Tag: baustelle

Er selbst bezeichnet sich als Freigeist, kennengelernt habe ich ihn als kleine Nervensäge. Doch auch kleine Kids werden irgendwann älter, und so ist es interessant zu sehen, welche Entwicklung Dani Ledermann mittlerweile hinter sich gebracht hat. Seine Art zu Skaten, „mit angeknickten Beinen“, ist seit jeher eines seiner Markenzeichen, und auch die bunten Beanies und die übergroßen Klamotten sind schon von Weitem nicht zu übersehen. Zu seinen Spezialitäten gehört es, sich alle erdenklichen Höhen und Weiten mit dem Board hinunterzuschmeißen, weswegen er am Tag unseres Interviews zwar komplett zerstört ist, dennoch hat er sich sein Lachen und das freche Grinsen bewahrt – man könnte diesen Wesenszug vielleicht als „bayrische Bierseligkeit trifft auf philippinische Frohnatur“ definieren.

Hi Dani, wie geht’s?
Whoa, wir haben so die heftigste Nacht hinter uns!

Was ging bei euch?
Wir sind gerade auf Lites-Tour in Frankreich und sind heute Morgen um 02.00 Uhr an unserem Hostel in Le Havre angekommen, das hatte allerdings geschlossen. So mussten wir mit sieben Leuten im Van pennen, Alter. Ich bin gestern auch kurz vorher noch hart geslammt und müsste eventuell eigentlich mal ins Krankenhaus, nachdem ich einen Ollie in einen ziemlich steilen Ditch gemacht habe. Ich kann mich eigentlich gar nicht bewegen, mein Rücken ist gerade komplett am Arsch.

Zu siebt im Van gepennt?
Ja, es war einfach nur noch hardcore-beschissen, Mann. Ich habe zwei Stunden gepennt, Justin Sommer z.B. gar nicht. Huppi (Martin Huppertz) hat sein Zelt einfach mitten am Hafen aufgeschlagen. Es war echt eine heftige Aktion, so unnötig. Ich glaube, das war die schlimmste Nacht meines Lebens, und ich habe auch schon seit zwanzig Stunden nichts mehr gegessen. Ich bin gerade halbtot, kaputte Hüfte, kaputtes Steißbein, nichts gegessen, komplett fertig im Kopf.

Daniel Ledermann - 360 Flip
360 Flip

Es kommt mir vor, als wärst du in letzter Zeit häufiger verletzt gewesen?
Ja, das kommt vom Moshen. Ich kann nicht stundenlang an einem Curb-Trick oder einer Line festhalten, ich muss immer gleich ballern. Entweder schön hoch oder weit, es muss auf jeden Fall etwas dabei sein, wo man richtig was spürt beim Skaten. Immer und immer wieder auf einen Curb-Trick anfahren und die ganze Zeit den Trick bailen ist irgendwie nichts für mich – lieber einfach „BOOM“: Stufen runterballern oder auf ein Rail springen, wobei auch mal was passieren kann.

Scheinbar passiert dir dann ja auch ab und zu mal was?!
Meistens passiert mir allerdings was, wenn ich mich aufwärme zum Beispiel, einfach bei Flips im Flat, wenn ich dann umknicke. Es passiert irgendwie immer bei unnötigem Scheiß.

Was skatest du denn am liebsten? Hauptsache Schmeißen?
Ja, eigentlich schon. Ich mag Airtime, aber auch Balance halten bei Wheelies und auch Rails skaten. Aber am liebsten springe ich Gaps.

Wie viele Pullover hast du schon zerschlissen?
Früher war es echt krass, da gingen echt pro Woche zwei bis drei Stück drauf. Ich hatte irgendwann gar keine Pullis und gar keine T-Shirts mehr, sondern musste immer mit den Löchern im Rücken rumlaufen – ich denke, ich habe schon so 30-35 Pullis durch. Wenn ich baile, dann rutsche ich immer auf dem Arsch aus, so passiert mir am wenigsten.

Könnte es auch daran liegen, dass deine Pullis immer extralang sind?
Auch auf jeden Fall! XL, Xtra Ledermann!

cabflip
Caballerial Kickflip

Haha! Apropos Ledermann: woher kommst du eigentlich, und wo liegen deine Wurzeln?
Meine Mum stammt von den Philippinen und mein Dad aus Rammingen in Bayern mit 1.400 Einwohnern. Er ist ein typischer Bayer, ein Bierbrauer. Aufgewachsen bin ich in Deutschland, und über den Winter war ich immer auf den Philippinen, deswegen habe ich auch erst mit acht Jahren zum ersten Mal Schnee gesehen. Auf den Philippinen bin ich auf eine deutsche Schule gegangen, wir haben sogar den Lehrer aus Bayern mitgebracht.

