Tag: berlin

Es ist immer wieder eine Freude Chris Pfanner zu treffen, denn einige Dinge scheinen sich im Leben des mittlerweile 30jährigen Österreichers nie zu ändern. Chris ist freundlich, hat keine Sponsorenwechsel zu vermelden und ist – wie immer – gut gelaunt. Wie die Geburt seines zweiten Kindes ihn verändert hat und wieso er mehr Skateboard fährt, als je zuvor, könnt ihr in folgendem Interview nachlesen, das wir während der Vans “Propeller” Premiere in Berlin mit ihm geführt haben:

Ich kann mich noch genau daran erinnern, als ich das erste Mal ein Foto von dir gesehen habe. Wie wichtig sind dir persönich Fotos heutzutage?
Fotos sind super wichtig für mich, klar leben wir im digitalen Zeitalter, aber viele Fotografen reissen sich noch immer den Arsch auf, um ein gutes Bild zu schießen. Ich mag es mir die Bilder in Magazinen anzugucken, siehaben einen gewissen Wert.

Du bist einer der wenigen Pros, die immer noch in Europa leben…
Genau, ich bin immer noch hier, meine Familie ist hier und deswegen bleibe ich auch.

Hast du mal mit dem Gedanken gespielt nach Amerika zu gehen?
Auf jeden Fall, es gab Zeiten, in denen das für mich einiges leichter gemacht hätte und auch besser für meine Karriere gewesen wäre, aber das wollte ich meiner Familie nicht antun. Wir sind hier zuhause, hier fühlen wir uns wohl und es geht nunmal nicht nur um mich. Ich habe diesen Weg gewählt, weil wir uns alle damit wohlfühlen. Meine Sponsoren haben dafür Verständnis und ich bin sehr dankbar dafür.

Du hast in Europa angefangen zu skaten – hat sich dein Skateboarding über die Jahre verändert?
Ich mag es, alles zu skaten, auch die roughen Spots, ich kenne es nicht anders. Wenn ich nach Los Angeles fliege und die Möglichkeit bekommen, die besten Spots zu skaten, ist das umso besser.

Hattest du die Möglichkeit für Propeller in deiner Heimat zu filmen?
Ja, Greg hat mich in Nürnberg besucht und ein Trick hat es tatsächlich ins Video geschafft – darüber bin ich sehr happy.

pfanner1

Du warst gerade mit Anti Hero in Israel auf Tour um zu filmen, jetzt dieses Video… Es ist ein gutes Jahr für dich bis jetzt, oder?
Auf jeden Fall, nicht nur was Skateboarding betrifft. Ich bin gerade zum zweiten Mal Vater geworden – es ist super. Ich kann mich nicht beschweren und es gibt bereits einige Projekte auf die ich mich sehr freue. Ein gutes Jahr!

Wie muss man sich das vorstellen, wenn du an so einem großen Projekt wie Propeller arbeitest? Hast du Filmer hier in Europa, die ihre Footage dann in die Staaten schicken?
Es ist manchmal etwas schwierig – bei großen Projekten gibt es ja immer eine Vision – da ist es natürlich einfacher, wenn man direkt mit den Leuten vor Ort arbeiten kann. Ich versuche immer mein Bestes zu geben und arbeite mit vielen Filmern zusammen. Es gibt immer Wege, die zum Ziel führen.

Wie verändert denn deine Familie dein Skateboarding? Ist das nicht extrem schwierig alles unter einen Hut zu bekommen?
Um ehrlich zu sein, hat sich natürlich viel verändert – aber sehr positiv: Ich skate im Moment mehr als jemals zuvor. Ich bin viel zuhause und gehe öfter in den Skatepark… Klar bin ich verantwortlich für zwei Kinder, aber ich verdiene mein Geld mit Skateboarding – was besseres hätte mir doch gar nicht passieren können. Ich liebe es!

Interview: Roland Hoogwater
Fotos: Vans

Die Liason von PLACE und LookyLooky geht in die nächste Runde. Und auch wenn wir keine Gründe zum Feiern brauchen – wir haben sie. Ausgabe 52 ist gedruckt, die neuen PLACE X LookyLooky Shirts getrocknet und der Frühling ist auch endlich da. Ein optimaler Zeitpunkt um mal wieder etwas Geld zu verbrennen, wie wir finden. Gewohnt schonungslos, euphorisch und mit den besten Menschen der Welt – du bist eingeladen! Bring your Feuerzeug und lass uns leben!

