Tag: Daniel Pannemann

Der aus Portland stammende Outdoor-Bekleidungsbrand Poler Stuff rüstet dich zwar nicht zwingend für eine Expedition auf den Mount Everest aus, er bietet aber immerhin alles, was du für den Weg bis zum Fuße des Berges brauchst und vielleicht sogwar etwas darüber hinaus.

„It’s for people that wonder why everyone is trying to pretend they are going to do first ascents on alpine peaks instead of celebrating the fact that they are having adventures that are awesome in their own way“, so die Crew von Poler Stuff.

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Der Ansatz des amerikanischen Brands ist also vielmehr, Abenteuer zu begleiten und unterstützen, die einem in T-Shirt und Jeans passieren: „It’s stuff that is made for people that have adventures all over the world while wearing jeans, a t-shirt, and sneakers.“

Und um nur mal ein Beispiel zu nennen: Den Schlafsack, genannt Napsack, kannst du unten aufziehen, die Beine durchstecken und ihn als Morgenmantel tragen. Gimmicks wie diese machen Poler Stuff zu einer liebevollen Company, die dir jeden Outdoor-Aufenthalt erleichtern wird.

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Patrick Wenz, Tomek Milaszewski, Martin Huppertz, Sascha Pfeiffer und die beiden Medienvertreter Mathäus Jagielski und Robert Christ haben sich diesen Sommer für ein paar Tage in die Eifel aufgemacht, um die Spots aufzusuchen, die vorher über Google Maps ausgemacht wurden, und sie auf ihre Fahrbarkeit zu untersuchen. Das hat natürlich nicht immer klappen können, und meistens wollte das Wetter auch einfach nicht so richtig mitspielen, obwohl es eigentlich dem Kalender nach hätte passen müssen.

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Aber genau dafür gab es ja die richtige Ausrüstung, und das schlimmste Wetter beschert einem bekanntlich die Möglichkeit, auch mal über Dinge zu sprechen, die vielleicht nicht immer zwingend mit Skateboarding zu tun haben – oder weißt du, wie man bei Regenwetter ein Feuer macht? Die Jungs haben ihr eigenes Motto „The Wetter doesn’t matter“ zumindest sehr wörtlich nehmen müssen. Die folgenden Bilder erzählen eine Geschichte, die dank der Unterstützung von Poler Stuff zu einem angenehmen Abenteuer wurden. Manche Ziele können so nah sein!

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Video: Mathäus Jagielski
Text: Daniel Pannemann
Fotos: Robert Christ

Inspiriert von Helge Tscharns „Crossprocessed“-Arbeit, begab sich Friedjof Feye in die Heimatstädte unserer Legenden des deutschen Skateboardings. Zunächst einmal soll die Technik ein wenig erläutert werden, denn heutzutage könnte man doch fast meinen, dass der Look der Scans womöglich dem Instagram-Filter „Valencia“ geschuldet sei. Viel komplizierter: Geschossen wurden die Bilder auf abgelaufenen Fuji Sensia 400 oder Provia 400 Dia-Filmen und anschließend im wiederum normalen C41-Verfahren entwickelt. Man spricht von der Umkehrentwicklung eines Farbnegativfilms, wobei das Filmmaterial in seinem gegenteiligen Entwicklungsprozess entwickelt wird.

Passend zur relativ alten Technik und dem längst vergessenen Farbtrend, konnte Friedjof einige unserer immer noch sehr trendigen und aktiven Skateboard-„Großväter“ vor die Linse bekommen, die dann noch einmal an ihrem Heimat-Spot performen mussten. Intern konnten wir nach dem Eintreffen der Fotos in der Redaktion auch einige Highlights der Jungs Revue passieren lassen, zum Beispiel Oliver Tielsch SW Flip Backtail am Wassertorplatz, welcher auch heute noch ein absoluter Curtain Closer wäre.

Wann warst du zum ersten Mal an dem Spot?
1989, würde ich tippen.

Wie hat sich Skateboarding in deiner Heimatstadt (deiner persönlichen Skateboard-Heimat) verändert?
Der Spot wurde vor einigen Jahren umgebaut und hat dadurch viel Potential verloren. Ende der Achtziger gab es – passend zum damaligen Skate-Style – diverse Jumpramps; in den Neunzigern und frühen Nullerjahren skateten wir die Stufen, Fahrradständer, Mülltonnen und verschiedenen Holzbänke und Rails. Die Rails und vor allem die Holzbänke gibt es nicht mehr.

Vor allem sie konnte man immer wieder neu arrangieren, umgeklappt als Flatrail skaten, drüber springen und so weiter; es gab diverse selbstgebaute Picknicktische (sogar einen nach den eigenhändig von Stefan Lehnert übermittelten original Lockwood-Maßen!). Ab und an wurden Platten hochgehebelt und zu Love-Park-esken Bumps präpariert und so weiter… schön war’s! Seit dem Umbau des Platzes hat sich dessen Grundfläche enorm verkleinert. Auch die Atmosphäre ist eine andere, da einige Bäume und Büsche samt dem darin liegenden traditionellen Chill-Spot der neuen Straßenführung weichen mussten.

Geskatet wird am Rathaus trotzdem noch reichlich, jedoch wünsche ich mir inzwischen – bei jedem Heimatbesuch ein bisschen mehr – einen anständigen Skatepark für Göttingen, und es ist mir ein Rätsel, warum sich in dieser Richtung rein gar nichts bewegt…!

Wo siehst du deutsches Skateboarding im europäischen Vergleich?
Sehr schwierige Frage. Manchmal denke ich, dass die guten Skater hier nicht so zur Geltung kommen wie anderswo oder vielleicht auch zu wenig aus sich machen… mag aber auch subjektive Wahrnehmung sein. Abgesehen davon, ist das ein Thema, dass sich schwer in zwei Sätzen abhandeln lässt!