Ein Privatlehrer? Dann müssen deine Eltern aber gut Knete haben…
Ja, und er wohnt jetzt dort! Er ist ein Freund meines Vaters und kam immer mit zum Urlaub machen. Dort hat er dann auch unterrichtet, und nun hat er eine Frau gefunden und ist dort geblieben.

Als ich dich ca. 2006 in München auf einer Team-Titus-Demo das erste Mal gesehen habe, warst du ca. 11 Jahre alt und ziemlich frech. Du hast viel genervt und wolltest die Aufmerksamkeit von den Großen.
Haha, ja, das ist eigentlich immer noch so! Ich war schon als Junge ein kleiner Freigeist und habe nur das getan, was mir gerade so in den Kopf gekommen ist, wie ein kleines Gummibärchen, das einfach rumgehopst ist, leicht hyperaktiv. Da habe ich aber noch nicht gesplifft, da war ich noch nicht so gechilled.

Aber bunte Klamotten hattest du bereits an!
Ja, und lang waren sie auch schon!

Daniel_Ledermann_BS_Lipslide
BS Lipslide

Was wolltest du mal werden, als du klein warst?
Eigentlich wollte ich immer irgendetwas in Richtung Kampfsport machen. Als kleines Kind war ich immer voll viel draußen und bin rumgeklettert, außerdem haben wir auf den Philippinen immer Shaolin-Filme mit Jet Li und Bruce Lee geschaut. Das war mal mein Traum, da war ich aber noch wirklich ganz klein. Und seit ich acht Jahre alt bin, fahre ich Skateboard, deswegen ist Skaten mein Lifestyle. Seitdem denke ich gar nicht darüber nach, was ich in Zukunft machen werde, außer dass ich eventuell mal die Brauerei von meinem Dad übernehmen werde. Aber eigentlich habe ich nur Skaten im Kopf.

Wie alt bis du?
Gerade 19 geworden.

Gehst du noch zur Schule?
Nee, nicht mehr seit ich 16 bin. Wie gesagt, ich bin ein Freigeist, und ich war nur in der Schule, weil ich hin musste. Ich habe das mit den Lehrern geklärt, dass ich mich einfach nur reinsetze und den Stoff nebenbei mitmache. Ich hatte durch die Brauerei immer die Absicherung, im Familienbetrieb zu arbeiten, deswegen wollte ich auch nie eine Ausbildung anfangen.

Hast du da vielleicht nicht einfach den Weg des geringsten Widerstands gewählt, oder anders gefragt: Kann man das auch als Faulheit bezeichnen?
Keine Ahnung, es war einfach nie mein Ding. Als ich am allerersten Schultag eine Schultüte in die Hand gedrückt bekommen habe, wollte ich eigentlich gleich wieder wegrennen, ich wollte überhaupt nicht in die Schule rein, haha! Es war schon immer wie eine Anstalt für mich. Man geht rein und trifft Leute, die nicht wirklich Homies sind.

Aber das geht doch jedem Jugendlichen so, also keinen Bock auf Schule zu haben…
Ich habe schon immer gesehen, wo das Geld reinkommt, weil mein Dad ja selbstständig ist und ich immer gedacht habe, dass es das Beste ist. Bis er 30 Jahre alt gewesen ist, hat er nur Musik gemacht und danach erst mit dem Bierbrauen begonnen, und seitdem verdient er gutes Geld. Ich musste auch nach der Schule immer aushelfen, und momentan arbeite ich meist vormittags bei ihm.

Dann läuft es ja gerade ziemlich gechillt für dich!
Ja, voll!

Daniel Ledermann - Kickflip
Kickflip

Gibt es als Skater in Bayern oder in München öfters Ärger mit der Polizei?
Ich glaube, der gesamte Freistaat Bayern hat einfach viel zu viel Geld, und die Cops haben dafür zu wenig zu tun. Sobald sie uns Skater auf der Straße sehen, fragen die nicht, was wir da machen, sondern sagen direkt, dass wir abhauen sollen. Und wenn wir etwas dagegen sagen, werden wir sofort kontrolliert. Mein Homie Joscha wurde z.B. in der Bahn mit einem Messer bedroht und hat bei der Polizei angerufen, und als die gekommen sind, waren die Typen schon weg und die Bullen haben dann Joscha mitten auf der U-Bahnstation bis auf die Boxershorts ausgezogen, so krank sind die unterwegs! Nur weil er verdächtig nach Weed aussieht. Du kannst denen sagen, dass sie das nicht dürfen, aber die machen es einfach oder nehmen dich mit aufs Revier. Das gibt uns voll den Anreiz, standhaft gegen die Bullen zu sein, denn wir denken uns dann „Fickt euch ins Knie, Alter!“