Music: LookyLooky & Sooph

08. Mai 2015 – 21.00 Uhr

Freudenzimmer
Köpenicker Str. 154 (2.Hinterhof – Türsteher weist euch freundlich den Weg)
10997 Berlin

Eintritt: 4 Euro – No Guestlist.

Hier gehts zum Facebook Event und so sah das Ganze im letzten Jahr aus.

Publishing zines and books at Nieves to me is like swimming to a favourite island at night.

Stefan Marx ist wieder einmal in der Stadt – vielleicht wird es ja langsam Zeit für eine Zweitwohnung in Berlin? Diesen Donnerstag ist der Hamburger Künstler bei “ARCH+ Displays” zu Gast und wird seine Arbeit mit Nieves vorstellen. Seit über 10 Jahren erscheinen allmonatlich drei Nieves Zines, die von jungen wie etablierten Künstlern gestaltet werden, darunter bekannte Namen wie Larry Clark, Kim Gordon, Spike Jonze, Miranda July, Harmony Korine, Elizabeth Peyton und Erik Steinbrecher. Den Künstlern bieten der Verlag als unabhängige, internationale Plattform auf 14 x 20 Zentimetern die größtmögliche Freiheit und auch Stefan hatte schon das ein oder andere Mal die Ehre. Das dürfte mit Sicherheit ein interessantes Event werden:

ARCH+ Nieves

ARCH+ Displays
30. April, 18 – 21 Uhr
ARCH+ Studio at KW Institute for Contemporary Art
Auguststraße 69
10117 Berlin

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Am 28. April präsentiert Vans im Berliner Babylon Theater die Europapremiere des Vans Skateboarding Videos “Propeller”. Unter der Regie vom gefeierten Filmemacher Greg Hunt präsentiert Propeller eine umfassende Momentaufnahme des modernen Skateboardings, die mit Auftritten der größten Namen, Legenden und wirklichen Pionieren der Szene gespickt ist. „Jedes wichtige Skateboading Video setzt einen Meilenstein: Es treibt die Community mit neuen Moves – hervorgegangen aus dem Erbe der Vorgänger – voran, fängt dort an, wo andere aufgehört haben und ist maßgebend für die Weiterentwicklung der Szene. Sie sind wahre Propeller, die das Skateboarding immer weiter vorantreiben.“

Auf unserer Facebook Seite verlosen wir 2×2 Tickets – wer nicht auf sei Glück vertrauen möchte, kann sich ab morgen, Mittwoch, 22. April in folgenden Stores sein Free Ticket sichern – viel Glück!

Civilist
Brunnenstraße 13, 10119 Berlin

Blue Tomato Shop Berlin
Nürnbergerstrasse 13, 10789 Berlin

Titus Berlin
Karl-Liebknecht-Straße 9, 10178 Berlin

Titus Zoopreme
Meinekestraße 2, 10719 Berlin

Barrio
Simon-Dach-Strasse 23, 10245 Berlin-Friedrichshain

Vans Zooper Store
Budapester Straße 46, 10787 Berlin

Vans Store, Mall of Berlin
Leipziger Platz 12, 10117 Berlin

Vans Butchers Block
Alte Schönhauser Straße 48, 10119 Berlin

Vans Store Alexa
Grunerstraße 20, 10179 Berlin

SOTO Store
Torstraße 72, 10119 Berlin

Firmament
Linienstraße 40, 10119 Berlin

Mit freundlicher Unterstützung von Vans.

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Denny Pham hat für das Thrasher Magazine einen Full Part gefilmt: „It’s a Phamtastic World“ geht am 27. April auf www.thrashermagazine.com online. Wer allerdings am 25. April in Berlin ist, hat die Möglichkeit den Full Part schon vorab zu sehen – Nike SB lädt zur Weltpremiere in die Urban Spree Gallery, wo es neben dem Part eine Ausstellung zu sehen geben wird – die Bilder dokumentieren die Zeit, in der Denny für den Part gefilmt hat. Es gibt Musik und Drinks, ein Food Truck steht ebenfalls bereit – es soll euch an nichts mangeln. Der Eintritt ist frei – wer der Veranstaltung bei Facebook beitritt, steht automatisch auf der Gästeliste.