Nur so viel: Am Skaten hat mich schon immer die besondere Magie begeistert, das Unerwartete, der plötzliche Funke. Weniger die auswendig gelernten Extrem-Stunts vom Fließband; nichts Erzwungenes, nichts Aufgesetztes. Ob all das in Deutschland zu kurz kommt oder anderswo mehr Beachtung bekommt, kann ich nicht beurteilen.

Wer sind deine deutschen „Lieblingsskater“, damals und heute?
Früher: Auf jeden Fall Jan Waage. Später setzte Mehmet Aydins Monster-Interview einen Meilenstein. Mit Lennie zusammen zu skaten war immer Inspiration. Stefan Lehnerts „Farewell“-Interview hat mich gestoked. 

Heute: Michi Mackrodt neigt zwar zur Hektik und kann auch kein Tischtennis spielen, aber seine Line-Choreos lassen Detlef D! Soost sicher vor Neid erblassen, und Hasenheide-Sessions mit ihm sind eine Offenbarung! Bänke-Sessions mit Christopher Schübel werden nie langweilig. Über den MK1-Part von Hannes Schilling hab ich mich gefreut sowie über jede zufällige Session mit ihm. Pop und Power von Jungs wie Louis Taubert und diesem Daniel Pannemann faszinieren mich immer wieder – was braucht man mehr…?
 
Deine persönliche „Golden Era“ der gesamten Karriere?
1996: Mouse! Welcome to Hell! Eastern Exposure 3! FTC Penal Code 101A! 
Skateboarding: „real“ (wenn man diesen ziemlich inflationären Begriff gebrauchen darf) und in der „Nische“. 
Und: Rathaus at its best!

Wie lange wird man noch mit dir rechnen können?
Och, so lange Skateboarding Spaß macht. Noch kein Ende in Sicht. 

Mehr Hometown Heroes

Wir haben Zuwachs bekommen. Der Neue ist da. Und alle sind gespannt, was der Neue so mitbringt. Gut Skateboard fahren kann er, dass ist allseits bekannt. Fotos machen auch – siehe KaffeeZigarette.tumblr.com. Alles schön und gut. Aber wie sieht es aus, wenn man während der Deadline und kurz vor Heft Abgabe immer noch kein Cover hat? Stresssituationen sind sehr nützlich um zu erkennen, wie belastbar der Neue ist. Wir alle kennen diese Situation oder waren sogar schon selbst mal irgendwann und irgendwo der Neue.

Als der Neue stehst du unter einer ständigen Beobachtung, welche sich auch intensiv genau so anfühlt. „Ach, du kannst das gar nicht?“ hört sich als „der Neue“ an wie „Ach, du kannst das gar nicht und wieso bist du überhaupt hier.“ An Stelle von: „Ach du kannst das gar nicht – super, dann zeig ich dir mal wie wir das machen.“ Schwarz/weiss Denken, weil man den Gegenüber einfach noch gar nicht so richtig einschätzen kann. Das kann hin und wieder auch mal unangenehm werden. Danny dagegen trifft bei uns nur auf Sympathien, mal davon abgesehen, dass wir ihn eh alle schon vorher kannten (oder, Skism?).

Als einer der Männer hinter TPDG Supplies zeigt er mit eben dieser Gründung im Jahr 2010, zusammen mit Ben Wessler und Eric Mirbach, dass er sich nicht nur auf seine sportliche Karriere konzentrieren möchte, sondern parallel dazu die Kraft und die Ideen aufbringt, um sich selbst zu verwirklichen. Ein liebevoller Dickkopf mit einem geschulten Auge, der nötigen Erfahrung und dem richtigen Gespür für Ästhetik. Viele Gründe um den gebürtigen Kasselaner im Spätsommer für ein Praktikum einzuladen; die Früchte des Praktikums gibt es in dieser Ausgabe zu ernten. Der Neue konnte sich beweisen und wurde just für längere Zeit verpflichtet. Hallo Danny!

Auch Neu ist die Wiedergeburt der Münchener Szene durch aktive Unterstützer und Macher wie zum Beispiel die Jungs um den S.H.R.N. Skateshop und dessen Gründer und Skateboard Legende Robinson Kuhlmann, welcher in dieser Ausgabe mit einem „Behind The Scenes“ vertereten ist. „Alles neu!“ ist dann wohl Brian Delatorres Motto, der nun völlig nüchtern sein gesamtes Hab und Gut in New York City verkauft, um zurück an die Westküste, genauer gesagt San Francisco, zuziehen, wo es dann in erster Linie darum geht Footage zu sammeln und Liebe zu verbreiten.

Robin Wulf verbucht eine mindestens fünf-stellige Summe auf seinem Karma Konto, während unser Cover Fotograf Conny Mirbach auf einen Spaziergang durch das vermeintlich typisch deutsche München einläd. Zum Ende wird es noch mal richtig modern, denn die inoffizielle #niggazingermany Tour zog durch die Bundesländer, mit unter anderem dem Tourstopp München. Na, merkste was? So, genug mit den Appetizern und ab in die #49. Danny, machst du Kaffee? Und wo überhaupt bleibt mein Fußbad?

by Daniel Pannemann

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FS Boardslide by Friedjof Feye

Seit längerer Zeit empfangen wir sehr positive Signale aus München und es scheint sich offensichtlich etwas zu verändern. So sehr zu verändern und außerdem zu begeistern, dass wir neugierig geworden sind und nachfragen mussten. In dreierlei Artikeln geht es in verschiedenen Perspektiven um die bayerische Hauptstadt und deren Skateboard-Kultur, zudem waren wir in Paris, London, Berlin, Kassel und der Eifel unterwegs und haben folgende Artikel mitgebracht:

• Stefan Janoski Interview
• Vans Vagabonds
• Brian Delatorre Interview
• Polaroid Pogo
• Long Story Short by Robin Wulf
• PLACE Weartest: CONS x Polar
• Polerstuff – Von Portland in die Eifel
• adidas 3Stripes Germany Tour

Am kommenden Samstag findet in München der offizielle Launch von Ausgabe 049 im Rahmen des 3 GANG MENÜ statt, zu dem wir herzlich einladen möchten!