Das Verhältnis zwischen euch und der Polizei ist also nicht gerade besonders gut.
Nein, das ist nie gut! Es gab bisher nur Stress mit den Bullen, ich habe jetzt mit 19 Jahren schon zwei Einträge wegen Weed, das gibt es wegen solchen Lappalien nirgendwo anders in Deutschland. Die sitzen am Bahnhof, halten dich auf, ziehen dich aus, finden einen Joint und es gibt direkt eine Anzeige.

Raucht ihr denn auch in der Öffentlichkeit am Spot, oder passt ihr auf?
Wir suchen immer Save-Spots, wie z.B. Gullideckel, und wenn Polizisten in Zivil ankommen, kann man den Joint in einem Loch versenken. So riecht’s halt nur, aber es gibt keine Beweise.

Wie ist denn momentan die Stimmung in Münchens Skateszene?
Harmonisch wie nie! Alle sind freundlich zueinander und jeder geht mit jedem gerne skaten. Früher gab es sehr viel Hate zwischen Titus und Goodstuff, und jetzt ist es einfach nur eine Skategemeinschaft. Wenn man hier auf einen Contest geht, ist immer gute Stimmung, die ganzen Münchener sind einfach korrekt. Eben auch durch den SHRN, Soo Hot Right Now, da gehen mittlerweile die meisten Skater hin. Früher war es echt krass mit dem Haten. Es gibt voll viele Crews wie z.B. Bottomline oder unseren Marijuth Clan, und wir treffen uns regelmäßig. Abends trinken wir dann alle immer Augustiner zusammen im Maßmannpark, skaten oder spielen Fußball.

Wie kann man sich denn einen normalen Samstags-Skatetag mit der Marijuth Gang vorstellen?
Joscha und ich würden aufstehen, einen Joint rollen, raus gehen auf den Balkon und dann irgendwas zu essen machen. Beim letzten Mal haben wir zum Frühstück zwei 400g-Steaks gegessen, weil wir so Hunger hatten. Dann rufen wir Juli Sonntag an, unseren Filmer, der ist meistens um halb zwölf schon wach. Getroffen wird sich am Maßmann-Skatepark, mitten in der Stadt, da wird noch mal einer aufgerollt und Bier getrunken auf jeden Fall. Dann gehen wir Streetskaten, pushen einfach nur rum oder fahren U- und S-Bahn, damit kommt man easy an die Spots. Abends gehen wir wieder an den Maßmann und dann wird bei Papa Lars, der wohnt gleich in der Nähe, Fußball geschaut, Looping Louie gezockt und Bier und Jägermeister getrunken.

Du magst ja bekanntlich gerne den Hardflip – was sind deine persönlichen drei „favorite Hardflips ever“?
Luan (Oliviera) hat auf jeden Fall einen krassen Hardflip, genau so wie er den über Rails oder Ledges macht muss der aussehen! Einfach zwischen 45° und 90° wieder reinholen. Den Ghettobird habe ich das erste Mal von Andrew Pott aus einem Kicker über eine Schulbank gesehen und, Alter, ich dachte nur, dass sind ja zwei Antibewegungen in einer und dann auch noch switch weiterfahren – den muss ich unbedingt lernen! Und Sewa (Kroetkov) macht die krassesten Hardflips im Flat, außerdem in alle Grinds und Wheelies rein – als ob es ein Kickflip für ihn wäre.

Ghettobird
Ghettobird

Was gibt es Neues von der Sponsorenfront? Mittlerweile fährst du ja für Supra…
Das deutsche DC-Team wurde aufgelöst und Ingo (Bremmes) macht es nicht mehr. Es wird wohl nur noch ein Europe-Team geben, keine nationalen Teams mehr. Das ist denen wohl zu blöd geworden oder die haben da kein Cash mehr für. Dadurch, dass Leo (Preisinger) mir Kr3w klargemacht hat, hatte ich dann auch den Kontakt zu Supra.

Und taugen dir die Schuhe?
Ja. Und das Image ist auf jeden Fall krass. Ansonsten bin ich voll stolz, für Favorite zu fahren, Valle Ott ist jetzt auch neu im Team, ansonsten Michel Funke, Mario Ungerer, das ist eigentlich eh schon meine Familie, alle Homies sind in einem Team.

