann in solchen Ecken antrifft, hat auch meistens kein Konto in der Schweiz und kein Boot im Hafen von Monaco.

Man hält sich außerordentlich oft und lange in Gegenden auf, die von Obdachlosigkeit, Drogenkonsum jeglicher Art und beschmierten Wänden dominiert sind. Davon lässt man sich in gewisser Weise natürlich auch inspirieren und man fühlt mit der Situation und ihren Darstellern – auf das mit dem Konsum wollen wir jetzt mal nicht weiter eingehen…

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Berlin zeigt oft kontrastreiche Kulissen, was mit der starken und fast völligen Zerstörung im Zweiten Weltkrieg zu tun hat. Mal Altbau, mal Neubau, mal beides unmittelbar nebeneinander. Es gibt somit genügend Schlupflöcher und Plätze zum Abhängen für ein ausgiebiges Vagabundenleben. Ein Jungbrunnen sieht ganz und gar anders aus, und deine dreckigen Hände wirst du auch nicht so schnell wieder los.

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Ein Vagabund hat sehr markante Charakterzüge, und fast täglich kommen neue Narben dazu – der körperliche Abbau steht auf der Tagesordnung und auch der Griff zur Flasche zählt zu den Merkmalen. Der Vagabund betäubt sich gerne und ist auch anderen, stärkeren Substanzen oft nicht ganz abgeneigt. Das wiederum bezieht sich nicht zwingend auf die Sorte Skater, da ab und zu auch ein wenig Körperkontrolle gezeigt werden muss. Das Musizieren ist ein weiteres Hobby eines Vollzeit-Vagabunden.

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Sam Partaix – Fs 360

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Stellen wir uns doch mal einen Vagabunden vor: Ein zerfetzter Hut, dreckiges Hemd, zerlöcherte Schuhe und eine Mundharmonika oder eben auch eine Gitarre im Arm. Setzen wir also einen Bastien Duverdier oder Sam Partaix neben einen wahren Vagabunden, sieht man doch kaum noch einen Unterschied. Im Gegenteil: Da sind handfeste Parallelen zu entdecken. Wenn du auf Wikipedia den Begriff Vagabund eingibst, steht dort, dass das die Bezeichnung für einen Angehörigen des fahrenden Volks (auch „fahrende Leute“) sei.

Das passt doch wie die Faust aufs Auge. In der Definition des fahrenden Volkes steht weiterhin: „Heute reduziert sich eine folklorisierende Verwendung von ‘Fahrendes Volk’ auf Nachfahren historischer Gruppen, wie sie im Schausteller-, Zirkus- und Landfahrermilieu anzutreffen sind. Diese bezeichnen sich selbst als Reisende.“ – Lasst uns alle Vagabunden sein!

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Kris Vile – Polejam BS Smith

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Text: Daniel Pannemann
Fotos: Davy van Laere

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