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Mia San Mia – München Story by Mixen, Preisinger und Burny

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Vans Vagabonds in Berlin by Davy Van Laere

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No Eiffel Tower In This One – Brian Delatorre in Paris by Kevin Metallier

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Long Story Short by Robin Wulf

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Behind The Scenes mit Robinson Kuhlmann

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Spurensuche by Conny Mirbach

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London Hours – PLACE Weartest by Daniel Pannemann und Danny Sommerfeld

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Polerstuff by Robert Christ

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adidas 3Stripes Germany Tour feat. Na-Kel Smith, Tyshawn Jones, Lucas Puig, Dennis Busenitz und Lem Villemin

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Das Heft bekommst du im Skateshop, am Kiosk oder online in unserem STORE.

Francisco Saco is so god damn passionated about what he is doing that you might get caught on fire if you work with him. He has the power to motivate you in a heartbeat – from sitting in a corner to grinding something. He will talk untill you really move your ass. We sat down with him to chat about Homo Pop Gun on the very day it will be celebrate its premiere. Happy Skateboarding y’all!

What is your new Movie “Homo Pop Gun” like? What do you wanna show your audience?
The Oxford Dictionary of Literary Terms defines romantic comedy as “a general term for comedies that deal mainly with the follies and misunderstandings of young lovers, in a light-hearted and happily concluded manner whichusually avoids serious satire”. We can attempt to date the romantic comedy back to the ancient Greeks, who
incorporated elements of sexual and social nature in their comedies, or back to Shakespeare’s comedies of the late 1590s, A Midsummer Night’s Dream being purely romantic while Much Ado About Nothing approaches the comedy of manners.

It was not until the creation of romantic love in the western European medieval period, though, that “romance” came to refer to “romantic love” situations, rather than the heroic adventures of medieval Romance. The creation of huge economic social strata in the Gilded Age combined with the heightened openness about sex after the Victorian Era and the celebration of Sigmund Freud’s theories, and the birth of the film industry in the early twentieth century, gave way to the screwball comedy. As class consciousness declined and World War II unified various social orders, the savage screwball comedies of the twenties and thirties gave way to more harmless comedies. This style faded in the 1960s, and the genre lay mostly dormant until the more sexually charged ‘When Harry Met Sally’ had a successful box office run in 1989, paving the way for a rebirth for the Hollywood romantic comedy in the mid-1990s. And I would have to say that it is this late period of the romantic comedy that most informed me in the making of Homo Pop Gun. These are the films that I was surrounded by when growing up, forced to engage with either by girlfriends past or my mother and sister spending time back home. I make skate videos with themes to keep from getting bored and lost in the skating.

My last film was about post-colonialism and the vast divide between Latin American and European sensibilities. This time around my main focus was Love and my perception of it, or how I was being forced by elements around me to perceive it, how to perceive romance and companionship. I shot this video in exactly one year because of obsession, because of an addiction to realizing another project that just wouldn’t let go of me. After Video Diays, I thought I would take a break, but I just couldn’t force myself to. I’m proud of this video in the same way one is proud of something totally unexpected, a happy accident of sorts. I just kept shooting because I had no other alternative. And then somehow some idea formed in the distance and it made sense, total sense, to make this video about love and relationships and all that went with it.

Whats the main difference between “Video Diays” and “Homo Pop Gun”?
I honestly tried to make this more of a ‘skatevideo’ and I think at times I do go in that direction, but the ‘story’ aspect always manages to shine through. I guess that’s the main difference between this one and Video Diays. I wanted to try and get away from such experimentation and go for a straight skate video, but apparently I’m no good at those so the theme just slowly crept out of me and spilled into the video, along with all my eccentricities, which I’m very well aware are not everybody’s cup of tea. But I drink my own brand of tea and don’t really care if people catch on or not. I do feel the flow and level of skating is much higher in this one. And this time around its not as academic or critical. Homo Pop Gun works on a more purely emotional level. I really do hope people can identify with it in that way. I was also a little less strict about using only Hi8. I incorporated a lot of iPhone material, as well as ‘downgraded’ VX and HD footage, not to mention a little bit of Super8mm to class it up some.

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Who came up with the name Homo Pop Gun?
I could spend a while bullshitting, saying that I’m trying to buck the trend in skating right now about bromances, gay culture, ambiguity and club culture by saying the title is a reference to all that, but in actuality it was just a happy accident when Martin Küpper, of MK1 fame, fucked up the name of a movie he was trying to remember, saying the film was called Homo Pop Gun. We all laughed and suggested he name his video that, but he went the safer, more sensible route and chose MK1. I on the other hand felt that title had just what I was looking for, for the themes being explored in my video, so I asked if I could take it and he said yes. I probably owe him a beer down the road at some point for that.

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Who is involved in your latest project?
Some of the cast of my skate romcom are Hannes Schilling, Malte Spitz, Callum Paul, Dallas Rockvam, Roland Hirsh, Michael Mackrodt, Sergej Vutuc, Juan Esteban Saavedera, Kevin Besset, Valeri Rosomako, Remy Taveira, Flex O’Connor, Gereon Hecht, Elna Gurvitz, Julian Thyssen, Karsten Kleppan, Mauro Caruso, Steve Forstner and Konstantin Rutschmann.

The movie will be shown today at Villa Neukölln. For more information click HERE.

All Photos by: Malte Spitz.