Warum könnten deine Freunde genervt von dir sein?
Hm, weil ich echt krasse Stimmungsschwankungen habe!

Und wann freuen sich deine Freunde, dich zu sehen?
Auf jeden Fall, wenn ich nach München komme! Dann wird erst mal heftig aufgerollt und mit Augustiner angestoßen, so dass es überschwappt.

Na dann prost, vielen Dank für das Interview und eine schnelle Genesung! Noch irgendwelche Grüße?
Ich möchte mich bei euch für das Interview bedanken, bei Leo für die Bilder, beim Marijuth Clan, meiner Familie, Dad, Mum, meinen Brüdern, Joscha, Mario, Michel und großen Dank an die bayrische Polizei dafür, dass sie solche Opfer sind.

By Benni Markstein
Fotos: Leo Preisinger
BS Lipslide by Dennis Scholz

Skateboarding ist bewegend. Dieses Brett besitzt immerhin vier Rollen und man kann sich hervorragend damit fortbewegen. Doch an dieser Stelle sprechen wir über die Geschichten, die Skateboarding produziert: die Geschichten, die uns emotional bewegen, begeistern, mitnehmen, bestürzen, erquicken, beglücken, verletzen, erfreuen, überraschen, langweilen und immer wieder staunen lassen. Die Highlights dieser Woche haben wir in dieser kurzen Anekdoten-Sammlung für euch zusammengefasst. Frei nach dem Motto: Skate or don’t.

Ein sehr sehenswertes Bild ziert den neuen Spring 2014 Katalog von Toy Machine. Leo Romero mit seinem unglaublich harten Ollie an der Baustelle. Ein Raunen ging durch unser Office, da Gerüchten zufolge einer unserer Redakteure diesen Stunt auf der To-Do-Liste hatte. Tja, nun ist der Trick ABD und wer zu spät kommt, den bestraft der Ami-Pro.

Pro-Skateboarder, Rapper und nun auch Designer seiner eigenen Klamotte: Jereme Rogers wird in naher Zukunft sein neues Label “Love Affair” launchen. Hierbei lässt uns das Gefühl nicht los, als ginge es stilistisch in eine Richtung, die wir nicht ganz nachvollziehen können – Ähnlich wie bei seinen Songs. Ist aber auch nicht unser Film und so verbleiben wir in Vorfreude auf neues Amüsement aus dem Hause Rogers.

Nyjah Huston hat eine neue Kette und liebt diese nach eigener Aussage. Sogar so sehr, dass er…

… diese seinen treuen Fans noch mal in Nahaufnahme präsentiert.

Wir sagen: Nyjah hat was, was du nicht hast / bling bling Gold um Hals / wie cool ist das?!?

Ryan Sheckler ist zurück auf Volcom und darüber freut man sich beim Stein. Obwohl “Shecks” ja eigentlich eher nicht der Steine-Skater im eigentlichen Sinne ist. Wir fragen uns: Fährt Willow aus diesem Grund nicht mehr für Volcom, damit mehr Cash für Sheckler zur Verfügung steht?

Willow jedenfalls fährt ab sofort für LRG Europe.

Die News der Woche: Kevin Terpening ist offziell Pro auf Fucking Awesome! Die Company von Jason Dill und Anthony van Engelen entwickelt sich damit weiter und wir sind schon gespannt, wer als nächstes in den heiligen Kreis der Charakter-Skater aufgenommen wird. Einen Tipp von uns? Erstmal noch nicht.

Vancouver’s Finest Rick McCrank ist neu im Lakai “Luminary” Programm und will in 2014 jeden Tag skaten gehen. Dass er das schafft, bezweifeln wir nicht. Wir hoffen stark, dass wir vom “Cranker” einen Part mit Flaire am Fuß zu sehen bekommen. Bis dahin schauen wir gerne seinen Part aus dem Girl Yeah Right! Video und sind immer wieder erstaunt, wie hart McCrank sich seit jeher geschmissen hat.

Aus Polen kommen erste Bilder des Nike SB Lunar Janoski Schuhs, der im August erhältlich sein soll. Wir finden: Sieht verdammt gut und skatebar aus. Her damit.



Rune Glifberg
ziert das Titelblatt des Cover Magazins aus Dänemark. Elegant posiert er in Jacket und Jogginghose mit leicht angegrautem Haar und Händen lässig in den Hosentaschen. Vielleicht sollten wir bei PLACE auch mal wieder ein Portrait-Cover in Erwägung ziehen, nur wer würde dafür in Frage kommen?