Wir sehen uns kommenden Samstag! In freudiger Erwartung,
Team PLACE

Alle Infos auf einen Blick:

Denny Pham – „It’s a Phamtastic World“ World Premiere
25. April ab 20:00 Uhr
Urban Spree Galerie, Revaler Str. 99, Berlin
Eintritt frei

Es dauert nicht mehr lange, bis das lang erwartet und vor allem erste Vans Video Premiere feiert. Passend zum Countdown gibt es ein paar Minuten Andrew Allen “Dad-Cam” Footage, was das Abwarten eventuell ein wenig erleichert aber vielleicht auch genau das Gegenteil bezweckt.

Bis zum 28. April muss man sich noch gedulden, dann steigt die Deutschland Premiere in Berlin im Babylon Kino.

Wir sind dabei!

Der offizielle Flyer zur Deutschland Premiere:
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Die mittlerweile siebte Mondays Montage aus dem Nike SB Shelter fasst in knappen zwei Minuten zusammen, welche Tricks in den vergangenen zwei Monaten in der Halle gefallen sind. Dieses Mal mit von der Partie: Denny Pham, Farid Ulrich, Sylvain Tognelli und Nepomuk Herok, der den bislang wohl längsten BS Lipslide in der Halle eintüten konnte…

Sam Partaix ist ein leidenschaftlicher Mensch: Neben dem Skateboarding und den dazugehörigen Reisen gilt sein Interesse vor allem den Tattoos, sowie der Fotografie. Nach sieben Jahren, die der Wahlberliner mittlerweile für Vans unterwegs ist, wird ihm jetzt die Ehre zuteil einen eigenen Colorway zu bekommen. Seinen Slip On Pro zieren – wie könnte es anders sein – Motive, die Sam unter der Haut trägt, auf den Innensohlen finden sich Fotografien von ihm. Der Schuh wird ab dem 18. April bei ausgewählten Händlern, als auch online zu haben sein.

Und so sieht das gute Stück am Fuß aus – geschossen bei tropischen 11 Grad:

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Eingetrampelte Pfade zu verlassen und andere Wege zu gehen, kann sich lohnen – nicht nur im Skateboarding. Der bekannte Bank to Curb Spot in Potsdam hat in den letzten Jahren unzählige, teils richtig gute Tricks gesehen – Wallie Combos gab es bisher nur ganz selten. Hannes Schilling kam, sah die Möglichkeit und machte einfach mal: Beide Daumen hoch für so viel Kreativität und Skills. Weiter so Junge – wir sind gespannt, was dir als nächstes einfällt!

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Hannes Schilling – Wallie to Boardslide revert
Seq: Biemer

Gestern haben wir sein Interview gezeigt und heute kommt der passende Full Part. Berlin, wie man es kaum schöner zeigen könnte. Malte hat das gewisse Etwas in den Zehenspitzen und fährt gerne unberührte Spots in Berliner Hinterhöfen, welche sich im Look der VX Kamera am besten filmen lassen.

Wer das Video bestellen möchte, schaut HIER vorbei. In Jo Peters Webshop gibt es neben der DVD auch ein Paket mit Propeller Island Booklet und Cruiser Board:

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Nun aber Vorhang auf und einen riesigen Applaus für Malte Spitz:

Malte Spitz ist uns ein gerngesehener Gast, weshalb wir ihn dazu eingeladen haben, zusammen mit dem französischen Filmemacher und Fotografen Jo Peters einen Artikel für unser Magazin zu schießen. Die Bilder, die dabei entstanden sind, wurden ausschließlich in der zweiten Hälfte des letzten Jahres und im Januar 2015 gemacht – die Kulisse: eine Hauptstadt ohne jeglichen Farbzusatz. Und wie das bei einem Interview so ist, wird normalerweise „Frage und Antwort“ gespielt. Aber da wir ausschließlich Malte zu Wort kommen lassen wollten, gibt es in seinem allerersten Interview keine Fragen, sondern nur Antworten. In einer Neuköllner Eckkneipe stand in einem dunklen Raum ohne weitere Gäste ein Klavier, neben dem wir Platz nahmen, um ein Bier zu trinken und seine Antworten aufzunehmen…