Für mich ist die beste Geschichte die von unserem Ausflug nach Potsdam im Herbst letzten Jahres. Daniel, Malte, Sylvain, Nils, Koni und ich waren dabei. Erster Spot: alles super gelaufen, 4-5 gute Tricks am Blumenkasten gefilmt. Nach einer kurzen Kuchenpause begeben wir uns dann zum zweiten Spot: ein komplett neuer Schulhof mit Curbs, Manual-Pads, Rails und aufmerksamen Nachbarn. Eine Line ist schnell eingetütet, als dann plötzlich zwei Polizisten erscheinen.

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Sie reden zuerst ganz entspannt mit uns und versuchen sich sympathisch zu zeigen. Ich nehme wie immer das Ganze heimlich auf, und plötzlich sagen sie, dass sie gezwungen wären, meine Kassette zu beschlagnahmen, um die von uns angerichteten Schäden beweisen zu können. Sie versprechen aber außerdem, dass ich die Kassette auf jeden Fall zurückbekomme. Dummerweise konnte Sylvain nur einen abgelaufenen Pass vorlegen und musste deswegen mit auf das Revier in Potsdam fahren, wo er für mehrere Stunden festgenommen wurde – aber sicherlich auch seinen Spaß daran hatte.

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Ungefähr sechs Monate später gab es immer noch keine News vom beschlagnahmten Tape. Ich rufe die Staatsanwaltschaft Potsdam an, und nachdem ich dann einigen Mitarbeitern mein Problem geschildert hatte, höre ich die folgende Antwort: „Da wir keine Beweise finden könnten, haben wir ihre Kassette vernichtet.“ Wahrscheinlicher ist, dass die Staatsanwaltschaft Potsdam eher Beweise von unprofessioneller Polizeiarbeit gefunden hat und sie nicht verbreiten lassen wollte… All Curbs Are Beautiful.

Mehr Infos zur Premiere findest du HIER.

Foto und Text: Jonathan Peters

Der offizielle Trailer zum Video:

Ein Boulevard, spielende Kinder, sich unterhaltende, statt aufpassende Eltern und die diesige, schwüle Luft einer mitteleuropäischen Großstadt.

Die Situation, eine Line mit drei Tricks, um schließlich durch das fest installierte Gerüst des mittäglichen Straßenmarktes auszufahren. So die Idee. Doch nun duellieren sich Jo und Valle jeweils mit den gegenüberliegenden Pfeilern ebendieses Gerüstes. Plötzliche Eskalation der gesamten Szenerie beherrscht den Ort. Valle fällt und Jo wirft seine Kamera im hohen Bogen durch den Luftraum. Anschließend Stille.

Die vage Hoffnung besteht, dass vielleicht doch nichts passiert sein könnte, jedoch deutet der zerteilte Korpus der Kamera schon den Exodus an. Nach genauer Inspektion der in Mitleidenschaft gezogenen Teilnehmer ist für Jo sofort klar, dass an der Kamera nichts mehr zu retten ist.

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Valle allerdings, mit seinem behaglichen Optimismus, begutachtet die Geschundenen und entwirft schnell den Plan der Rekonstruktion. Gaffer wird es richten. Im Gegensatz zu Jo, der mittlerweile auf einer entfernten Parkbank versunken ist und schon die Grablegung gedanklich zu organisieren scheint. Paris, Sommer 2013. Zwei Tage Skaten haben wir bereits hinter uns. Vielleicht hätten wir den dritten pausieren sollen. Nun sitzen wir drei hier auf dieser Bank und sind einerseits tief deprimiert über die Verlorene, und gleichzeitig wird uns bewusst, dass es nur ein Stück Plastik war. Gespalten zwischen Missmut und dem Anspruch, uns die verbleibende Zeit nicht ruinieren zu lassen, widmen wir uns der 8mm-Kamera und reisen weiter nach Straßburg.

Mehr Infos zur Premiere findest du HIER.

Foto: Jonathan Peters
Text: Malte Spitz

Der offizielle Trailer zum Video:

Rückblickend auf die ersten drei Teile von Jonathan Peters’ Videos muss man erwähnen, dass diese mit einer VX2000 und dem dazugehörigen MK2-Fischauge gefilmt wurden. Im Prozess der Trilogie gab es auch reichlich Cam-Hits und krasse Stürze mit der Kamera. Und so mussten über die Jahre zwei komplette Setups mehr oder weniger dran glauben. Die Motivation, mit dem angeschlagenen Equipment an einem weiteren Video zu arbeiten, war erst mal etwas gering, bis eines Tages Steve Forstner Jo ein MK1-Objektiv überreichte, das Steve durch ein Tauschgeschäft mit Beagle hatte abstauben können. Das gute Stück hatte an dem Punkt nur leichte Gebrauchsspuren und minimale Kratzer, und Jo besorgte sich in einem Monat gleich mehrere VX1000-Kameras und testete diese erst mal gründlich auf Herz und Nieren. Der Ehrgeiz war geweckt und das bedeutet für beide Seiten in den ersten Monaten eine Umstellung, da eine gewisse Nähe vorauszusetzen ist, mit solch einer Linse. Man verpushte sich bei Lines und hatte oftmals Angst abzupoppen, weil die Kamera 20 Zentimeter vom Board entfernt war, also regnete es zunächst Cam-Hits. Nach den ersten schmerzhaften Kratzern auf der Linse entwickelte sich aber eine gelassene „Skate & Destroy/ist halb so wild“-Einstellung und Jo entwickelte unglaubliche Reflexe, im allerletzten Moment die Cam vor dem auf ihn zu fliegenden Board wegzuziehen.

Doch auch der beste Boxer muss im Laufe seiner Karriere Treffer einstecken, und so hatte das Fisheye zum Ende unverkennbare Kratzer abbekommen. Chronologisch betrachtet, kann man auch gut erkennen, welche Aufnahmen am Anfang und welche zum Schluss damit gefilmt wurden. Ideologisch fanden es aber alle genau richtig, das Video mit dem einen Fischauge vom Beagelman zu vollenden und es für uns zu einem kleinen Gesamtkunstwerk werden zu lassen. Für den Zuschauer bleibt es einfach nur Skateboarding, gefilmt mit einem Fischauge, das genauso wenig perfekt ist wie die Spots in dem Video.