Kai Hillebrand: zu offensichtlich, immerhin ist er Pro-Model.
Tim Junga: wäre witzig, aber zu jung(a).
Danny Sommerfeld: erst, wenn er graue Haare hat.
Vladik Scholz: nur ohne Milchbart.
Vielleicht eine Skaterin: das wäre doch mal was.

Skateboarder sind auch in Asien heiß begehrte Coverboys:

Versprecher des Monats:


(kann ja mal passieren…)

Slip-On Beef zwischen Lakai und Vans! Auf den ersten Blick kein Wunder, da Lakai mit seinem Model Owen optisch einen Rip Off allererster China-Güte präsentiert. Allerdings sieht der Schuh, besonders duch die Charakteristik von Lakai, verdammt sexy aus und könnte ein absoluter Sommerhit werden. Wir sind auf Rick Howards Seite.

Schönes Fucking Awesome Wochenende!

Skateboarding ist für immer. Einmal damit angefangen zu haben, bedeutet zwar nicht unbedingt, dass dein gesamtes weiteres Leben davon abhängt oder davon definiert wird, doch es könnte durchaus der Grundstein für alles Weitere sein, denn neben dem eigentlichen Geschehen öffnen sich meist ja auch noch ganz andere Türen, wenn man sie denn sehen (und öffnen) möchte.

Erik Groß ist leidenschaftlicher Skateboarder, HUF-Deutschland-Teamfahrer, dazu extrem smart und einer, zu dessen Hobbys seit einigen Jahren auch die analoge Fotografie gehört. Alles Eigenschaften, die ihm einen Tourbesuch mit Dylan, Cromer, Huf etc. beschert haben, wodurch so einige schöne Bilder entstanden sind – die Resultate, eine Kombination aus geschultem Auge, einem schnellen Zeigefinger, etwas Glück und der nötigen Prise Geduld, könnt ihr in diesem Artikel bewundern. Die hier gezeigten Aufnahmen erzählen Eriks persönliche Geschichte von einer Tour, deren Protagonisten zusammen wohl eines der momentan angesagtesten Teams der Welt darstellen.


Austyn Gillette – BS TS


Brad Cromer – Ollie


Dylan Rieder – BS Nosegrind revert

Der übliche Tourbericht über amerikanische Teams in unserem Lande verlangt zunächst zwei, drei Standard-Grundzutaten: bekannte Skater an einem zumeist ebenfalls bekannten Spot und einem Manöver, das man im Idealfall bis dato noch nicht gesehen hat. Umso erfrischender daher, wenn ausnahmsweise kaum Tricks gezeigt werden, alles in Schwarz/Weiß gehalten ist – und der Mann, der die Fotos schießt, selbst als Skater Teil des Geschehens ist.

Erik Groß arbeitet momentan an seiner Masterarbeit in Geographie und hat trotzdem die Zeit gefunden, sich zusammen mit seiner Nikon FM2, einem Kodak Tri-X 400- und einem Fuji Acros 100-Film für einige Tage dem Tourleben hinzugeben. So konnte er aus der Sicht des beteiligten Skaters – schließlich ist er, wie gesagt, HUF-Deutschland-Teamfahrer –, etwas andere Einblicke liefern. Eriks Kommentar: „Die Stimmung im Team war super. Die Jungs haben harmonisch zusammengewirkt, und keiner hat irgendwie schlechte Laune verbreitet. Sie hatten einfach Spaß, obwohl sie da schon ca. zwei Wochen unterwegs waren. Und dafür, dass ich nur zwei Tage dabei war, haben sie mich echt nett aufgenommen.“ Natürlich hätte er sich auch einiges an Arbeit sparen können, doch einfach nur das iPhone aufs Geschehen richten ist für ihn nicht drin: Seit 2009 weiß er das analoge Handwerk zu schätzen, bei dem jeder Fehler sehr schnell sehr teuer werden kann – was zur Folge hat, dass man sich automatisch viel intensiver mit der Materie befasst.


Josh Matthews – BS Bluntslide


Joey Pepper

Ein zur Dunkelkammer umgebautes Zimmer in der eigenen Wohnung spricht schon mal Bände: „So kann man von Anfang bis zum fertigen Abzug alles selber machen, das finde ich toll. Ganz ohne Computer, ganz langsam. Die Bilder haben dadurch in meinen Augen einen größeren Wert, und man schießt gezielter Fotos und freut sich mehr über das Ergebnis. Von dem Look mal ganz absehen.“
Als eine seiner größten Inspirationsquellen zählt er zum Beispiel Eric Mirbachs Erstling „Incidentials“, doch kein Wunder: Für Mr. Groß hat nämlich auch alles mit einem Blick durch Eric Mirbachs FM2 angefangen, auf einer Tour in Spanien, und die Faszination war so groß, dass er direkt nach der Tour sämtliche Ebay-Seiten durchforschte, um sich auch so eine analoge Kamera zu beschaffen. Eingestiegen mit einer Canon AE1, umfasst seine Kamera-Sammlung mittlerweile so ziemlich alles von Snapshot bis Mittelformat.