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FS Wallride, Dannenwalderweg, Berlin/MV

Was sagt man denn so, wenn man sich vorstellen soll? Also, ich bin Malte Spitz, ich studiere Kunst- und Literaturgeschichte in Berlin und wohne schon seit ungefähr fünf Jahren in der Hauptstadt. Ursprünglich komme ich nämlich gar nicht aus Berlin, sondern aus Ferch bei Potsdam (1.700 Einwohner), wo ich in meinem Elternhaus groß geworden bin. Geboren bin ich im Jahr 1990, was einen Vorteil hat, denn wenn man vergisst, wie alt man ist, kann man das anhand des einfachen Geburtsjahres schnell nachrechnen.

Ich fahre schon seit einer guten Weile Skateboard, angefangen habe ich bei uns im Dorf am Schulhort. In meinem Kinderzimmer in Ferch, das noch ungefähr so eingerichtet ist, wie ich es damals verlassen habe, hängt noch eine Sequenz, wie ich einen Ollie über einen brennenden Papierkorb mache. Natürlich haben wir damals keine Sequenzen gemacht, sondern einfach alle Versuche zusammengepuzzelt.

Potsdam war dann so das nächste Ziel, wo ich mit der damaligen Lindpark-Gang skaten war, die sich nach und nach verabschiedet hat, indem man entweder wegzog oder einfach aufgehört hat zu skaten. Irgendwann habe ich dann die Jungs aus Spandau kennengelernt, und mit denen bin ich dann auch das erste Mal nach Berlin gefahren.

Später sind viele der Jungs auch dorthin gezogen, wodurch ich auch immer mehr Zeit in Berlin verbracht habe. Die ersten Erfahrungen im Nachtleben einer Großstadt. Ich kann mich sogar noch dunkel daran erinnern, wie ich Maxim Rosenbauer und Vincent Golly am Kulturforum und der Philharmonie skaten sah.

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BS 50-50, Wilhelmstraße, Berlin/Mitte

Für meinen ersten Part (MK1 Video) habe ich Ewigkeiten gebraucht, das waren wahrscheinlich so drei Jahre, und ich wusste nicht wirklich, was ich da mache, wo meine Grenzen sind, wie weit ich gehen kann, beziehungsweise: wie lange ich für gewisse Sachen brauchen würde. Wohingegen sich mein neuester Part mit Jo Peters (Propeller Island) viel natürlicher entwickeln konnte. Ohne jeglichen Druck. Ich habe wahrscheinlich herausgefunden, was ich kann und wie ich es machen möchte. Was jetzt aber nicht bedeutet, dass die Tricks nicht auch mal lange auf sich warten lassen. Irgendwie klappt es aber inzwischen öfter, ohne am Ende zu scheitern.

Francisco Saco hat zum Beispiel einfach alles benutzt, was er von mir gefilmt hat. Jeder noch so beschissene Clip war dabei. Du kannst irgendwelche Tricks machen, und er filmt einfach alles. Im neusten Barcelona-Clip mache ich einen Powerslide und steige danach sofort ab. Was ich ja auch ganz witzig finde, aber das könnte der Grund sein, wieso es so aussieht, als ob ich gerade sehr produktiv wäre. Ähnlich wie bei Francisco ist es beim Alex Pires aus Paris, der auch gerne immer draufhält.

Unterm Strich kann man sagen, dass ich einfach gefunden habe, was ich zeigen möchte – ohne dabei das Risiko einzugehen, mir das Genick zu brechen. Ich möchte auch mit 45 noch laufen können und deswegen springe ich nichts mehr runter, was ich nicht auch hochspringen kann. Von wem kam die Quote noch? Dieses Interview ist übrigens mein erstes.