Mehr Infos zur Premiere findest du HIER.

Foto: Jonathan Peters
Text: Valeri Rosomako

Der offizielle Trailer zum Video:

Am Freitag steigt die Premiere von Propeller Island in Berlin/Neukölln. Das Independent Video des französischen Filmemachers Jonathan Peters zeigt Valeri Rosomako, Tjark Thielker, Malte Spitz und Daniel Pannemann in den Hauptrollen und viele, viele mehr als Nebendarsteller. Im VX1000 Look geht es durch die weiten Straßen und dreckigen Hinterhöfe Berlins, gespickt mit vielen liebevollen Details und überwiegend neuen Spots. In den nächsten Tagen stellen wir euch das Video etwas genauer vor. In Form kleiner Geschichten von Malte, Valeri und Jonathan höchstpersönlich, bekommt ihr einen Einblick in die Monate langen Dreharbeiten.

Propeller Island ist ein Buch des französischen Schriftstellers Jules Verne aus dem Jahr 1895. Es geht um vier Musiker, zu einem Konzert unterwegs von San Francisco nach San Diego, welche, nach einer Einladung eines offensichtlich bösartigen Fremden, auf einer Insel gefangen genommen werden. Das hört sich schon einmal alles mehr oder weniger genau so an, wie es auch uns erging. Na ja, also rein metaphorisch zumindest. Gehen wir davon aus, dass diese Insel Berlin ist und die vier „Musiker“ nicht wirklich ein Instrument spielen können; wir waren auch nie wirklich auf dem Weg zu einem Konzert. Der bösartige Fremde ist uns auch nicht so wirklich begegnet, vielleicht steht diese Figur aber für etwas anderes. Zumindest die Zahl stimmt, und eine Aufgabe hatten wir auch.

Wobei diese zuerst gar nicht wirklich erkenntlich war, denn anfangs sprach Jonathan Peters von einem Webclip, der nicht zu lang sein sollte. Wenige Wochen später bemerkte Jo jedoch, dass er bereits binnen kürzester Zeit einige Minuten Skateboarding auf Film bannen konnte. Um ehrlich zu sein, habe ich eigentlich die ganze Zeit schon damit gerechnet, dass es mehr werden würde, als nur ein Webclip. Jo liebt Understatements! So ungefähr könnte man auch unsere Herangehensweise beschreiben. Wir sind „einfach mal kurz losgezogen“ und haben zufällig neue Spots gefunden, sind wiederum alten Spots anders begegnet und konnten neues Terrain erkundigen. ABD-Listen gab es sowieso nicht. Jeder der „Musiker“ durfte also ganz frei entscheiden, was er gerne zeigen wollte. Komplett instinktiv begaben wir uns also ins Getümmel der Großstadt. Manchmal konnte man es mit einer Horde Straßenhunde vergleichen, die dem Wurstgeruch folgt. Spot-Radar ausgefahren und rauf auf den Drahtesel. Das Ziel ist die Wurst. Dass bei solchen Missionen auch einiges schiefgehen kann, zeigen die folgenden Kurzgeschichten einiger Protagonisten bzw. vom Filmemacher persönlich. Foto: Jonathan Peters.

Mehr Infos zur Premiere findest du HIER.

Der offizielle Trailer zum Video:

Am kommenden Freitag steigt im Dschungel in Berlin/Neukölln die Premiere von Jonathan Peters neustem Film Propeller Island mit Full Parts von Malte Spitz, Tjark Thielker, Daniel Pannemann und Valeri Rosmako. Laut dem Veranstalter soll der Zapfhahn nicht vergoldet sein, was für faire Bier Preise an der Theke sprechen sollte. Roter Stift raus und ran an die Kalender, wir sehen uns am Freitag.

Hier der offizielle Trailer zum Video:

Francisco Saco did it again. Ein fast 15 Minuten langer Trailer für sein neustes Werk Homo Pop Gun, welches am 10. Oktober in der Villa Neukölln, Berlin Premiere feiern wird. Mit dabei sind unter anderem: Konstantin Rutschmann, Eniz Fazilov, Dallas Rockvam, Steve Forstner, Daniel Pannemann, Malte Spitz und viele, viele mehr.

Lieber Pannemann,

gestern sah ich aus heiterem Himmel deinen ¡Hombre Pann! Remix Part von Francisco Saco, in dem du mit einem Fladenbrot über den Kopf gestülpt durch die Straßen skatest. In diesem Moment habe ich ein Déjà-vu erlebt. Ich erinnerte mich an einen Moment, als ich eine Welcome Anzeige von WeSC von dir gesehen habe mit diesem BS Smith Grind an der Ledge am Alexanderplatz. Ich fragte dich zu jener Zeit, wann du den Trick eigentlich gemacht hattest und deine Antwort war ein schlichtes “Joa, habe ich irgendwann mal gemacht…” Ich dachte nur so, Mensch, wir sitzen doch hier jeden Tag zusammen im Büro und warum erzählst du mir nicht von deinen tollen Tricks? Daraufhin hast du gesagt, du redest halt nicht so gerne darüber, wenn du irgendwelche Tricks gemacht hast. Du findest das cooler, wenn die Leute die Sachen sehen, wenn diese veröffentlicht werden.

Nun gut, es ist ja jetzt nicht dein neuer Full Part, sondern ein Remix Action Drama Adventure mit gemischter Footage aus Ordos, Marokko und anderen Orten, an denen du in diesem Jahr gewesen bist. Der Part kommt für mich dennoch unerwartet, was mal wieder typisch für deine Geheimniskrämerei ist. Ich weiss natürlich, dass diese komische Brotnummer unserem Freund Francisco geschuldet ist, der von sich selbst sagt, dass er ein noch größerer Weirdo ist, als du einer bist. Eigentlich steht dir dein Bucket Hat auch viel besser, als ein Fladenbrot aber wer weiß: vielleicht wird ja der Flatbread Hat der neue Sommerhit 2015 und du bist dann voll der Trendsetter. Ich würde mich freuen, aber pass auf die Tauben auf.