Dylan Rieder – Wallie

„Für mich persönlich waren Fotos, die das Drumherum zeigen, schon immer spannender. Oder auch Skatefotos mit Available-Light, bei denen der Fotograf ein bisschen weiter abseits steht. Ich mag einfach schnell eingefangene Momente, die nicht abhängig von Blitzen entstanden sind und den Augenblick einfach so zeigen, wie er ist“, berichtet der gebürtige Rostocker, der inzwischen in Dresden lebt.„Durch Tom Kleinschmidt und Octavio Trindade habe ich so viel Neues hier in Dresden gelernt, weil jeder andere Sachen gut kann und man letztlich gar nicht weiß, wozu man eigentlich noch so fähig ist, bis mal jemand sagt, ‘probier’ doch mal’.“ Wie unschwer zu erkennen, ist Erik Groß extrem lebens- und wissensdurstig – und wir hoffen, dass er bald wieder in seiner Dunkelkammer verschwindet, um uns seine Sicht der Dinge zu präsentieren. Bis dahin lohnt sich ein Blick auf seine neu gelaunchte Webseite.


Keith Hufnagel


Dan Plunkett


Brad Cromer


Joey Pepper


Josh Matthews


Peter Ramondetta


Kevin Terpening


Ryan Lay


Dylan Rieder

Text: Daniel Pannemann
www.erik-gross.net

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Alle Highlights des einzigartigen Best Line Skateboard Street Contest, exklusive Stimmen zum Event und über vier Minuten Skateboard Action auf internationalem Top-Niveau. Alec Majerus landete die beste Line und sichert sich vor Manny Santiago und Youness Amrani den Sieg. 6.000 Zuschauer, hunderte Lines von 50 der besten Skateboarder weltweit und am Ende ein neuer König der Baustelle – das war Red Bull Bomb The Line 2013.

Nur noch wenige Tage bis zur zweiten Auflage von Red Bull Bomb the Line am Berliner Kulturforum: Kommenden Mittwoch wird das Who is Who der internationalen Skateboardszene an der Baustelle am Start sein und ein Trickfeuerwerk abbrennen, das der Spot noch nicht gesehen hat. Am Start unter anderem: Chris Cole, Ryan Decenzo, Felipe Gustavo, Phil Zwijsen, Willow, Lem Villemin und Madars Apse. Außerdem mit von der Partie: Die neun Wildcard-Gewinner, die sich ihr Ticket für Berlin bei den DC Wildcard Sessions erkämpft haben. 60 Skater, 6 Heats, 100 Meter, drei Obstacles, eine Line – next Level Skateboarding. Wir sind gespannt und natürlich für euch am Start um zu berichten! Alle Informationen unter www.redbull.de/bombtheline



Timetable für MIttwoch, den 3. Juli 2013:

14:00 – 15:30 Uhr – Training am Kulturforum
15:45 – 19:45 Uhr – Qualifikation (6 Heats)
20:00 – 20:45 Uhr – Finale
20:45 – 21:00 Uhr – Siegerehrung

Auch du hast in diesem Jahr die Möglichkeit bei Red Bull Bomb The Line mitzumischen! Am 03.Juli werden sich erneut 50 der besten Skateboarder der Welt an Berlins Kulturforum einfinden, um den Platz innerhalb einer Line abzufahren und um den Titel des “Königs der Baustelle” zu battlen. Zu diesem Event kannst du dir eine von neun Tickets der drei DC Wildcard Sessions sichern. Hier die Termine:

Hamburg – 18.05.2013

Solingen – 09.06.2013


Stuttgart – 22.06.2013

Anmeldung und mehr Infos auf www.redbull.de/bombtheline

Farid Ulrich ist ein waschechter Berliner. Kein Wunder, dass man den 20-jährigen oft an einem seiner Lieblingsspots antrifft – dem Kulturforum im Herzen Berlins. Dort hat er sich für euch ins Zeug gelegt und kurzerhand gezeigt, wie er den Platz rippt. Nun seid ihr gefragt! Zeigt uns euren favorite Stufen, Blöcke oder sonstigen Drop Spot und gewinnt einen Nike Skateboarding P-Rod VI und einen All-Expenses-Paid Trip nach Berlin zur Nike Game On Session am 1. September!