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Wallie No Comply out, Columbiadamm, Berlin/Tempelhof

Ich bin nicht bei Facebook angemeldet. Ich hatte früher Myspace, aber irgendwann ist das irrelevant geworden, aus welchem Grund auch immer. Es gab eine Zeit, in der viele Leute in allen drei sozialen Netzwerken unterwegs waren, also Myspace, Facebook und StudiVZ. Myspace hat mir aber immer am besten gefallen, da man dort seine Seite selbst gestalten konnte, mit einem Song und so weiter. Zur selben Zeit aber fingen Leute vermehrt an, sich bei Facebook anzumelden, und ich entschied mich einfach dagegen. Noch etwas später ist dann Myspace so langsam ausgestorben, und ich hatte nicht das Gefühl, dass ich Facebook bräuchte.

Ich habe keine krasse Abneigung gegenüber Facebook, aber bin mir auch im Klaren, dass Leute sich über den ständigen Informationsaustausch beschweren, obwohl sie Facebook aus genau diesem Grund nutzen. Sie wollen mit Leuten aus aller Welt in Kontakt bleiben. Na ja, und obwohl sie sich beschweren, machen sie trotzdem weiter. Das kann man ja gerne machen, aber ich möchte nicht immer wissen, wer jetzt gerade wo im Urlaub ist oder was gerade gegessen wird. Bei meinen guten Freunden weiß ich es eh, und bei den anderen muss ich es vielleicht auch gar nicht. Mehr zu wissen ist grundsätzlich gut, aber es gibt auch viel irrelevantes Wissen, das wiederum einen Zeitverlust mit sich bringt.

Ich benutze Instagram, das ist ja ähnlich. Aber da hat man ein einziges Foto als Inhalt, und ich würde persönlich kein Essen abfotografieren, und nur wenn es sehr lustig ist auch mal ein Party-Foto zeigen. Ich bin den sozialen Netzwerken also nicht abgeneigt und sehe es als Medium unserer Zeit. Man muss aber nicht immer alles zu 100% mitmachen.

Wahrnehmen und verstehen – aber nicht immer und überall seinen Senf dazugeben. Leute zu stalken empfinde ich als sehr schlimm, und ich habe nicht das Gefühl, dass ich irgendetwas verpassen würde. Ich bin täglich zwei Stunden im Internet und schaue mir auch die neusten Clips auf meinen bevorzugten fünf Seiten an. Selbst Zeitungen, so wie die Frankfurter Allgemeine, verfolge ich online.

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BS 180° Alley Oop, Lohmühlenstraße, Berlin/Alt-Treptow.

Ich studiere Kunstgeschichte im Nebenfach. Kunst- und Bildgeschichte, um genau zu sein. Das sind Studieneinheiten, die thematisch vom Mittelalter bis zum heutigen Informationszeitalter reichen. Ganz klassisch mit Vorlesung und Kursen. Das Nebenfach habe ich gewählt, weil ich nicht zwingend Kunstwissenschaftler werden möchte. Ich bekomme einen Überblick über die gesamte Kunstgeschichte, damit ich lerne, wie man Kunst heutzutage am besten einschätzen kann und wie die Kunst im Verlauf der Jahrhunderte unsere Gesellschaft reflektiert hat.

Mein Hauptfach ist allerdings Deutsche Literatur. Das Studium funktioniert an meiner Universität auch ohne Sprachwissenschaft, was mir gefällt, da ich mich mehr auf das geschriebene Wort konzentrieren möchte. Ich bin mit dem Bachelor-Lehrgang bald fertig und werde dann anschließend den Master-Lehrgang anpeilen. Wenn es nach mir geht, würde ich auch das gerne weiterhin an meiner Universität machen. Und vielleicht kommt dann auch mal endlich ein Auslandssemester dazwischen.

Falls ich den Master-Lehrgang schaffe, könnte ich mir vorstellen zu promovieren und einen Doktortitel anzustreben. So ein Doktortitel wäre schon was Schönes. Das Ganze ist ein nicht zielgerichtetes Studium, einfach, um mich zu bilden und weil ich denke, dass Geschichte – und in diesem Fall die Geschichte der Künste – immer seine Relevanz hat. Ich denke, dass ich so erlernen kann, die Zeit im Allgemeinen zu verstehen, da Geschichte sich unter anderen Vorzeichen immer wiederholen konnte.