Dein Markstein

Foto: Kevin Metallier

Diesen Monat ist das Bones Bearings Team auf Durchreise in Deutschland und legt dabei Stops in drei Städten ein. Mit dabei sind Bobby Worrest, Taylor Bingaman, Robbie Russo, David Loy sowie Daniel Pannemann und Marcel Weber.

Wenn ihr die Jungs beim Skaten sehen wollt, dann könnt ihr sie an folgenden Terminen treffen:

München –  09.09. | 17 Uhr – Theresienwiese
Köln –   12.09. | 16 Uhr –  Lentpark
Münster –  15.09. | 17 Uhr –  Gievenbeck

Ein Ohrwurm kann schlimm sein. Bei Befall kreist einem ein bestimmtes Lied mit einer bestimmten Melodie eingängig durch den Kopf, so dass es beinahe weh tut man aber nichts dagegen tun kann. Jemand setzt nur zu einem kleinen Pfiff an oder sagt nur ein Wort und schon brummt der Hit erneut durch den Gehörgang. Meistens allerdings ist ein Ohrwurm ein Zeichen dafür, dass ein Musikstück einprägsam ist, gefällt und an besondere Momente erinnert. So einen besonderen Moment gab es während unseres Ausflugs nach Finnland zum Helsinki Hookup Jam, als wir uns eines Abends auf dem Weg zur Contestparty im Karaokebus wiederfanden. Betrunkene Skateboarder und bescheuerte Musik entfachten in Kombination ein gesangliches Feuerwerk der Emotionen im Rahmen eines Contests, auf dem man nicht verlieren, sondern nur gewinnen konnte… Ein fotografischer Reisebericht einer bezaubernden Stadt über ereignisreiche Tage zwischen Contest, Party und Kultur.

Von Benni Markstein

CONTEST
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Die Contest Arena in der Helsinki Ice Hall

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Ludo, Sylvain & Steve

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Louisa

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True Bromance

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Yo Dela!

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Yo Arto!

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Erik J Petterson

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PARTY
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Neuer Hotspot in Helsinki – der “My Favorite Things” Skateshop

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Sylvain kam direkt mit seiner Yacht aus Berlin

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In der Buchhandlung “Hagelstams” finden sich über 200 Jahre alte Bücher über schwedische Kriege, Seefahrer und der Stadtentwicklung Helsinkis

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Jopo Bikes sind ein absoluter Klassiker in Finnland

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Die Ausstellung “It’s A Bloody Mess” von Polar Skateboards renomiertem Art Director Jacob Ovgren

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Apfel-Zimt Schnecken auf finnisch

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Mehr Snapshot Recaps

Was haben der illustre Personenkreis um Julian Furones, Willow, Johannes Schön, Jeremy Reinhard, Tjark Thielker, Kaio Hillebrandt, Niklas Speer von Cappeln, Daniel Pannemann, Dennis Behrens, Paco Elles, Vladik Scholz, Kevin Wenzke, Gabriel Engelke, Eniz Fazliov, Lucas Fiederling, Charles Collet und Oli Bürgin gemeinsam? Richtig – sie alle haben bereits einen kleinen Clip mit dem Lousy Haus gefilmt, das dafür um die halbe Welt gereist ist. Lucas Fiederling hat sich an einem kleinen Best Of versucht – überaus gelungen:

Zusammen mit einigen Berliner Locals und Freunden des Hauses haben wir Tjark Thielker mit seinem neuen Cover unserer Ausgabe 47 überrascht. Am MBU Skatepark präsentierten wir TJ das Resultat seines Ausflugs nach Kirgisistan, auf dem der BS Tailslide entstanden ist. Mit dabei sind Nils Brauer, Valeri Rosomako, Daniel Pannemann, Louis Taubert, Patrick Rogalski und eine Kiste Astra.

Film und Edit: Julius Krappe
Foto Gallery

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Unter dem Vorwand, dass neue Static IV Video im Gepäck zu haben ging es gestern Abend um 19:00 Uhr zu Tjark Thielkers Lieblings-Abhängspot, dem Weichselplatz Skatepark, den meisten wahrscheinlich besser bekannt als MBU. Verwundert über den großen Andrang an diesem Dienstag war Smutje sogar kurz davor wieder umzudrehen, da er eigentlich nur ein paar entspannte Runden drehen wollte. Doch bei Gästen wie Malte Spitz, Sylvain Tognelli, seinem Mitbewohner Nils Brauer, Dallas, Hirschi, Valeri, Jonathan Peters, Steve Forstner, Louis Taubert, Rogge der gesamten PLACE Crew und Kameramann Julius Krappe war es ihm natürlich nicht möglich, einen Abgang zu machen. Also musste schnell gehandelt werden und die Katze wurde aus dem Sack gelassen: Coverboy der neuen Ausgabe 47 und das zugleich zum Aufklappen! Das bewirkte natürlich Motivation für eine gemeinsame Feier unter Freunden am MBU mit dem obligatorischen Kasten Bier, gespickt mit einem breiten Dauergrinsen. Da hat sich die weite Reise nach Kirgisistan doch gelohnt!

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PLACE 47 erscheint am 04.07. offiziell im Handel.

Fotos: Markstein

Der Wahlberliner Francisco Saco zeigt einen Teaser für sein neustes Projekt mit dem Namen: Homo Pop Gun. Der Streifen verspricht unter anderem Footage von Dallas Rockvam, Steve Forstner, Karsten Kleppan und einen explosiven Full Part von Konstantin Rutschmann. Wir sind gespannt und halten euch auf dem Laufenden!