Und so geht’s:
1. Geht zu eurem local Stufen, Blöcke oder Drop Spot.
2. Macht da einen Trick und fotografiert ihn z. B. mit eurem iPhone, HTC, Nokia etc.
3. Ladet das Foto hoch auf Instagram @nikesb mit dem Hashtag #keepupwithfarid
4. Sammelt so viele Likes wie möglich.

Einsendeschluss ist der Dienstag, der 28. August. Der Rechtsweg ist wie immer ausgeschlossen.

Nike P-Rod VI

Es sollte der Event des Jahres werden, denn noch nie gab es an der Berliner Baustelle einen Contest in diesem Format. Das angekündigte internationale Starterfeld versprach Skateboarding der Extraklasse, wobei es dabei galt eine Line an drei Obstacles mit drei Tricks zu stehen. Vorerst galt es allerdings dem leidigen Wetter stand zu halten und nachdem die ersten zwei Heats bereits stattgefunden hatten, nahm das Schicksal seinen Lauf – es goss aus Kübeln und beinahe drohte der Event ins wortwörtliche Wasser zu fallen. Doch das Glück ist mit den Tüchtigen und so klarte es zum Abend auf und es konnte erneut gestartet werden. Was es zu sehen gab war atemberaubend und spannend zugleich. Die Fahrer fuhren ihre Lines in unnachamlichem Style, während eine Sensation die nächste jagte. Am Ende war es der Australier Shane O´Neill, der die beste Line auf den 100m langen Parkour nagelte und somit die 5.000 Euro Preisgeld einsacken konnte. Den Clip dazu wird es in den nächsten Tagen geben, viele weitere Infos gibt es in der offiziellen Pressemitteilung. Bleibt uns nur zu sagen, dass Red Bull Bomb the Line die Erwartungen übertroffen hat und wir uns schon auf eine Fortsetzung freuen. Dann aber gerne mit Sonnencreme, statt Regenschirm.


Shane O´Neill by Adam Sello

Berlin, 08. Juli 2012 – All hail the king! Die Baustelle hat einen neuen Regenten. In der größten Session, die der weltbekannte Street-Spot am Berliner Kulturforum jemals gesehen hat, kämpften am Samstag, den 07. Juli, 50 Skateboarder aus 15 Nationen um die Krone. Vor den begeisterten Zuschauern gaben sie beim Red Bull Bomb the Line alles für die beste Line. Drei Obstacles, 100 Meter, 50 Skater – doch am Ende kann es nur einen König geben. Und der musste nicht nur Wind, Wetter und 49 Mitstreitern trotzen, sondern in einem packenden Finale seinen Namen mit der einen besten Line in das Granit der Baustelle meißeln. Shane O’Neill, das australische Wunderkind, kam, sah und siegte – mit einer fetten Combo aus Nollie Nosegrind an der langen Hubba, einem perfekten Switchflip aus dem Kicker und einem Nollie Backside Heelflip an den Zehnerstufen. Zweiter wurde der Wuppertaler Mark Frölich, vor dem Schweden Josef Scott Jatta.


Switch Flip by Helge Tscharn

„Unglaublich gutes Skateboarding an einem weltbekannten Spot“ – so einfach bringt der Berliner Local und Moderator Sebi Vellrath das zündende Konzept des Red Bull Bomb the Line auf den Punkt. 50 Skater aus allen Ecken der Welt brachten die Luft zum Brennen, während die Zuschauer ihnen das nötige Feuer dafür gaben. Double-Set mit Hubba, Kicker und schließlich die Zehner-Stufen samt Rail mussten in einer Line geklärt werden. In Kooperation mit dem Berliner Kulturforum konnte Red Bull einen einzigartigen Contest an einem der großen Street-Spots Europas auf die Beine stellen – und dann sah es trotzdem so aus, als würde alles ins Wasser fallen. Nach den ersten zwei Heats, in denen unter anderem Shane O’Neill (Nollie Nosegrind – Switch Flip – Nollie Backside Flip) und Maxim Habanec (Backside 5-0 – 360 Flip – Bigspin Boardslide) bereits erahnen ließen, wie hoch das Niveau im Finale sein würde, verordnete das Wetter erst einmal eine Zwangspause, bevor die Fahrer die letzten beiden der insgesamt vier 30-minütigen Heats und das halbstündige Finale ausbattlen konnten.