Das sind die Gründe, weshalb ich mich für diesen Studiengang entschieden habe. Theoretisch könnte ich auch Taxifahrer werden. Ich sehe mich nicht 40 Jahre lang im selben Beruf und möchte lieber in vielen Bereichen einen Einblick bekommen. Auch der Unibetrieb ist nicht so meins; ich gehe hin, mache mein Ding und gehe wieder. Ich nutze kaum die Chance, durch meine Universität neue Leute kennenzulernen.

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BS Feeble Pop Out, Hafenplatz, Berlin/Kreuzberg

Ich habe gerade den Steve-Forstner-Schuh-Flow-Deal. Steve hat mir vor Kurzem welche mitgebracht, und auch als ich in Barcelona war konnte er mir welche geben – für einen schmalen Taler, versteht sich. Valeri hat leider nicht meine Schuhgröße. Ansonsten kaufe ich mir auch mal ein Paar im Search & Destroy, was ich aber auch schon ewig nicht mehr gemacht habe.

Ich wüsste nicht, wo eine Karriere als Skateboarder herkommen sollte. Skateboarding nimmt einen großen Teil meines Lebens ein, aber beruflich wäre das nichts für mich, und auch mein Studium sehe ich nicht als Karriereplan, sondern ich mache es, weil es mich interessiert. Man stolpert ja irgendwie immer von einem Jahr ins nächste. Um am Ende irgendetwas richtig zu machen – im besten Fall.

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BS Tailslide, DDR Museum, Berlin/Tiergarten.

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by Daniel Pannemann
Fotos: Jonathan Peters

Michi Mackrodt wird desöfteren als Weltenbummler bezeichnet – mit bummeln allerdings hat er allerdings nicht viel zu tun. Der Wahlberliner mit französischen Wurzeln bereist den Erdball in absoluter Höchstgeschwindigkeit. Oman, Jemen, Jordanien, Palästina, Libanon, Indien und Frankreich in etwas mehr als einem Monat sind ein beachtenswertes Pensum. Schön, dass sich Michi vor seinem nächsten Trip die Zeit genommen hat uns an einem klassischen Berliner Spot ein paar Fragen zu beantworten. Klappen sie die Sitze hoch und legen sie die Sicherheitsgurte an – los geht die Reise:

Wo warst du eigentlich, … ?

… vor einer Sekunde?
Da saß ich hier auf der Bank und hab darauf gewartet, dass du mit den Getränken wiederkommst.

… vor einer Minute?
War ich mit dir und Sylvain im Auto – auf dem Weg vom Spot nach Hause.

… vor einer Stunde?
Am staubigen Spot, wo ich versucht habe einen Trick zu machen. Hat auch geklappt, war nur ein bisschen mühsam – irgendwie konnte ich mich da nicht so wirklich warmfahren.

… vor einem Tag?
Da bin gerade aus Paris zurückgekommen – wir hatten ein Teammeeting mit Nike SB und haben in einem Vorort Fotos mit Kévin Métallier gemacht.

… vor einer Woche?
Vor einer Woche war ich in Indien um einen Clip für Red Bull zu filmen. Da war das Holi Festival in Rajasthan – Patrik Wallner, Vladik Scholz und Dan Zereff waren auch dabei… Im Nachhinein betrachtet, war das ziemlich schön – aber als wir da waren, war es super anstrengend. Wir waren nur zwei Wochen unterwegs und haben alle rumgekränkelt.

… vor einem Monat?
Wir waren auf einem Arabien Trip mit Visual Travelling – wir machen jedes Jahr eine größere Reise, unabhängig von unseren Sponsoren. Ich war verletzt und auf Krücken unterwegs, konnte also nicht skaten. Ich bin aber trotzdem mitgefahren, weil die Rundreise schon geplant war. Wir waren im Oman, im Jemen, Jordanien, Palästina und dem Libanon. Knappe 5 Wochen waren wir unterwegs: Patrik Wallner, Walker Ryan, Lawrence Keefe, Gosha Konyshev und mein Kumpel Tobi aus Berlin waren mit von der Partie.