Manche Menschen entfalten ihr Talent etwas später und zeigen ihr wahres Können erst im sportlichen Bestalter von 26 Jahren – Konstantin Rutschmann ist so ein Kandidat. Der Potsdamer ist außerdem eine extrem bescheidene Natur und ein ziemlich vielbeschäftigter Mann, dabei hat er im Grunde genommen auch nur eine Sache im Kopf – Skateboarding. Nachdem wir ihn gefragt hatten, ob er nicht Lust hätte, mit Biemer an einem Artikel zu arbeiten, ist er direkt am nächsten Tag losgezogen. Anschließend ging es für acht Tage nach Sizilien, um an Ende dann genügend Fotos für zehn weitere Seiten im Gepäck zu haben. Koni, so sein Spitzname, ist mindestens genauso intensiv damit beschäftigt, seine Spots zu finden, denn an den üblichen Hotspots wirst du ihn wohl eher ohne Skateboard und stattdessen mit einem Bier in der Hand antreffen können. Es ist Mittwoch, der 9. April 2014, und ich treffe mich mit Koni um 17 Uhr in Berlin-Neukölln an einem Spätkauf, um dieses Interview zu führen. Zwei Augustiner, eine Bank und Sonnenschein sind unsere Zeugen.

Konstantin Rutschmann - wallie to wallride - Biemer
Wallie to Wallride

Konstantin, stell dich doch erst einmal unseren Lesern vor.
Ich heiße Konstantin Rutschmann und bin 26 Jahre alt. Zurzeit stecke ich noch in der Ausbildung zum Erzieher, werde diese aber in zwei Monaten voraussichtlich abschließen. Außerdem komme ich aus Potsdam, wobei ich das letzte Jahr in Berlin gelebt habe.

Du bist aber vor Kurzem zurück nach Potsdam gezogen, richtig? War dir Berlin zu heikel?
Ne, gar nicht eigentlich! Ich bin vor Kurzem mit meiner Freundin zusammengezogen, nach Potsdam, in ein Haus am See und direkt in einem Park. Finanziell war das einfach die richtige Entscheidung. Die Wohnung ist groß und günstig. Wir sind in der Beziehung an einem Punkt angekommen, an dem man das ruhig machen kann. Eine kleine Bude mitten in Neukölln im Hinterhof gegen eine Wohnung am See.

Klingt nach einem ziemlich guten Tauschgeschäft. Wie ist die Szene generell in Potsdam? Gehst du auch in Potsdam skaten?
Früher war ich auf jeden Fall des Öfteren auch in Potsdam skaten. Inzwischen habe ich leider gar nicht mehr die Zeit dafür – Ausbildung, Freundin, Nebenjobs usw… Wenn ich also skaten gehe, dann eher direkt in Berlin. Mit Saco (Francisco Saco), Martin (MK1) oder Jo Peters auf Mission gehen und mit euch skaten. Ab und zu kommt es aber auch mal vor, dass ich an einem Sonntag in den Lindenpark gehe, dort wo eigentlich auch alles angefangen hat. Es gibt auch immer noch die alte Crew von damals, mit denen ich früher viel häufiger unterwegs war. Die haben aber alle auch einfach gar nicht mehr so viel Zeit. Ansonsten sind dort bestimmt 50 kleine Kids, die jeden Tag am Start sind. Konrad Waldmann zum Beispiel, um mal einen zu nennen. Der ist Potsdamer! Eine Zeit lang dachte ich sogar, dass der schon in Berlin wohnt. Der Junge zieht die Kids in Potsdam an, da er einfach greifbar und jung ist.

Eigentlich ist Berlin auch nur eine Ansammlung von mittelgroßen Bezirken. Wie siehst du die Verbindung Potsdam–Berlin. Ist Potsdam so etwas wie ein entfernterer Stadtteil?
Ja, schon irgendwie… Potsdam ist aber auch eine ziemliche Spießer-Stadt. Das habe ich schon des Öfteren zu spüren bekommen. Die Polizei freut sich, wenn es mal etwas zu tun gibt. Ich fühle mich dort superwohl, und es ist irgendwie eine Art Urlaub für mich. Viel Grün, viele Seen, aber auch total das Dorf. Die Szene kennt sich und ist vergleichbar mit den Leuten in Neukölln und Friedrichshain. Aber trotzdem ist es anders und definitiv viel dörflicher als Neukölln. Heute wurde ich zum Beispiel wieder angehalten, weil ich falsch in eine Einbahnstraße gebogen bin – mit dem Fahrrad. Zum Glück konnte ich mich da noch rausreden und musste die 20€ nicht zahlen. Man muss schon mit offenen Augen durch die Straßen Potsdams fahren.

Konstantin Rutschmann - ollie transfer - Biemer
Ollie Transfer

Wir haben dort ja auch schon diesbezüglich zusammen Erfahrungen machen können: Als Sylvain (Tognelli) für mehrere Stunden in den Knast gesperrt wurde, weil er keinen Ausweis am Mann hatte.
Haha, ja, genau. So ist das mit der Polizei dort. Wenn die merken: „Boah, endlich was zu holen“, dann haben die da auch Bock drauf. Total übertrieben.

Günther Jauch schon mal getroffen?
Haha, ja, der wohnt auch in Potsdam. Der sitzt öfter mal mit seiner Frau im Café, in dem ich arbeite.