Mark Frölich BS 180 fakie Nosegrind first try by Helge Tscharn

Als um 19 Uhr der Himmel endlich aufbrach und die Sonne den Spot in kürzester Zeit trocknete, hatte das Warten sich gelohnt – und das nicht nur für die Zuschauer, die das Red Bull Bomb the Line lautstark in ein echtes Skateboard-Fest verwandelten. Auch die Fahrer waren gestoked von der großartigen Atmosphäre. Pascal „Kalle“ Reif ging als Local Hero für Berlin ins Rennen und konnte sich auf „seine“ Stadt verlassen: „Es hat mir mega viel Spaß gemacht. Ich wusste erst nicht, wie es so werden würde mit diesem Contest-Format, aber im Endeffekt war es voll die krasse Stimmung und es waren super viele Leute da. Es war quasi wie beim Fußballspiel im eigenen Stadion.“


Chris Pfanner by Helge Tscharn

Beim Red Bull Bomb the Line sollte der besondere Flavour des Top-Spots am Kulturforum erhalten bleiben. Dass das bestens funktioniert hat, bestätigt Skatemental-Pro Shane O’Neill: „Super, dass das hier ein richtiger Street-Spot ist. Sie haben ein paar Features hinzugefügt, aber dabei den Charakter des Spots bewahrt.“ So brachte das Course-Design die individuellen Stärken der Fahrer voll zur Geltung: Die übermenschliche Boardkontrolle von Albert Nyberg gleichermaßen wie die gewaltige Airtime von Anti-Hero-Pro Chris Pfanner, der seinem Spitznamen „Pfanner Airlines“ mal wieder alle Ehre machte. Dabei ist die Baustelle alles andere als ein Kindergeburtstag, wie Pascal Reif klarstellt: „Du siehst den Spot auf Video und denkst: Geiler Boden, geiles Double Set. Dann bist du hier und siehst, wie lang das Set ist und dass du in ‘ner Bank landest. So easy ist das gar nicht.“

Eine der größten Überraschungen des Nachmittags kam weder aus Amerika noch aus Berlin – sondern aus Wuppertal. Jart-Pro Mark Frölich, der sonst eher weniger auf Contests aktiv ist und lieber auf der Straße skatet, konnte die Tatsache, dass Red Bull Bomb the Line an einem richtigen Street-Spot und nicht auf einem klassischen Skate-Course stattfand, perfekt für sich nutzen. Seine Line (Frontside Noseslide – Backside Flip – Backside 180 Fakie Nosegrind) brachte Mark einen verdienten zweiten Platz ein, der ihn selbst überraschte: „Ich kann‘s kaum fassen, dass ich hier auf dem Contest den zweiten Platz gemacht habe. Und erst recht nicht, dass ich dafür nur einen Versuch gebraucht habe. Das Format finde ich super, wahrscheinlich habe ich deswegen auch gut abgeschnitten – ist halt Straße. Deswegen hat’s heute wohl so gut geklappt, der Spot lag mir ziemlich.“

Die Antwort auf die Frage, wer den Thron besteigen durfte, war am Ende wenig überraschend: Shane O’Neill, der bekannte Berrics- und Streetleague-Stammgast, profitierte vom etwas anderen Contest-Format beim Red Bull Bomb the Line: „Ich mochte das Format sehr, weil man 30 Minuten pro Heat Zeit hat und deshalb nicht die Tricks machen muss, die man sonst immer in einem Contest macht.“ Shanes Gewinner-Line hätte ohne Probleme einen Platz in einem seiner Videoparts verdient: Nollie Nosegrind an der langen Hubba, ein perfekter Switchflip aus dem Kicker und schließlich Nollie Backside Heelflip an den Zehnerstufen. Doch bei aller Competition genoss Shane den Session-Charakter beim Red Bull Bomb the Line: „Jeder hat alles gegeben, und das war großartig anzusehen. Immer, wenn ich meine Line nicht bis zum Ende geschafft habe, bin ich langsam wieder hochgelaufen und habe mir angeguckt, was die anderen Jungs so machen.“ „Alle haben krasse Sachen probiert und es sind viele Tricks gefallen“, stimmt Mark Frölich zu, „das wird bestimmt ein guter Clip.“ In wenigen Tagen können auch Skate-Fans, die nicht in Berlin live dabei sein konnten, die Highlights des Red Bull Bomb the Line sehen. Stay tuned!

Results:
1. Shane O’Neill (USA)
2. Mark Frölich (GER)
3. Josef Scott Jatta (SWE)
4. Marek Zaprazny (CZE)
5. Chris Pfanner (AUS)
6. Thaynan Costa (POR)
7. Maxim Habanec (CZE)
8. Albert Nyberg (SWE)
9. Maxime Genin (FR)
10. Pascal Reif (GER)
11. Lem Villemin (GER)
12. Alex Mizurov (GER)

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