… vor einem Jahr?
Auf Element Tour in Taiwan. Meine Freundin war letztes Jahr beruflich viel unterwegs und ich konnte es dementsprechend auch krachen lassen, was das Reisen anging – ich war noch nie so viel unterwegs wie im letzten Jahr. Mittlerweile sammle ich auch wieder Meilen – die letzte Zeit bin ich immer nur so günstig wie möglich geflogen – aber manchmal lohnt es sich eben doch einen Hunni mehr zu zahlen, schon allein wegen dem Gepäck, dem Check- In und so weiter. Auf Langstrecken macht das auf jeden Fall Sinn.

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BS Smith

… vor fünf Jahren?
Genau weiss ich das nicht, aber ich habe zu der Zeit noch viel in Berlin gefilmt und war viel mit Adam und Jan skaten. Vor fünf Jahren war ich allerdings auch schon regelmässig mit Patrik unterwegs um unser Fishing Lines Projekt zu machen: Wenn ich also nicht für meine Sponsoren unterwegs war, habe ich mich immer mit Patrik irgendwo zum filmen getroffen…

… vor zehn Jahren?
Vor zehn Jahren hatte ich mich gerade in Berlin eingelebt. Ich bin vor etwas mehr als elf Jahren hierher gezogen, war also seit eineinhalb Jahren hier und hatte die Berliner gerade so kennengelernt, was eine ganze Weile gedauert hat. Jan Kliewer hat irgendwann Metallkanten an die Bänke an der Warschauer montiert und ab dem Zeitpunkt waren wir fast immer da. Adam Sello hat uns dann oft abgeholt und wir sind für Anzeige Berlin auf Mission gegangen. Das waren so die Anfänge, mit Flo Bodenhammer, Lennie Burmeister, Jan und Adam

… vor 15 Jahren?
Stand ich kurz vor meinem Studium. Ich hab mit 19 mein Abi gemacht und danach noch ein Jahr in Paris gelebt, in dem ich mich mit Contests finanziell über Wasser gehalten. Anschliessend bin ich dann nach München gezogen um mein Studium anzufangen.

… vor 20 Jahren?
1995 war ich gerade 14 Jahr alt – da hat es angefangen, dass ich richtig heiß auf skaten war. Ich hab zu der Zeit viel Basketball gespielt und gemerkt, dass ich nicht mehr wachse und es schwer wird mit Basketball was zu erreichen. Ausserdem habe ich in einem Vorort von Paris gewohnt und der Club war eh scheiße… Also bin ich immer mehr skaten gegangen, so richtig mit selbstgebauter Jumpramp – ausserdem durfte ich mit 14 alleine nach Paris fahren.

… vor 25 Jahren?
Vor 25 Jahren war ich neun Jahre alt und bin auf eine deutsche Schule in Paris gegangen. Damals hatte ich auch schon ein Skateboard, konnte aber keine Tricks, sondern bin nur rumgedorkt. Ich war immer viel draussen und habe viel Sport gemacht: Basketball, Tennis und so weiter…

… vor 30 Jahren?
Also vor 29 Jahren habe ich von meiner Oma mein erstes Skateboard geschenkt bekommen… Ansonsten: Keine Ahnung. Ich habe wahrscheinlich mit meiner Lederhose im französischen Kindergarten französisch gelernt – zur Belustigung aller anderen Kinder…

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By Benni Markstein

SK8DLX und Nike SB rufen zu den Denny Pham Challenges auf: In der Zeit vom 16. März bis zum 14. April gibt es wöchentlich eine Challenge von und mit Denny. In den Bereichen Flatground, Ledge/Rail, Manuals, Transition und Classics wird jeweils der härteste und kreativste Trick gesucht.

Egal ob Anfänger oder Pro, alle sind eingeladen an den Challenges teilzunehmen. Jeder Teilnehmer hat die Chance auf Nike SB Shelter Tickets, limitierte Denny Pham Stuff-Pakete oder einen exklusiven Trip nach Berlin. Um mitzumachen ladet einfach eure Tricks über die Nike SB App hoch – alle Infos zur Challenge findet ihr hier. Viel Spaß!