Okay, nächstes Thema: MK1. Wie war das Filmen für das Video? Gerade in dem Jahr, als du auch in Berlin gewohnt hast.
Wir haben so circa zwei Jahre dafür gefilmt, aber intensiv wurde es dann genau in dem Zeitraum, als ich auch in Berlin gewohnt habe. Für mich ist es immer was Besonderes, mit Martin filmen zu gehen. Der weiß halt ganz genau, wie man Leute motivieren kann. Wir sind Freunde, wir kennen uns sehr gut. Ich muss zum Beispiel nicht darüber nachdenken, wie lange ich vielleicht für einen Trick brauchen könnte. Der Martin filmt so lange, bis alles im Kasten ist. Das läuft halt einfach. Du verzweifelst an einem Trick und Martin weiß genau, was gerade das Problem ist, gibt dir einen Tipp, und dann läuft es auch wieder. Die Zeit um MK1 war sehr geil. Eigentlich ist der Großteil meines Parts auch im Sommer letzten Jahres entstanden. Vollgas! Ich hatte einfach Bock.

Du benötigst dann wahrscheinlich auch ein bisschen Druck. Zu wissen, dass das Projekt bald vorbei sein wird?
Ich mache mir den Druck selber, da das auch irgendwie mein Antrieb ist. Ich brauche das! Und da ich generell nicht so übertrieben viel Zeit hatte und Geld verdienen musste, wusste ich, dass ich hier und jetzt was machen muss. Wenn ich also skaten gehen kann, denke ich oft „geil, jetzt hab ich Bock.“ Das ist meine Motivation. Das, was Malte zum Beispiel in meinem Talents (PLACE #45) beschrieben hat, das stimmt schon irgendwie. „Permanentes Aktivsein und grenzlose Motivation.“ – Zitat Malte Spitz.

Konstantin Rutschmann - 5-0 - Biemer
5-O

Sizilien stelle ich mir dann ähnlich vor. Du hast das Interview in acht Tagen geschossen und bis auf einen Trick auch alle dort gemacht…
Ja, leider hat es vorher in Berlin nicht so klappen wollen. Ich habe mir einiges vorgenommen, aber zeitlich nicht abhaken können, außer halt den 5.0 am Rail. Ich hatte jetzt in Sizilien keinen extremen Druck. Aber im Hinterkopf zu haben, dass man das, was man da gerade versucht, vielleicht für das Interview nutzen könnte, motiviert mich ungemein. Wir sind hier, um einen Artikel zu schießen, da passiert was, das ist immer gut. Teilweise ging das auch von ganz alleine. Wir hatten einfach beide (Valerie Rosomako) Bock zu skaten. Anstrengend, aber gut! Wir sind dann abends zurück in die Wohnung gekommen und es war ruhig. Alle waren platt. Früh morgens wurde man dann wieder von Saco geweckt, dieser hyperaktive Mensch.

Apropos Francisco Saco: Du filmst auch gerade für sein neustes Projekt?
Wir haben in Sizilien darüber gesprochen, aber ich habe es auch nicht so ganz verstehen können, haha. Soll wohl so eine Mischung aus den Leftovers von Video Diays aus dem letzten Jahr und den neuen Sachen aus diesem Jahr werden. Valerie Rosomako, Steve Forstner, die Perus Crew – und ich habe wahrscheinlich auch einen Part. Homo-Pop-Gun ist der Name, haha. Eigentlich sollte das MK1-Video so heißen, Martin war aber dagegen. Francisco hat sich den Namen dann geschnappt. Der Fand den Namen so geil, haha. Beschreibt die Tour auch besonders gut: Acht Tage, vier Dudes und nur Dünnes kommt raus, haha. Hat Spaß gemacht, geiler Haufen!

Wenn man dir beim Skaten zuschaut oder Aufnahmen sieht, bekommt man das Gefühl, dass du dir schon irgendwie Gedanken machst, welche Spots du fährst. Tricks an den Bänken oder am Polendenkmal sieht man eher selten, oder?
Bewusst geworden ist mir das eigentlich erst nach meinem Part im MK1-Video. Das stimmt tatsächlich. Das ist mir vorher nie so wirklich aufgefallen. Ich hatte nicht die Absicht, dass ich nach außen so rüberkommen will. Das war auf jeden Fall nie der Plan. Das liegt, glaube ich, an dem Erkundungsdurst und den Fahrradtouren. Gefunden, abfotografiert, Martin geschickt und hingefahren: „Lass uns was probieren“. Das kam halt einfach so. Ich finde aber, dass das in eine coole Richtung geht. Ist ein gutes Gefühl, Spots zu skaten, die sonst noch keiner gefahren ist. Polendenkmal ist auch einfach nicht mein Spot, da hab ich nicht so Bock drauf. Selbst in Sizilien gab es Spots, die mir einfach nicht zugesagt haben – zu offensichtlich! Ich nehme mir dann lieber das Curb auf eine andere Art und Weise vor.

Konstantin Rutschmann - tailslide - Biemer
FS Tailslide

Wo findest du in der Regel die nötige Inspiration? Hast du bestimmte Quellen?
Puh, woher habe ich meine Inspiration? Ich glaube, meine Motivation inspiriert mich an allererster Stelle. Ich gucke mir eher weniger Skatevideos an, bevor ich rausgehe. Das Gefühl, wenn wir auf die Straße gehen, auf Mission. Wir gehen filmen! Das Gefühl motiviert und inspiriert mich. Auf den Bordstein ollien – zack an die Wand und wieder runter. Eine Line filmen mitten im Stadtgeschehen, die Leute glotzen und so weiter – das pusht mich! Die Leute checken nicht, was man da macht. Straßen-Feeling!

Ein schöner Schlusssatz; kann man so stehen lassen! Danke, Koni!

Interview by Daniel Pannemann
Fotos: Biemer

Jo Peters kommt nach 20.000 Leagues Under The Sea mit einem Trailer für sein neustes Projekt: Propeller Island. VX Format und Berliner Hinterhöfe mit Full Parts von: Tjark Thielker, Valeri Rosomako, Malte Spitz und Daniel Pannemann. Ausserdem dabei sind: Sylvain Tognelli, Dallas Rockvam, Nils Brauer und viele, viele mehr. Wir halten euch auf dem laufenden für baldige Premiere Daten.

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