Los geht’s mit der ersten Denny Challenge:

Und hier die nächsten Challenges:

24.03. – 28.03. Ledge/Rail
31.03. – 05.04. Manuals
07.04. – 12.04. Transition und Classics

Den Spitznamen #workwearnils bekam Nils Brauer vor genau einem Jahr während einem längeren Aufenthalt in San Francisco. Die Jungs von Lunchbox gaben ihm den Namen, weil er schlichtweg ein Fan von gebräuchlicher Klamotte ist und des Weiteren eine Trickauswahl besitzt, welche einem Shane o’Neill eher fremdlich vorkommen würde. Man könnte sagen, dass Nils sich eher auf gröbsten Straßenbeschaffenheiten zu Hause fühlt. Jonathan Peters (Propeller Island) hat sich erneut hingesetzt, um diesen Remix Part zu schneiden. It’s working time!

Für Nils Brauers Smalltalk und 5Boro Welcome Clip geht es HIER entlang.

Sergej Vutuc und Rich Jacobs sind Künstler mit tiefen Wurzeln im Skateboarding und können mittlerweile auf Shows überall auf der Welt verteilt zurückblicken. Noch in dieser Woche eröffnet die gemeinsame Ausstellung im HVW8, wo es nostalgische Skate-Zines angelehnt an die 80er, abstrakte Zeichnungen und fotografische Experimente zu begutachten gibt.

Opening: March, 12th 2015, 7–10 pm
Duration: March, 13th – April, 2nd 2015
HVW8 Berlin, Linienstr. 161, Berlin

Artist talk on Saturday March, 14th with Sergej Vutuc.

Der aus New York City stammende Luis Tolentino kann auf Sachen springen, die sonst keiner erreichen würde. Solch ein Talent soll genutzt werden und deshalb sieht man Luis meistens irgendwo im oberen Teil des Bildauschnitts. DVS Shoes zeigt einen Remix Part von Luis mit Clips aus der ganzen Welt, und auch Berlin ist natürlich vertreten.

Photo by Nikwen.

https://vimeo.com/121491031

Das Modest Department hat seine Gründung bereits vor drei Monaten mit dem Kurzfilm night/shift angekündigt, nun ist die neue Webseite offiziell live, zu der auch das brandneue Showreel 2015 präsentiert wird. Es zeigt die komplete Bandbreite der letzten Projekte, sowie Ausschnitte kreativer Eigenproduktionenen. Wer mehr über das Projekt erfahren möchte, schaut einfach auf www.modestdepartment.com vorbei.

In dieser Ausgabe geht es vermehrt um den Umgang mit sozialen Netzwerken und das Leben mit einer ununterbrochenen Internetverbindung. Mit mehr als 300 Millionen Usern ist Instagram vor Kurzem am Social-Media-Kollegen Twitter vorbeigezogen, und auch in Skateboard-Kreisen scheint ein Foto oder Video interessanter zu sein als das geschriebene Wort – oder kann sich jemand vorstellen, wie Lucas Puig seine irrsinnigen Neuerfindungen auf dem Skateboard in nur 140 Zeichen erklärt. Witzig wäre es, und lesen würde es sicher auch der eine oder andere, nur fehlt uns der bebilderte Beweis. Mit dieser Ausgabe wollen wir nicht den Finger heben, jedoch die eingegangenen Signale verarbeiten und einfach mal darüber sprechen, denn das hat doch schon immer geholfen – #willkommenzurausgabenummereinundfünfzig.

Malte Spitz InterviewKeine weiteren Fragen
Skateboarding im digitalen ZeitalterWir fällen permanent Urteile
RepostEin digitales Experiment im Spiel mit on- und offline
Behind The ScenesLousy Livin
Patrik Wallner’s Silk Road“A Far Offline Journey” by Mike o’Meally
Butts & BluntsMarco Hernandez
Leo Valls Interview“A French man in Japan” by Kevin Metallier
Greetings from TPDGGallery

Bild2
Malte Spitz Interview by Jonathan Peters

Bild3
Skateboarding im digitalen Zeitalter, ein Gespräch zwischen Benni Markstein und Sara Chahrrour.

Bild4
Repost, ein visuelles Experiment

Bild5
Butts & Blunts by Marco Hernandez

Das Heft bekommst du im Skateshop, am Kiosk oder online in unserem STORE.